Polen stellt Solarförderung “Mój Prąd” breiter auf

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Im Juli 2021 werden die polnischen Prosumenten ihre Anträge für die mittlerweile dritte Auflage des erfolgreichen Förderprogramms “Mój Prąd” stellen können. Bis Ende Januar gehörten 470.276 Haushalten zur Gruppe der Prosumenten mit Photovoltaik-Anlagen in Polen. Bei der dritten Auflage des Programms soll der Eigenverbrauch der erzeugten Energie im Vordergrund stehen.

Die Kosten, die im Zeitraum von 1. Februar 2020 und 31. Dezember 2023 entstehen, qualifizieren sich für die teilweise Refinanzierung, die im Zentrum des Programms  . Im Rahmen von „Mój Prąd“ werden Kosten, die bereits entstanden sind, teilweise erstattet. Die Erstattung der angekündigten Förderrunde  beinhaltet Kosten, die zwischen dem  1. Februar 2020  und 31. Dezember  . Der ungewöhnlich lange Zeitraum soll zur Entlastung des Haushalts führen und Möglichkeit beinhalten, etwaige Finanzierungen seitens der EU zu erhalten. Für die Erstattung müssen die Prosumenten entsprechende Rechnungen nachträglich vorgelegt werden.

Gefördert werden neben den bisherigen Elementen wie Photovoltaik-Kleinstanlagen, nun auch hauseigene Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, Energiemanagementsysteme und Speicher für Wärme und Kälte. Zum jetzigen Zeitpunkt werden noch genaue Analysen durchgeführt, welche   der Förderung zugeführt werden sollen. Die polnischen Experten rechnen damit, dass etwa ab Juni die Sachanlagen genauer nuanciert werden.

Deutlich erkennbar an dem Design der dritten Auflage des Förderprogramms sind die Bemühungen des Gesetzgebers, die Prosumenten in die Flexibilisierungs- und Modernisierungsbemühungen des polnischen Energiesektors einzubeziehen.

Ein besonders interessantes Thema sind die Wärmepumpen, die sich in Polen wachsender Beliebtheit in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen erfreuen. Wobei der Kauf von Wärmepumpen explizit nicht über das Programm „Moj Prad“ gefördert wird. Die polnische Vereinigung der Entwicklung der Wärmepumpentechnologie (Polskiej Organizacji Rozwoju Technologii Pomp Ciepła) schätzt, dass allein vergangenes Jahr 50.000 Wärmepumpen in Polen neu installiert wurden. Ein wichtiger Grund für den Erfolg dieser Anlagen ist der sinkende Preis. Einige Wärmepumpen können schon für umgerechnet knapp 3000 Euro erworben werden. Es kommen zwar noch die Montagekosten oben drauf, aber dieser Preis macht es auch Durchschnittsverdiener und Hauseigentümern möglich, auf umweltfreundliche und klimaneutrale Heizungsformen umzusteigen.

Die beiden letzten Runden von „Mój Prąd“ lösten in Polen einen Photovoltaik-Boom aus. Im Kern liegen die Vorteile des Programms darin, dass bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten für eine Photovoltaik-Anlage bis zu 10 Kilowatt Leistung übernommen werden, sofern sie den Betrag von umgerechnet 1250 Euro nicht übersteigen. Viele Haushalte bevorzugten Anlagen, die parallel zur Stromerzeugung auch für die Wassererwärmung genutzt werden. Etwa 40 Prozent des Solarstroms für direkt für den Eigenverbrauch genutzt. Die restlichen 60 Prozent fließen an den Netzbetreiber. Die Prosumenten können diese Energie zum beliebigen Zeitpunkt kostenlos vom Netzbetreiber beziehen. Der Netzbetreiber behält aber 20 Prozent der eingespeisten Energie ein.

Im vergangenen Jahr wurden der größte Teil der geförderten Photovoltaik-Anlagen an das  Verteilnetz des Betreibers PGE (etwa 154.000) und Tauron Distribution angeschlossen (rund 142.000). PGE und Tauron haben damit etwa zwei Drittel der Prosumenten unter Vertrag. Der dritte Platz entfällt auf Energa, an dessen Netz fast 87.000 Photovoltaik-Kleinanlagen angeschlossen sind.

Die polnische Energieregulierungsbehörde Urzędu Regulacji Energetyki (URE) teilte Mitte März mit, dass gerade die kleinen Anlagen (bis 10 Kilowatt), die von der „Mój Prąd“-Förderung profitieren für den Großteil des Zubaus der Solarstromerzeugung in Polen verantwortlich sind. Allein letztes Jahr nahm die Anzahl dieser Anlagen in Polen um 300.000 zu. Das in die Netze eingespeiste Stromvolumen lag letztes Jahr bei 1,1 Terawattstunden. Der Photovoltaik-Zubau in Polen betrug 2020 insgesamt 2,2 Gigawatt, was erneut eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr davor darstellt. (Aleksandra Fedorska/ Patrycja Rapacka)

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