Einst als Spin-off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegründet, präsentiert Phytonics in diesen Tagen seine jüngste Entwicklung nach mehr als sieben Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Es ist eine Antireflexfolie, die die Solarmodule um bis zu zehn Prozent effizienter machen soll. Inspirieren ließ sich das Unternehmen dabei von der Pflanzenwelt, genauer gesagt von Rosen. Unter dem Rasterelektronenmikroskop entdeckten die Entwickler folgende Eigenschaft: Das äußere Abschlussgewebe der Rosenblütenblätter, die Epidermis, besteht aus dicht gedrängten Mikrostrukturen, zusätzlich gerippt durch Nanostrukturen. Mit den winzigen Strukturen gelingt es der Rose dabei, alles einfallende Licht in die Zellen einzukoppeln – nur das farbige Licht tritt wieder aus.
Nach diesem Prinzip entwickelte Phytonics eine Antireflexfolie für verschiedene Oberflächen. „Unsere Folie ermöglicht es, die Vorteile von hochglänzenden und matten Oberflächen zu vereinen, nämlich intensive Farben ohne störende Reflexionen zu erreichen“, erklärt Mitbegründer Ruben Hünig. Bezüglich der Solarzellen wollten sie diesen Effekt nutzen, um einen breiteres Absorptionsspektrum und eine höhere Einfallwinkeltoleranz für das Licht zu erreichen. Daher kombinierten sie Mikro- und Nanostrukturierung, um die Epidermis der Rosenblütenblätter auf einer großen Fläche nachzubilden.
Die Folie von Phytonics unterdrückt die Reflexion für alle Wellenlängen und Einfallswinkel des Lichts fast komplett, wie es weiter hieß. Damit sei sie herkömmlichen Antireflexbeschichtungen weit überlegen und bringe bei Solarmodulen eine Ertragssteigerung bis zu zehn Prozent. Doch Solarmodule sind nur eine mögliche Anwendung: Auch Poster, Anzeigetafeln, Verkehrszeichen, Möbelstücke, Verpackungen oder Fassaden könnten profitieren, da die Folie Oberflächen aller Art entspiegelt und ihnen ein edles samtiges Erscheinungsbild verleiht.
Die Antireflexfolie sei mechanisch flexibel und eigne sich daher auch für gekrümmte Oberfläche. Sie wirke schmutzabweisend und sei hochbeständig gegenüber Umwelteinflüssen wie UV-Licht, Nässe und Temperaturschwankungen, heißt es von Phytonics weiter. Hergestellt wird sie dem Unternehmen zufolge mit einem kostengünstigen Rolle-zu-Rolle-Druckverfahren, aufbringen lässt sie sich mit Standard-Laminationsverfahren auf Materialien aller Art.
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