Der anhaltende Corona-Lockdown zerrt an den Nerven vieler Menschen. Dazu trägt sicher auch das Wetter bei. So war es in den ersten drei Monaten des Jahres eher wind- und sonnenarm. Dies wiederum schlägt sich auch in den Zahlen zur Stromerzeugung und dem Verbrauch nieder. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben am Freitag bereits vorläufige Berechnungen für das erste Quartal 2021 veröffentlicht.
Demnach ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 40 Prozent gesunken. Im extrem windreichen ersten Quartal 2020 lag er noch bei 52 Prozent. Gemessen an der Bruttostromerzeugung lag der Anteil der Erneuerbaren im ersten Quartal bei 38 Prozent. Der wetterbedingte Rückgang in der Erzeugung habe durch die neu installierten Photovoltaik- und Windkraftanlagen nicht aufgefangen werden können. Insgesamt ging die Bruttostromerzeugung um 3,6 Prozent auf 152 Milliarden Kilowattstunden zurück. Der Stromverbrauch sank ebenfalls leicht von 147 auf 145 Milliarden Kilowattstunden.
Insgesamt erzeugten die Erneuerbaren-Anlagen im ersten Quartal 2021 rund 58 Milliarden Kilowattstunden Strom – vor Jahresfrist waren es noch 77 Milliarden Kilowattstunden. Die Windkraft an Land steuerte in den ersten drei Monaten mit gut 27 Milliarden Kilowattstunden knapp die Hälfte bei. Die Biomasse erzeugte mehr als 11 Milliarden Kilowattstunden, wie ZSW und BDEW veröffentlichten. Dahinter folgen die Windkraft auf See mit rund 7 Milliarden Kilowattstunden und die Photovoltaik mit knapp 7 Milliarden Kilowattstunden. Aus der Wasserkraft stammten 4 Milliarden Kilowattsunden in den ersten drei Monaten des Jahres. Die konventionellen Kraftwerke trugen mit etwa 94 Milliarden Kilowattstunden deutlich mehr bei als vor im Vorjahreszeitraum, als sie 81 Milliarden Kilowattstunden erzeugten.
„Die Zahlen führen uns aber vor Augen, wie wichtig die Entwicklung leistungsstarker Speichertechnologien ist, um Phasen mit ungünstigen Wetterverhältnissen ausgleichen zu können“, kommentierte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. „Notwendig ist daher eine technologieoffene Förderung und eine nachhaltige Perspektive für Investitionen in Energiespeicher. Ein Hemmnis ist zudem die Doppelbelastung des gespeicherten Stroms, der aktuell zum einen bei der Einspeisung in den Speicher und ein zweites Mal bei der späteren Nutzung mit Gebühren belegt wird. Das ist weder nachvollziehbar noch zielführend.“
Zudem müsse der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt werden. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, verwies diesbezüglich auf den steigenden Stromverbrauch aufgrund einer wachsenden Nachfrage im Bereich der Elektromobilität und der Elektrifizierung von Industrieprozessen sowie durch die Verbreitung von Wärmepumpen in Zukunft. „Umso wichtiger ist es daher, dass die Bundesregierung den bis 2030 geplanten Ausbaupfad für die Erneuerbaren Energien nach oben revidiert und die Voraussetzungen für eine neue Wachstumsdynamik der regenerativen Stromerzeugung schafft“, so Staiß.
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Die Wärmepumpen zeigen aber das Dilemma: Die Energie wird im Winterhalbjahr benötigt, wo es am wenigsten Ertrag bei PV-Anlagen gibt. Umgekehrt wäre es bei der Kühlung im Sommer: Der grösste Ertrag ist ziemlich genau dann, wann der Bedarf da ist. Aber Kühlung wird aus Umweltschutzgründen verboten oder behindert.
Die Wärmepumpen verbrauchen den meisten Strom wenn im Winterhalbjahr dieser von den Windkraftanlagen produziert wird. Somit passt das Profil eigentlich ganz gut zueinander, es fehlt nur noch etwas an Leistung bei den Windkraftanlagen. Das die PV auf dem Gebäude im Winter nur wenig hilfreich ist, ist bekannt. Sobald wir im Sommer echte solare Stromüberschüsse haben, wird auch das Thema Kühlung kein Problem mehr sein, zumal mir auch nicht bekannt ist wo aktuell die Verbote und Behinderungen liegen.