Wacker Chemie kann 2020 wieder Gewinn verbuchen

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Die Wacker Chemie AG hat im Geschäftsjahr 2020 einen leichten Umsatzrückgang um fünf Prozent auf 4,69 Milliarden Euro verzeichnet. Insbesondere im zweiten Quartal sei der Umsatz wegen der weltweiten Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im dritten und vierten Quartal sei dies insbesondere dank einer guten Nachfrage bei Polysilizium und aus der Bauindustrie teilweise kompensiert worden. Neben den im Jahresvergleich insgesamt niedrigeren Preisen und Absatzmengen haben auch Produktmixeffekte und Währungsveränderungen die Umsatzentwicklung gebremst, hieß es bei der Vorlage der Bilanzzahlen am Dienstag.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) summierte sich im Geschäftsjahr 2020 demnach auf 666,3 Millionen Euro – ein Rückgang um 15 Prozent gegenüber 2019. Zudem hatte Wacker Chemie 2019 auch noch Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5 Millionen Euro aus dem Schadensfall im Polysilizium-Werk in den USA verbucht. Bereinigt um diesen Effekt sei das EBITDA nur um ein Prozent rückläufig gewesen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wiederum wurde 2019 maßgeblich durch Sonderabschreibungen belastet. Wacker Chemie drehte den Verlust von 536,3 Millionen Euro in einen EBIT von 262,8 Millionen Euro. Allein Sonderabschreibungen von 760 Millionen Euro erfolgten 2019 auf die Anlagen zur Polysilizium-Herstellung. 2020 lagen die Abschreibungen insgesamt nur bei gut 400 Millionen Euro – mehr als 900 Millionen Euro weniger als noch 2021.

Der Umsatz der Sparte Wacker Polysilicon hat sich der Bilanz zufolge im Geschäftsjahr 2020 um 2 Prozent auf 792,2 Millionen Euro erhöht. Die wesentlichen Gründe dafür seien höhere Absatzmengen sowie ein besserer Produktmix. Das EBITDA fiel mit 4,7 Millionen Euro um 92 Prozent niedriger aus als noch 2019. Allerdings bereinigt um die Versicherungsleistungen, die 2019 als Sonderertrag anfielen, hat es sich sogar um 60,3 Millionen Euro erhöht. Dies sei vor allem auf weitere Verbesserungen der Herstellkosten zurückzuführen.

„Im Polysiliziumgeschäft gehen wir ebenfalls von etwas höheren Absatzmengen und einem besseren Produktmix aus. Die Preise für Polysilizium werden im Jahresdurchschnitt voraussichtlich gegenüber 2020 nicht zurückgehen“, sagte Wacker Chemie-Vorstandschef Rudolf Staudigl im Blick auf die Entwicklung. Insgesamt werde ein Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich für die Sparte angestrebt. Angesichts eines starken Wachstums in den letzten Wochen bei Mengen und Preisen im Photovoltaik-Bereich könnte das Umsatzplus auch im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen, hieß es weiter. Das EBITDA werde deutlich über dem des Vorjahres liegen.

Wacker Chemie wagte auch eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Allerdings bestünden weiterhin Risiken und Belastungen durch die Corona-Pandemie auf das Wachstum. Dennoch wolle der Münchner Konzern seinen Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern. Das EBITDA werde voraussichtlich um 10 bis 20 Prozent höher ausfallen. Einsparungen bei den Sach- und Personalkosten aus dem laufenden Effizienzprogramm des Unternehmens begünstigen dabei die Ergebnisentwicklung, wie es weiter hieß. Höhere Rohstoffkosten und negative Währungseffekte werden das EBITDA voraussichtlich um mehr als 100 Millionen Euro senken. Zumindest für das erste Quartal verzeichnet Wacker Chemie bereits eine dynamische Nachfrageentwicklung in allen Geschäftsbereichen.

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