Mitte 2019 investierte die Volkswagen AG rund 900 Millionen Euro in die gemeinsamen Batterieaktivitäten mit Northvolt. In diesem Zuge entstand ein Joint Venture zwischen den Unternehmen und der deutsche Autobauer erhielt einen 20-prozentigen Anteil an dem schwedischen Batteriehersteller. Am Montag nun der nächste Schritt: Volkswagen erteilte Northvolt einen Auftrag über 14 Milliarden US-Dollar. Bis 2030 ist Northvolt damit als strategischer Hauptlieferant für die Premium-Batteriezellen für Volkswagen in Europa gesetzt, hieß es von den Unternehmen. Zugleich erhält der deutsche Autokonzern seinen Anteil an Northvolt – auf wieviel Prozent wurde zunächst nicht klar.
Gleichzeitig erklärte Northvolt jedoch, dass es seine Anteile an dem Joint Venture an Volkswagen verkaufen werde. Der Sitz des bisherigen Gemeinschaftsunternehmens ist in Salzgitter. Dort baut Volkswagen eine eigene Batteriefertigung auf. Zugleich wird Northvolt durch den Großauftrag von VW seine Giga-Fabrik in Schweden weiter ausbauen. „Durch die Konsolidierung der Zellproduktion in der Gigafactory von Northvolt Ett werden die Partner weitere Skaleneffekte erzielen und damit die bestmöglichen Kosten und den weltweit geringsten ökologischen Fußabdruck für die Zellproduktion sicherstellen“, hieß es vom schwedischen Unternehmen. Insgesamt habe sich Northvolt bereits Aufträge im Wert von mehr als 27 Milliarden US-Dollar von Großkunden sichern können.
Volkswagen präsentierte am Montag auch seine Technology-Roadmap für Batterie und Laden bis zum Ende des Jahrzehnts. „Bis 2030 wollen wir gemeinsam mit Partnern insgesamt sechs Zellfabriken in Europa in Betrieb nehmen und so Versorgungssicherheit garantieren”, erklärt VW-Technikvorstand Thomas Schmall. Die neuen Werke sollen demnach im Endausbau Zellen mit einem Energiegesamtwert von 240 Gigawattstunden pro Jahr produzieren, die ersten beiden im schwedischen Skellefteå und in Salzgitter. Die Produktion von Premium-Batteriezellen werde in Zusammenarbeit mit Northvolt in der schwedischen Gigafabrik „Northvolt Ett“ in Skellefteå konzentriert. Die Produktion dieser Zellen soll 2023 starten und schrittweise auf bis zu 40 Gigawattstunden Jahreskapazität ausgebaut werden.
Im Zuge des Joint Venture war ursprünglich geplant, eine gemeinsame Batteriezellfertigung mit 16 Gigawattstunden im niedersächsischen Salzgitter aufzubauen. Der Produktionsstart war für den Jahreswechsel 2023/24 angekündigt. Dies werde nun von Volkswagen allein vorangetrieben. Ab 2025 werde der Autobauer dort die Einheitszelle für das Volumensegment produzieren und Innovationen in Prozess, Design und Chemie entwickeln. Auch Salzgitter sollen perspektivisch bis zu 40 Gigawattstunden pro Jahr fertigen. Durch diese Neuaufstellung werden bessere Skaleneffekte erzielt und die Produktionskomplexität reduziert, wie es zur Neuordnung von dem Autobauer hieß. Beide Gigafabriken sollen zudem mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Für die weiteren Fabriken würden derzeit mögliche Standorte und Partner geprüft.
Mit den Maßnahmen will VW die Kosten für Batterien im Einstiegssegment um bis zu 50 Prozent und im Volumensegment um bis zu 30 Prozent reduzieren. „Im Durchschnitt werden wir damit die Kosten für Batteriesysteme auf deutlich unter 100 Euro pro Kilowattstunde senken. Damit wird die E-Mobilität endgültig erschwinglich und zur bestimmenden Antriebstechnologie“, so Schmall weiter.
Zudem plant Volkswagen auch einen groß angelegten Ausbau des Schnellladenetzes. Bis 2025 will es gemeinsam mit Partnern rund 18.000 öffentliche Schnellladepunkte in Europa betreiben. Dazu hat VW strategische Partnerschaften unter anderem mit Ionity, BP, Aral, Iberdrola und Enel geschlossen.
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