Manz 2020 mit weniger Umsatz – dafür mit Gewinn

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Der Umsatz der Manz AG ist im Corona-Jahr um gut 10 Prozent auf 236,8 Millionen Euro gesunken. Dies sei so erwartet worden, hieß es bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen am Dienstag. Die Ergebnisse konnten hingegen deutlich verbessert werden. So stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg deutlich auf 19,4 Millionen Euro – es lag mehr als 10 Millionen Euro höher als noch 2019. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte um 14,8 Millionen Euro erhöht werden, wie Manz weiter erklärte. Damit verzeichnete das Unternehmen aus Reutlingen einen EBIT-Gewinn von 7,2 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

„Gerade angesichts der großen wirtschaftlichen Herausforderungen der COVID-19-Pandemie sind wir mit der Geschäftsentwicklung 2020 sehr zufrieden, obwohl es unter anderem aufgrund der Reiserestriktionen zu Umsatzeinbußen in den Segmenten Solar und Electronics kam“, kommentierte Manz-Vorstandschef Martin Drasch die Zahlen. In der Photovoltaik-Sparte drückten vor allem die Verzögerung der beiden Großprojekte CIGSfab und CIGSlab, verursacht durch pandemiebedingte Arbeitsstopps in China, auf die Zahlen. Der vollständige Abschluss der Projekte verschiebe sich dadurch weiter. Der Umsatz der Manz-Solarsparte fiel im vergangenen Jahr auf 23,2 Millionen Euro – mehr als eine Halbierung gegenüber 2019. Die verschobene Realisierung der Projekte belastete auch das EBIT. Der Verlust erhöhte sich binnen Jahresfrist von 2,0 auf 7,8 Millionen Euro für die Sparte.

„Sehr positiv“ hat sich hingegen das Segment Energy Storage 2020 entwickelt. Manz habe zahlreiche Aufträge von Kunden aus den Bereichen Elektromobilität, Unterhaltungselektronik und stationärer Energiespeicherung erhalten. Insgesamt sei ein Umsatzzuwachs um knapp 60 Prozent auf 64,7 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen. Auch das EBIT drehte – wie für das Unternehmen insgesamt – in den positiven Bereich. Die Sparte schloss mit einem EBIT von 6,9 Millionen Euro das Geschäftsjahr ab – 2019 gab es noch einen Verlust von 11,3 Millionen Euro. „Allein in diesem Segment liegt unser Auftragseingang 2020 bei etwa 130 Millionen Euro. Von dieser positiven Entwicklung werden wir auch in 2021 profitieren, nicht nur mit unseren Produktionsanlagen zur Batterieherstellung, sondern auch mit unseren Montagelösungen rund um weitere Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs“, so Drasch weiter.

Der hohe Auftragsbestand von mehr als 200 Millionen Euro stimmt den Manz-Vorstand für das laufende Jahr optimistisch. Gerade im Bereich Elektromobilität sei von einer weiteren sehr positiven Entwicklung auszugehen. „Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Montageautomatisierung und Batterieproduktion sind wir sehr gut positioniert für weiteres Wachstum im Zuge der weltweiten Mobilitätswende“, sagte Drasch. Manz werde dabei auch von der bereits gewährten Förderung eines IPCEI-Projekts für die Batteriezelltechnologie durch die EU-Kommission profitieren. Die Anfang 2021 zugesagten europäischen Fördermittel plant Manz zur Umsetzung des Projektes „Lithium-Ionen-Batteriefabrik der Zukunft“ zu verwenden, wie es dazu hieß.

Die endgültigen Geschäftszahlen für 2020 sowie eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wird Manz am 30. März veröffentlichen.

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