Die 450 connect GmbH hat am Dienstag den ersten Zuschlag für die 450-Megahertz-Frequenzen von der Bundesnetzagentur erhalten. Im November 2020 hatte die Behörde beschlossen, diese Frequenzen vorrangig für kritische Infrastrukturen der Energie- und Wasserwirtschaft bereitzustellen. 450 connect sei nun aus den Bewerbern ausgewählt worden. Der Zuschlag für die Frequenzen ist bis Ende 2040 befristet. Es handelt sich um ein Zusammenschluss aus vier Gesellschaftern: der bisherigen Alleingesellschafterin Alliander AG, einem Konsortium regionaler Energieversorger, Eon sowie der Versorgerallianz 450 MHz, zu der mehrere Stadtwerke und Energie- und Wasserversorger gehören, wie es von der Bundesnetzagentur weiter hieß. Das Bundeskartellamt habe bereits im Februar einem Zusammenschluss der vier Gesellschaften zugestimmt. Nach eigenen Angaben decken die am Joint Venture beteiligten Unternehmen rund 90 Prozent der Fläche Deutschlands mit systemkritischen Infrastrukturleistungen ab.
„Der Zuschlag stellt die Weichen für die Digitalisierung der Energie- und Verkehrswende. Aufgrund der guten Ausbreitungseigenschaften bieten sich die 450 Megahertz-Frequenzen an, um kosteneffizient ein funktionsfähiges, ausfallsicheres Funknetz aufzubauen“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. 450 connect bekomme die Frequenzen zugeteilt, sobald ein entsprechender Antrag gestellt werde. Die Vergabe ist der Bundesnetzagentur auf Basis verschiedener Kriterien wie Zuverlässigkeit, Fachkunde, Leistungsfähigkeit sowie das Konzept zur Frequenznutzung entschieden worden.
450 connect erklärte zu seinen Plänen, es werde ein deutschlandweites, besonders sicheres und hochverfügbares LTE-Funknetz für die Energie- und Wasserwirtschaft sowie andere kritische Infrastrukturen aufbauen. „450 Connect bietet allen Betreibern kritischer Infrastrukturen einen diskriminierungsfreien und schwarzfallfesten Zugang zur 450-MHz-Funknetzplattform an“, sagt Theo Waerder, Vorstandsvorsitzender der Versorger-Allianz 450 e.V. und Geschäftsführer der Bonn-Netz GmbH, nach der Bekanntgabe des Zuschlags. Frank Zeeb, Vorstandschef der Alliander AG und Initiator von 450 Connect ergänzte „Das 450MHz-Funknetz ist der dringend benötigte Enabler für die Energiewende, denn damit steht der Digitalisierung der Branche nichts mehr im Wege.“
Die Vorbereitungen zum Aufbau des Funknetzes liefen bereits auf Hochtouren. „Unser Plan ist es, die digitale Kommunikationsinfrastruktur mit ihren rund 1600 Funkstandorten bis Ende 2024 in Betrieb zu nehmen. Netzbetreiber haben dann die Möglichkeit, Energieerzeugung, -transport und -verbrauch in Echtzeit zu kontrollieren und bei Bedarf zu steuern“, erklärte Torsten Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der EWE Netz GmbH. „Zudem können sie die vielen dezentralen Wind-, Photovoltaik- und KWK-Anlagen deutlich effizienter in die Energiesysteme einbinden.“
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist nachträglich um die Aussagen von 450 connect ergänzt worden.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.