Das Kölner Unternehmen Rheinenergie gehört zu den größten Versorgern Deutschlands. Die Stadt Köln hält 80 Prozent der Anteile, der Rest entfällt auf eine Eon-Tochter. Die Bürgerinitiative Klimawende Köln will das Unternehmen nun zu einem echten Ökostrom-Versorger machen: Per Bürgerbegehren will sie die Stadt Köln zwingen, im Rahmen ihrer Unternehmensbeteiligungen darauf hinzuwirken, das die Rheinenergie AG und deren Tochterunternehmen spätestens ab 2030 nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen liefert.
Das „Greenwashing“ mithilfe von Grünstrom-Zertifikaten schließen die Klimaschützer dabei aus: Der gelieferte Strom soll ausschließlich in eigenen Anlagen erzeugt, über PPA erworben oder im Rahmen von Mieterstrommodellen produziert werden.
Jetzt hat die Initiative dem Wahlamt der Stadt Köln 10.000 Unterschriften vorgelegt. Das entspricht knapp der Hälfte der Unterschriften, die nötig sind, um den Stadtrat – in dem ein Bündnis aus Grünen, CDU und Volt die Mehrheit hat – zu einer Abstimmung über das Begehren zu zwingen. Wenn der Stadtrat das Begehren ablehnt, soll ein Bürgerentscheid folgen.
Rheinenergie betreibt in Köln derzeit drei Gas- und ein Braunkohle-Kraftwerk. Zudem hält der Versorger Beteiligungen an zwei Steinkohle-Kraftwerken in Rostock und Mannheim. Etwa ein Viertel des gelieferten Stroms erzeugt der Versorger heute selbst. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Stromversorgung für Privat- und kleine Gewerbekunden bis 2030 und die rechtliche Stromversorgung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Nach Ansicht von Klimawende Köln sind diese Ankündigungen zu unkonkret. Zudem kritisieren die Klimaschützer, dass Rheinenergie für das Erreichen dieser Ziele auch auf den Ankauf deutscher Ökostrom-Nachweise setzen will. Zudem moniert die Initiative, dass der vorgesehene Ausbau der Erneuerbaren zu spät komme.
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