Zehn Jahre nach Fukushima: Erneuerbare Energien schneller ausbauen

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Zurzeit laufen in Deutschland noch sechs Atomkraftwerke, eines davon im baden-württembergischen Neckarwestheim. Darauf weist die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (EE BW) hin. Damit der in 22 Monaten abgeschlossene Atomausstieg im Südwesten keine Lücke bei der Stromerzeugung hinterlasse, brauche es einen deutlich stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien, fordert der Branchenverband. „In den vergangenen Jahren wurden gute Erfolge beim Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere im Stromsektor erzielt. Wir müssen den Ausbau jedoch weiter beschleunigen und regenerative Energiequellen auch stärker im Wärme- und Mobilitätssektor einsetzen“, sagt Geschäftsführer Franz Pöter. Im Ländle stammen demnach inzwischen 31,5 Prozent der Bruttostromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse und Geothermieanlagen.

Die Plattform EE BW erinnert daran, dass sich am 11. März die Atom- und Tsunami-Katastrophe im japanischen Fukushima zum zehnten Mal jährt. Noch im März 2011 habe die Bundesregierung innerhalb von nur vier Tagen das Ende der Atomenergie in Deutschland besiegelt. „Jede Kilowattstunde regenerativer Strom trägt dazu bei, den Ausstieg aus der hochriskanten Kernenergie mit vielen Tonnen hochradioaktivem Atommüll zu vollziehen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden“, so Pöter.

Der Atomreaktor in Neckarwestheim hat der Plattform EE BW zufolge 2020 rund 11 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese Strommenge lasse sich bis Ende 2022 Jahr nicht durch neue regenerative Anlagen ersetzen. Der Ausbau der Erneuerbaren habe in Verbindung mit dem deutschen und europäischen Netzverbund jedoch gezeigt, dass Atomenergie verzichtbar sei. Dafür sei aber gerade in Baden-Württemberg ein beschleunigter Zubau aller erneuerbaren Energien erforderlich, insbesondere der Photovoltaik und der Windenergie mit ihren noch ungenutzten Potenzialen.

Eine klare Absage richtet die Plattform EE BW an alle, die eine Renaissance der Atomkraft aus Klimaschutzgründen einfordern. „Windenergie und Photovoltaik sind ausgereift, flächendeckend verfügbar und unschlagbar günstig“, so Pöter. Die Atomkraft hingegen sei überflüssig und für ein zukunftsfähiges Deutschland nicht geeignet. Auch eine Laufzeitverlängerung der restlichen Atommeiler lehnt der Branchenverband ab.

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