Auch wenn eingespeister Strom aus mittelgroßen Solaranlagen heute nur noch mit rund sechs Cent pro Kilowattstunde vergütet wird, können Unternehmen aus Handel, Gewerbe und Industrie mit der Photovoltaik immer noch eine jährliche Rendite von mehr als fünf Prozent erzielen. Darauf weist jetzt das Solar Cluster Baden-Württemberg hin.
Die Branchenvereinigung rechnet vor, dass die Kosten gewerblicher Aufdachanlagen auf 800 bis 1000 Euro pro Kilowatt installierter Leistung gesunken sind. Damit lässt sich Strom für sechs bis sieben Cent pro Kilowattstunden produzieren, legt man eine Betriebsdauer von 20 Jahren zugrunde. Die Kosten für Wartung und mögliche Reparaturen hat das Solar Cluster Baden-Württemberg dabei eingerechnet.
Netzstrom kostet die Unternehmen dagegen etwa 17 Cent pro Kilowattstunde – gut zehn Cent mehr als der selbst erzeugte Solarstrom. Von dieser Differenz müssen bei Anlagen größer als 30 Kilowatt noch 2,5 Cent für den Anteil an der EEG-Umlage abgezogen werden. Der Preisvorteil liegt damit bei etwa acht Cent pro Kilowattstunde.
Anders als Privathaushalte haben Handels-, Gewerbe- und Industriebetriebe tagsüber einen hohen Strombedarf, da Produktionsmaschinen, Klimaanlagen, Beleuchtung und die IT versorgt werden müssen. Daher können Firmen dem Solar Cluster Baden-Württemberg zufolge Eigenverbrauchsquoten von 70 Prozent und mehr erreichen, ohne einen Batteriespeicher installieren zu müssen. Angesichts dieser hohen Quote fällt die geringe Einspeisevergütung bei der Renditerechnung nur wenig ins Gewicht.
Doch auch die Erweiterung einer Photovoltaik-Anlage um einen Batteriespeicher kann sich für einige Betriebe lohnen, so die Branchenvereinigung – kann dieser doch für das Lastmanagement genutzt werden. Das glättet Lastspitzen und reduziert so den Leistungspreis des Versorgers. Im vergangenen Jahr sind die Kosten für größere Batteriesysteme von rund 1000 Euro auf 850 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt gesunken, so das Solar Cluster Baden-Württemberg. Die baden-württembergische Landesregierung fördert ab März 2021 den Einbau von größeren Batteriepaketen. Andere Bundesländer haben ähnliche Förderprogramme aufgelegt.
Neben dem finanziellen Vorteil und dem Schutz vor steigenden Strompreisen sollten Unternehmen den Imagegewinn durch die Photovoltaik nicht vergessen, sagt Franz Pöter vom Solar Cluster. „Unternehmen stellen mit einer Solarstromanlage unter Beweis, dass sie sich um ein klimaneutrales Wirtschaften kümmern.“ Eine mittelgroße Solaranlage auf Gewerbeimmobilien oder kommunalen Gebäuden mit 350 Kilowatt installierter Leistung vermeide rund 220 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Anlagen auf Industriedächern mit 750 Kilowatt installierter Leistung schafften jährlich 470Tonnen.
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