Große Unternehmen bestimmen aus Sicht von Bird & Bird die Agenda für das Wachstum erneuerbarer Energien auf der ganzen Welt. Als Grund nennt die Anwaltssozietät die Entwicklung auf dem globalen Markt für Power Purchase Agreements (PPAs), deren Hauptinteressenten Technologieunternehmen und Eigentümer von Rechenzentren wie Google, Apple, Amazon und Microsoft seien. Aber auch Unternehmen aus der Schwerindustrie treiben demnach die PPA-Nachfrage voran, darunter Öl- und Gasunternehmen wie Occidental Petroleum, Chevron und Energy Transition Partners sowie Chemieunternehmen wie Covestro und Borealis.
Bird & Bird war eigenen Angaben zufolge bereits 2007 in den Niederlanden und 2009 in Großbritannien an der Gestaltung von Stromabnahmeverträgen beteiligt. Dem jetzt vorgelegten Bericht zu Corporate PPAs zufolge haben im Jahr 2019 weltweit mehr als 100 Unternehmen im Rahmen solcher Verträge rund 19,5 Gigawatt sauberen Strom direkt von Erzeugern gekauft. Im Jahr 2020 haben die globalen Unternehmens-PPAs demnach insgesamt 23,7 Gigawatt erreicht, ein Plus von 20 Prozent. Mehr als die Hälfte dieser Verträge entfallen laut Bird & Bird auf den europäischen Markt. Schwerpunkt sei zurzeit Skandinavien.
„In Deutschland werden PPAs von Unternehmen allgemein als das nächste „große Ding“ auf dem Markt für erneuerbare Energien angesehen“, so Bird & Bird. Die Anwälte erwarten, dass kurzfristig die PPA-Entwicklung in Deutschland in hohem Maße von Erneuerbare-Energien-Projekten angetrieben wird, deren Förderung ausläuft. Angesichts sinkender Stromgestehungskosten (LCOE) werde es jedoch auch mehr PPAs mit Projekten auf der grünen Wiese geben. Das zeige sich unter anderem bei dem 2019 abgeschlossenen langfristigen PPA von EnBW und Energiekontor über 85 Megawatt Photovoltaik mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Der Trend werde sich wegen sinkender Einspeisevergütungen für neue Projekte und steigender Strompreise in den kommenden Jahren wahrscheinlich verstärken. Denn wegen dieser Entwicklungen seien langfristige Stromabnahmeverträge mit einem festen Preis sowohl für die Erzeuger als auch für die abnehmenden Unternehmen eine weitaus attraktivere Option.
Neben Deutschland beleuchtet der Bericht von Bird & Bird die PPA-Situation in vielen weiteren Ländern. Die Anwälte schildern die Situation im Vereinigten Königreich, in Schweden, Finnland, Dänemark, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Irland, Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Kroatien, Serbien, Australien, Singapur, Südostasien und den USA.
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PPA’s,…. die Energiewende für die Großen, schießen wie Pilze aus der Erde.
Als Tarnung und Täuschung wird es auch in einschlägigen Kreisen zweites Standbein der Energiewende genannt. Klingt für oberflächliche Betrachter zu nächst einmal Energiewende freundlich. Erst bei näherem Hinschauen, und mit etwas Sachkenntnis wird deutlich, dass die PPA’s, das so genannte zweite Standbein ein Konstrukt für die Großen, und Altgedienten sind, während das erste Standbein ( EEG ) weiterhin ein diskriminierendes Standbein bleibt, seit dem es 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung.. „verstümmelt“.. wurde.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Diskriminiert und verstümmelt bedeutet.
Während mit dem Standbein PPA der Ökostrom auf bilateraler Basis an den Verbraucher kommt,
das heißt, das Grünstromprivileg fließt bei PPA’s in die Wertschöpfung auf der Handelsebene mit ein, muss beim Standbein EEG, der Ökostrom eine doppelte Diskriminierung über sich ergehen lassen. Zum einen muss er an der Börse sein Grünstromprivileg abgeben, darf somit nicht an der Wertschöpfung auf der Handelsebene teilnehmen, und zum anderen entwertet sich der Ökostrom auch noch selbst, seit dem er 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurde, und separat an der Börse vermarktet, sprich verramscht werden muss.
Der Gipfel dieser Dreistigkeit ist die Tatsache, dass das zu niedrigen Börsenpreisen führt, für die die nicht privilegierten Endverbraucher höhere EEG Umlage bezahlen.
Es wird zwar hier und da immer mal wieder kurz ein Thema, dass das Stommarktdesign reformiert werden müsste, bei solchen kurzen Einwürfen bleibt es dann auch meistens. Offensichtlich sitzen die Lobbyorganisationen der konventionellen Stromwirtschaft an den wirksamen Schalldämpfern.