Das Photovoltaik-Prüflabor fürs Reisegepäck

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Mit dem „PV TravelLab“ hat der TÜV Rheinland ein Photovoltaik-Labor in Betrieb genommen, das nach Angaben der Prüfungsorganisation das erste vollwertige und vollständig zerlegbare PV-Labor zum Test von Solarmodulen weltweit ist. Das Gerät wurde gemeinsam mit MBJ Solutions entwickelt und passt in sieben Transportkoffer, so dass es auch im Flugzeug als Reisegepäck transportiert werden könne. Mit Hilfe dieses Labors sieht sich der TÜV Rheinland in der Lage, die Prüfung von Modulen nach entsprechenden IEC-Normen vor Ort durchzuführen, sei es bei der Anlieferung im Hafen, kurz vor der Installation auf der Baustelle oder in bestehenden Solarparks. Das mache aufwändige Modul-Transporte überflüssig und ermögliche größere Stichproben.

Das System beinhaltet dem Unternehmen zufolge einen Rechner, über den die Hardware gesteuert wird und auf dem die Auswertesoftware autonom läuft. Daher seien die Daten bereits vor Ort für eine detaillierte Auswertung verfügbar. Einzige Voraussetzung sei ein abdunkelbarer Prüfraum, beispielsweise ein leerer Fracht- oder Bürocontainer.

Wie der TÜV weiter mitteilt, ist das „PV TravelLab“ für den Test von 150 bis 200 Modulen am Tag ausgerichtet und vereint die neuesten Messtechnologien für Solarmodule. Die Lichtquelle sei nach IEC 60904-9 Ed.3 zertifiziert und sorge für Leistungsmessungen mit sehr geringer Messunsicherheit, auch bei neuen Modul-Technologien. Mit einem Messbereich von 0 bis 250 Volt und 0 bis 20 Ampere können dem TÜV Rheinland zufolge sowohl hocheffiziente kristalline Module als auch Dünnschichtmodule gemessen werden. Für PERC- oder Heterojunction-Module werde das TÜV-eigene „Dynamic I-V“-Verfahren genutzt, was die sonst typischen Messartefakte bei diesen Solarmodultypen eliminiere. Auch eine Bypassdiodenprüfung sei mit dem „PV TravelLab“ möglich.

Für die Elektrolumineszenz-Messung wird das Modul in dem auf Rollen gelagerten Messrahmen über die EL-Kameras geschoben, so die Prüforganisation weiter. Zwei Kameras mit fünf Megapixeln erzeugen demnach ein Gesamtmodulbild, in dem sich Zellrisse oder Zellabbrüche schnell finden lassen. Auch Probleme in der Verbindung von Zellen oder eine induzierte Degradation wie PID oder LeTID könne man in dem Bild erkennen. Eine EL-Analyse bei zehn Prozent des nominalen Kurzschlussstroms sei mit den empfindlichen Kameras ebenfalls möglich.

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