Mit dem EEG 2021 sind die Anschlussbedingungen für ausgeförderte Photovoltaik-Anlagen klar geregelt worden. Die Betreiber haben verschiedene Optionen. Sie können auf Eigenverbrauch setzen oder einfach weiter einspeisen. Für den eingespeisten Solarstrom erhalten sie den Jahresmarktwertsolar abzüglich 0,4 Cent pro Kilowattstunde, die als Vermarktungspauschale von den Übertragungsnetzbetreibern erhoben werden. Dies gilt für alle Photovoltaik-Anlagen bis 100 Kilowatt Leistung.
Der baden-württembergische Energieversoger Badenova macht nun allen Betreibern solchen Ü20-Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung ebenfalls ein Angebot, dass die Wirtschaftlichkeit für den Weiterbetrieb erhöhen soll. Dabei habe er vor allem die Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung im Blick. Allein in Baden-Württemberg gebe es rund 2300 Photovoltaik-Anlagen, die zum Jahreswechsel aus der EEG-Förderung gefallen sind und zumeist in diese Kategorie fallen. Im Netzgebiet von Badenova machen die Kleinanlagen mehr als 90 Prozent der installierten Photovoltaik-Systeme aus, wie es weiter heißt.
Das Angebot sieht vor, dass eine Zusatzförderung von vier Cent pro Kilowattstunde zum Jahresmarktwert Solar an die Betreiber gezahlt wird. Dafür müssten sie den Badenova-Tarif „Ökostrom Aktiv“ abschließen. Er basiere auf einem Fondsmodell. Aus den Fondsbeiträgen würden neue Erneuerbaren-Anlagen in der Region aktiv unterstützt. Ab sofort soll über den Fonds auch die Zusatzförderung für den wirtschaftlichen Weiterbetrieb der Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung finanziert werden soll, wie es vom Unternehmen weiter hieß. Das Modell sei dabei recht einfach: Die Betreiber der ausgeförderten Photovoltaik-Anlagen erhalten für jede Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom den Jahresmarktwert Solar und die 4 Cent pro Kilowattstunde zusätzlich von Badenova.
Das Unternehmen rechnet auch vor, was dies für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 3 Kilowatt und einer Einspeisemenge von 2700 Kilowattstunden im Jahr bedeutet. Dazu legt Badenova den Jahresmarktwert Solar 2020 von 2,879 Cent pro Kilowattstunde zugrunde. Nach Abzug der Vermarktungsgebühr bleiben davon 2,479 Cent pro Kilowattstunde für den eingespeisten Solarstrom übrig, die der Übertragungsnetzbetreiber zahlt. Dies wären dann 66,93 Euro pro Jahr. Von Badenova kommen mit der Zusatzförderung nochmals 108 Euro hinzu, so dass die Betreiber der Ü20-Kleinanlagen auf jährliche Einnahmen von 174,93 Euro bei einer Volleinspeisung des Solarstroms kommen.
Wirtschaftlich attraktiv sei jedoch, zumindest einen Teil des Solarstroms selbst zu verbrauchen. In diesem möglichen Kombi-Modell nimmt Badenova für seine Rechnung an, dass bei der 3-Kilowatt-Anlage 60 Prozent des Solarstroms für den Eigenverbrauch genutzt werden, die überschüssigen 40 Prozent werden inklusive Zusatzförderung ins Netz eingespeist. Damit würden die Betreiber der Ü20-Photovoltaik-Anlagen im Jahr 26,77 Euro vom Netzbetreiber erhalten und obendrauf 43,20 Euro von Badenova. Zusätzlich zu diesen Einnahmen von knapp 70 Euro kämen noch die vermiedenen Stromkosten für jede Kilowattstunde – bei 60 Prozent Eigenverbrauch wären dies immerhin 1620 Kilowattstunden.
Für ausgeförderte Photovoltaik-Anlagen mit mehr als zehn Kilowatt Leistung lohnt sich nach Ansicht von Badenova der Kauf eines Heimspeichers, um den Eigenverbrauch und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu erhöhen. Dazu will das Unternehmen beraten und bietet nach eigenen Angaben auch passende Speicher in unterschiedlichen Größen an.
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Ich habe zum Artikel einige Fragen / Anmerkungen:
1. Was kostet die Umrüstung der Anlage von Volleinspeisung auf anteiligen Eigenverbrauch?
2. Ist bei 20 Jahre alten Anlagen nicht mit dem Ersatz des Wechselrichters zu rechnen?
3. Die genannten 60% Eigenverbrauch bei einer 3 kWp Anlage sind sehr hoch angesetzt solange man kein Elektroauto betreibt.
4. Wie lange gilt die Regelung? Zeitlich unbegrenzt oder z.B. für 7 Jahre?
Im Bericht steht: „Dies wären dann 66,93 Euro pro Jahr. Von Badenova kommen mit der Zusatzförderung nochmals 108 Euro hinzu, so dass die Betreiber der Ü20-Kleinanlagen auf jährliche Einnahmen von 174,93 Euro bei einer Volleinspeisung des Solarstroms kommen.“
– Das rentiert sich doch wirtschaftlich nicht eine solche Anlage weiter zu betreiben, es muss Versicherung und Wartung bezahlt werden, dann kommen Kosten für Wechselrichter die aus Altersgründen ausfallen hinzu. Diese 66,93 müssen dann auch noch versteuert werden bei einem Steuersatz von 25% gehen noch einmal 1/4 der Einnahmen weg und dann ist da noch die eigene Arbeit die man aufbringen muss. Selbst wenn Badenova 4 Cent mehr bezahlt, rentiert sich das Weiterbetreiben nicht.
Unsere Regierung hat uns reingelegt, der Fokus bei ihr ist die Erweiterung des europäischen Binnenmarktes, der Bau eines transeuropäischen Netzes in das alle Europäer einspeisen dürfen, wenn sie günstigen Strom der zuverlässig geliefert wird einspeisen können, welche Art von Strom eingespeist wird ist dabei egal denn es heißt „billigen Strom für Europa“ und nicht „Erneuerbare Energien für Europa.“
Mit Dezentral, Digitalisierung, Dekarbonisierung, diesen 3 D hat der Netzausbau nichts zu tun.
Die Energiewende und das Ziel der deutschen Regierung laufen nicht konform, so erwartet uns Deutsche ein immer größeres Desaster in der Energieversorgung, wenn wir uns nicht endlich dagegen wehren und Interessierte mit dem Willen, dass die Energiewende klappt, mit an die Bundesnetzagentur schreiben, dass wir keinen weiteren europäischen Netzausbau wollen sondern eine den Erneuerbaren Energien angepasste Versorgung in Deutschland, wir wollen nicht aus der Atomenergie aussteigen und dann Monsterleitungen bauen damit wir Atomstrom aus dem Nachbarland beziehen können, wir wollen, dass der Fokus auf der Speicherung von Erneuerbaren Energien liegt, auf virtuellen Kraftwerken auf der Digitalisierung und den damit verbundenen Datenbanktechnologien die eine Versorgung auf der unteren Spannungsebene möglich macht und Deutschland am Ende trotz fluktuierender Einspeisung eine sichere zuverlässige Versorgung hat.
Sicher das heißt, dass durch die immer mehr werdenden Unwetter die auch Zerstörung von Strommasten bedeuten können oder Großbrände die durch diese Stromleitungen erzeugt werden wie in Kalifornien schon passiert. Was bei dieser Netzplanung Stromausfall in ganz Europa bedeuten könnte, ist nicht vorstellbar.
Da ist doch eine Planung bezogen auf nur kleine regionale Netze die dann wieder untereinander verknüpft werden viel sicherer. Eine kleine Region kann schnell durch die anderen Regionen wieder mitversorgt werden.
Wir Bürger haben in diese Energiewende viel investiert, aber so wie es aussieht wurden wir zum Narren gehalten denn wir haben nur einem transeuropäischen Netzausbau der sich mit einseitigen und Falschmeldungen durchgesetzt hat geholfen sich durchzusetzen, das Schlimme daran ist, dass er sich obendrein auch noch als Wunsch der deutschen Bürger verkauft.
Was nützt uns die versprochene rosige Zukunft Europas, wenn in unserem Land alles drunter und drüber läuft bei der künftigen Energieversorgung.
Wir Bürger haben trotz der Stolpersteine die uns in den Weg gelegt wurden nun schon unwahrscheinlich viel erreicht, wir haben einen hohen Ausbau an Erneuerbaren Energien wir haben auch durch die Digitalisierung die Steuermöglichkeit, dass wir uns immer mehr regional versorgen könnten, das bedeutet wir haben für die Zukunft eine hohe Versorgungssicherheit auch vor Cyberkriminalität deren Hacker sich mal schnell in so ein europäisches Netz einhacken können und dadurch vielleicht die ganze Energieversorgung in Europa lahm legen. Die Auswirkungen eines solchen Blackouts der über Tage anhalten könnte ist nicht vorstellbar und nicht zu beschreiben denn alles ist vom Strom abhängig.
Bei lauter kleinen Netzen die miteinander verkettet sind kann das nicht passieren denn ein Hacker wird z.B. nicht hunderte dieser Netze gleichzeitig lahmlegen.
Diese geplanten Monstertrassen sind nicht kompatibel mit den Erneuerbaren Energien denn nur durch umständliche Planung gelangen diese winzigen Strommengen die da auf unseren Dächern erzeugt werden und bei der Niederspannung einspeisen auf die oberste Spannungsebene wo sie sich mit dem Strom aus Atomkraftwerken und Kohlekraftwerken aus ganz Europa vereinigen können.
Natürlich ist es einfacher bei diesem Versorgungssystem Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke zu steuern als Strom bei dem man nicht weiß wann er eingespeist und wie viel eingespeist wird. Denn in jedem Stromnetz gilt das gleiche Gesetz Einspeisung und Entnahme müssen sich die Waage halten.
So ein großes europäisches Netz wird uns keine Sicherheit geben. Und uns deutschen Bürgern nur die Aussicht, dass wir mit unserem Strompreis künftig die 100 Milliarden Euro für diesen Netzausbau bezahlen werden.
Wir sollten uns deshalb an der Konsultation des Netzentwicklungsplans der Bundesnetzagenturbeteiligen beteiligen und kundtun:
dass wir eine Netzplanung wünschen wo der Strom aus Erneuerbaren immer verwendet wird und keine nicht regelbaren Atomkraftwerke oder Kohlekraftwerke zugeschaltet werden die unsere Erneuerbaren verdrängen eben weil sie sich nicht zum Regeln eignen.
Wir wünschen, dass für unseren erzeugten Strom so viel gezahlt wird, dass unsere Anlagen wirtschaftlich sind.
Wir wollen nicht, dass eine Möglichkeit geschaffen wird, dass durch die Hintertüre wieder Atomstrom zur Versorgung in unser Land fließt was durch diese transeuropäischen Leitungen möglich ist.
Wir möchten, dass Speicher gefördert werden die zur Glättung von Stromspitzen die durch fluktuierende Einspeisung entstehen beitragen. Diese Speicherung kann wie Reservekraftwerke wieder eingesetzt werden, wenn Strom im Netz fehlt.
Wir möchten für die Zukunft Sicherheit vor Cyberkriminalität und keine Gefahr der Energieversorgung durch so ein gigantisches Netz.
Wir möchten nicht, dass eine europäische Versorgungsplanung die auf den Ausbau Erneuerbaren Energien hemmend wirkt in Deutschland umgesetzt wird.
Sind wir die Vorreiter einer sicheren Energieversorgung dann ist es leicht für sämtliche europäischen Länder diese zu übernehmen. Denn wir deutschen Bürger haben in die Entwicklung schon viel investiert und das ist ein großes Geschenk an Europa.
Wir wünschen, dass die Startups die auf die dezentrale Einspeisung und digitale Steuerung der Versorgung aufbauen eingebunden werden denn das ist innovativ.
Nicht innovativ ist, wenn man ein herkömmliches Versorgungssystem krampfhaft am Leben erhalten will.
Da die Einsprüche aus dem Volk zählen, wenn es um den Netzausbau geht darum mit Einspruch an der Konsultation beteiligen, es genügt, wenn eine E-Mail geschrieben wird.
https://www.netzentwicklungsplan.de/de/beteiligung/konsultation-zum-nep-2035-2021
E-Mail-Adresse.
konsultation@netzentwicklungsplan.de
dazu schreiben es kann veröffentlicht werden.
Das hier etwas nicht stimmen kann zeigt doch allein, wenn auf dieser Seite Netzentwicklungsplan steht „Die eingegangenen Stellungnahmen werden im nächsten Schritt von den vier Übertragungsnetzbetreibern kategorisiert, geprüft und in den zweiten Entwurf des NEP eingearbeitet.“
Es geschieht keine neutrale Prüfung und die Übertragungsnetzbetreiber die mit dem Netzausbau ja eine hohe Rendite einstreichen wollen werden nicht auf der Seite derer sein die für die Energiewende und gegen die Netze kämpfen.
Jahresmarktwertsolar aus was setzt sich dieser geringe Preis zusammen? Ergibt der bei Negativ Preis für Solarstrom dann auch, dass Einspeiser an diese transeuropäischen Netzbetreiber das „Negativ“ bezahlen müssen?
Hallo in die Runde,
Zitat: „Dazu legt Badenova den Jahresmarktwert Solar 2020 von 2,879 Cent pro Kilowattstunde zugrunde. Nach Abzug der Vermarktungsgebühr [in Höhe von 0,4 Cent pro Kilowattstunde] bleiben davon 2,479 Cent pro Kilowattstunde für den eingespeisten Solarstrom übrig, die der Übertragungsnetzbetreiber zahlt.“
Das ist leider nicht ganz korrekt, denn das Wirtschaftsministerium hat in der EEG-Novelle 2021 noch eine kleine „Gemeinheit“ versteckt: Grundlage für Einspeisevergütung aus Ü20-PV-Anlagen ist nicht der „Tatsächliche Jahresmittelwert des Marktwerts für Strom aus solarer Strahlungsenergie (MWSolar(a)) gemäß § 33 EEG 2012“ (2020: 2,879 Cent/kWh), sondern ein neuer Wert, der einen „mengengewichteten“ Durchschnitt aus den Marktwerten bildet. Für 2020 beträgt dieser (erstmals ermittelte) „Jahresmarktwert (JW) gemäß Anlage 1 (zu § 23a EEG 2021) Nr. 5.3“ 2,458 Cent/kWh und liegt damit rund 15% niedriger als im Artikel angegeben.
Es müsste also korrekt heißen:
„Dazu legt Badenova den Jahresmarktwert Solar 2020 von 2,458 Cent pro Kilowattstunde zugrunde. Nach Abzug der Vermarktungsgebühr [in Höhe von 0,4 Cent pro Kilowattstunde] bleiben davon 2,058 Cent pro Kilowattstunde für den eingespeisten Solarstrom übrig, die der Übertragungsnetzbetreiber zahlt.“
Siehe dazu auch:
https://www.netztransparenz.de/EEG/Marktpraemie/Marktwerte
Viele Grüße,
Christian Dürschner
Ing.-Büro Dürschner, Erlangen
P.S.: Ausführliche Informationen zum Weiterbetrieb von Ü20-PV-Anlagen vermittle ich in meinen Online-Vorträgen, siehe http://www.solar-buch.de/pv-seminare