Linde hat mit dem Bau einer Power-to-X-Anlage zur Erzeugung und Verflüssigung von grünem Wasserstoff am Chemie- und Raffinerie-Standort Leuna in Sachsen-Anhalt begonnen. Die geplante Elektrolyse-Anlage mit 24 Megawatt soll nach Inbetriebnahme ab Mitte 2022 die weltgrößte dieser Art sein, wie es von dem Unternehmen am Mittwoch hieß. Zunächst werde sie mit zertifiziertem Ökostrom betrieben, später dann durch in der Nähe erzeugte erneuerbare Energien. Bis zu 3200 Tonnen grünen Wasserstoffs jährlich sollen erzeugt werden. Konstruktion, Bau und Betrieb der Anlage erfolgen aus einer Hand durch Linde.
Für den Elektrolyseur setzt das Unternehmen auf die Proton Exchange Membrane (PEM)-Technologie, die vom Linde Joint-Venture-Partner ITM Power stammt, wie es weiter hieß. Linde sei in der Lage, die komplette Wasserstoff-Wertschöpfungskette durch seine komplementären Technologien abzudecken. Das Projekt umfasst auch einen neuen Wasserstoff-Verflüssiger, der bereits zu Jahresbeginn in Betrieb genommen worden sei. Linde erhält für das Projekt Fördermittel im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). An der Finanzierung des bewilligten Zuschusses seien auch das Land Sachsen-Anhalt und die Bundesrepublik beteiligt.
Linde wird seine Industriekunden über das bestehende Pipelinenetz oder per Lkw mit dem grünen Wasserstoff beliefern, mit dem auch Wasserstofftankstellen in der Region versorgt werden sollen. „Leuna eignet sich als Standort hervorragend für eine solche Anlage, denn wir versorgen seit vielen Jahrzehnten – eingebunden in eines der größten Industriecluster in Deutschland – mit einem kompletten Produktportfolio von Industriegasen unsere dort ansässigen Kunden sowie das umliegende Netzwerk“, sagte Jens Waldeck, bei Linde zuständig für das Gasegeschäft in Westeuropa. Überdies verfüge der Standort über ein gut ausgebautes Rohrleitungsnetz und Infrastrukturanbindung
700 Millionen Euro für drei Leitprojekte zu grünem Wasserstoff
Im Zuge seiner Nationalen Wasserstoffstrategie hat das Bundesforschungsministerium zudem den Ideenwettbewerb „Wasserstoffrepublik Deutschland“ im vergangenen Jahr gestartet. Drei Leitprojekte sind nun ausgewählt worden, die von einer externen Gutachterkommission zur Förderung empfohlen wurden, wie das Ministerium am Mittwoch bekanntgab. Sie werden bis 2025 mit 700 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung unterstützt.
hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im vergangenen Jahr den Einstieg Deutschlands in die Grüne Wasserstoffwirtschaft vorangebracht. Drei Leitprojekte sind aus dem Wettbewerb hervorgegangen, die nun von einer externen Gutachterkommission zur Förderung empfohlen worden sind. Hierfür wird das BMBF bis 2025 700 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket bereitstellen. Die Projekte sollen bestehende technologische Hürden auf dem Weg zum Einstieg in die Wasserwirtschaft überwinden helfen.
Bei den drei Leitprojekten handelt es sich um “H2Giga“, „H2Mare“ und „TransHyDE“. Das erste Projekt widmet sich den Technologien für eine serienmäßige Herstellung von Elektrolyseuren. Das zweite ist auf die Erforschung von Möglichkeiten ausgelegt, Wasserstoff und seine Folgeprodukte direkt auf See mithilfe von Windrädern zu produzieren. Bei dritten Leitprojekt sollen Technologien zum Wasserstoff-Transport entwickelt, bewertet und demonstriert werden.
„Wir wollen unser Land zum Leitmarkt und globalen Leitanbieter für Wasserstofftechnologien machen. Ich gebe heute mit unseren drei Wasserstoff-Leitprojekten den Startschuss für eine Initiative der Superlative, die große Hürden beim Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft aus dem Weg räumen soll“, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „Die Aufbruchsstimmung bei Grünem Wasserstoff ist weltweit enorm. Der internationale Wettbewerb bei Forschung und Innovation zieht spürbar an. Hier gilt es, bei diesem Marathonlauf in der weltweiten Spitzengruppe zu bleiben“, ergänze Stefan Kaufmann, Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“.
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