Erstmals seit dem Februar lagen im Dezember 2020 die Einnahmen der Übertragungsnetzbetreiber für das EEG-Konto wieder über den Ausgaben. Allerdings betrug das Plus gerade einmal 55 Millionen Euro. Der Kontostand zum Jahresende belief sich damit auf -4.373.872.551,13 Euro. Über das Gesamtjahr hinweg gab es Einnahmen von gut 24.5 Milliarden Euro. Ihnen standen Ausgaben von fast 30,9 Milliarden Euro gegenüber. Unter dem Strich wandelte sich daher der Überschuss von rund 2 Milliarden Euro zu Jahresbeginn in diesen herben Verlust.
Geschuldet ist dies vor allem der Entwicklung an der Strombörse. Infolge des ersten Lockdowns im Frühjahr brach sowohl die Nachfrage als auch die Preise an der Strombörse ein. Daher erwirtschafteten die Netzbetreiber deutlich weniger Einnahmen aus der Vermarktung des Stroms. Zusätzlich sorgten gute Wetterbedingungen für eine neue Rekordeinspeisung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen im vergangenen Jahr.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie schlugen sich im vergangenen Jahr auch in der Entwicklung des Marktwerts Solar wieder. Im April betrug er nur noch 0,89 Cent pro Kilowattstunde. In den Folgemonaten stieg er jedoch wieder an. Im Dezember erreichte er mit 4,811 Cent pro Kilowattstunde den höchsten Wert des Jahres 2020. Allerdings ist die Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen in den Wintermonaten auch eher gering.
Im Dezember kam es zu einer langen Phase mit negativen Strompreisen. Sie begann am 2. Weihnachtsfeiertag 23 Uhr und endete erst am Folgetag 18 Uhr. In dieser Zeit erhalten die Photovoltaik-Betreiber in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für ihren eingespeisten Solarstrom.
Um eine Talfahrt bei der EEG-Umlage zu verhindern, gleicht die Bundesregierung den Verlust auf dem EEG-Konto mit Haushaltsmitteln aus. Sie ist zu Jahresbeginn leicht auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde und auch für das kommende Jahr ist bereits eine weitere Reduzierung auf 6,25 Cent pro Kilowattstunde mit dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung beschlossen. Die Gegenfinanzierung soll aus den Einnahmen aus dem neuen Brennstoff-Emissionshandel sowie erneut aus Bundesmitteln erfolgen.
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Mhm??
Gibt es Daten für die wirtschaftliche Misere der an der Strombörse aktiven Unternehmen so stark die Erzeugungskosten zu senken?
Ja. verringerten Bedarf wg. Corona; aber unter gestehungskosten zu produzieren?????
Sind diese Preise für die bietenden Unternehmen wirklich kostendeckend gewesen?
Es liegt der Verdacht nahe, dass hier Preise abgegeben wurden um den Betrieb von alten Anlagen in die von den Bundesregierung vergüteten Ausmusterung hinüber retten zu wollen.
Vermutlich zum Schaden des EEGs und damit für die Bundesregierung und für alle Strombezieher?
Thomas sagt.
Gibt es Daten für die wirtschaftliche Misere der an der Strombörse aktiven Unternehmen so stark die Erzeugungskosten zu senken?
@Thomas.
Diese Daten nennt man „Merit Order Effekt“ die ergeben einen Prozeß bei der Preisfindung an der Leipziger Strombörse, nach Angebot und Nachfrage.
Schauen Sie mal hier die bunte Grafik.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Ganz links, noch vor der gelben Kernenergie werden die EE angeboten, und zwar zum „Nulltarif“, weil die an anderer Stelle mit der EEG Umlage schon bezahlt sind. Infolge dessen verdrängen die rechts die teuersten Angebote so lange bis die jeweilige Nachfrage gedeckt ist. Das letzte Kraftwerk, das noch für die Nachfrage benötigt wird bestimmt den Börsenpreis. Alle benötigten Kraftwerke werden dann zu diesem Preis bezahlt. Ein so genannter Mitnahme Effekt wird wirksam. Am meisten profitieren davon die abgeschriebenen AKW, deshalb nennt man die doch auch im Volksmund Gelddruckmaschinen.
Je mehr EE nun angeboten werden, desto weniger teure Kraftwerk werden benötigt und der Börsenpreis sinkt entsprechend Jetzt kommt zu den Preis senkenden EE auch noch wegen der Corona Krise weniger Nachfrage dazu, und dann haben wir das was Sie Misere nennen.
Womit wir wieder bei meinem Thema wären der Ermächtigungsverordnung von 2010
/https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2010 wäre diese Misere, nach dem Kosten/Nutzen Prinzip den Verbrauchern zugute gekommen, denn sinkende Börsenpreise wirkten bis dahin noch kompensierend auf die EEG Umlage. Die EE wurden noch nicht entwertet. Seit 2010 ist das umgekehrt, je niedriger die Börsenpreise, sprich Strom Beschaffungskosten für die Versorger, desto höher die EEG Umlage. Dadurch können Sie unschwer erkennen, wer seit 2010 die sinkenden Erzeugungserlöse ausgleicht.
Verschleiert wird dieses Paradoxon mit dem EEG Konto, da wird für die Öffentlichkeit kurz und bündig deutlich gemacht, seht her sowenig bekommen wir für den EE Strom, und so Viel müssen wir an Vergütungen bezahlen. Warum man sowenig bekommt, und all die anderen Hintergründe bleiben geheim.
In 2021 wäre diese Volksverdummung besonders zutage getreten, weil die Umlage um mehr als 3 Cent hätte steigen müssen, um das EEG Konto auszugleichen. Um das so wenig wie möglich ein Thema werden zu lassen, hat der Staat mit 10,8 Milliarden Steuergelder kurzerhand die Umlage gedeckelt.
Lesen Sie dazu auch hier meinen Kommentar.
https://www.pv-magazine.de/2020/07/13/eeg-konto-mehr-als-eine-milliarde-euro-im-minus/?unapproved=129736&moderation-hash=90135b491105204069beace8b4e9140e#comment-129736
Vielleicht lohnt es sich auf Agorameter die Zeit vom 26.12. bis 28.12.20 anzusehen?
Und dann die Worte „Paradoxon“ , „Volksverdummung“ und „Gute alte Zeit“ wirken zu lassen?
Und dann sich zu fragen, ob man Kernreaktoren und Dampfturbinen auf Null fahren kann und ob Personal ein Anrecht auf Lohn hat?
@ Peter Rentfort
Von ganz auf „Null“ ist ja auch keine Rede, drosseln würde auch genügen.
Funktioniert ja auch wenn’s um den eigenen Vorteil geht.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Ich bleibe bei meiner „Volksverdummung“
@Hans, ich betrachte es wirklich nicht als sehr hilfreich, weiterhin die vielen Synonyme zum Aufzeigen der offensichtlichen falschen Anrechnungsparabel von 2010 in der Diskussion zu benutzen.
Ich möchte Sie hiermit ausdrücklich auffordern, nicht nur den wirklich latenten Misstand für die Vergütung der Erneuergaren Energieen aufzuzeigen, sondern vielmehr ein Gedankenkomplex zu eröffnen, wie wir gemeinsam auf die in der Politik Verantwortlichen auf eine Änderung hinarbeiten können.
Konkret: warum kann ein KKW Strom produzieren, obwohl der Markt in der Zeit durch Erneuerbaren ausreichend bedient wird?
Fehlt hier ein Regelmechanismus, oder Einschränkung der Vergütung für die konventionellen Kraftwerke? Degressive Vergütung für Konventionelle Kraftwerke bei ausreichender Absicherung durch Erneuerbaren Energieen.
Es würde dem EEG doch verlässlich den Rücken Stärken.
Es wäre doch mal so ein Ansatz, aus der wirklich niederträchtigen und auch unfairen Situation des Wechsels der Vergütungssituation 2009/10 für die Erneuerbaren Energieen herraus zu kommen.
@Hans, ich rechne ausdrücklich mit Ihrer Unterstützung.
Thomas sagt.
@Hans, .Konkret: warum kann ein KKW Strom produzieren, obwohl der Markt in der Zeit durch Erneuerbaren ausreichend bedient wird?
@ Thomas.
Das ist. ganz einfach erklärt, womit wir wieder bei meinem Thema wären der Ermächtigungsverordnung von 2010., und im folgenden Link nachvollziehbar..
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Vor der Ausgleichsmechanismusverordnung wurde EEG-Strom physisch gewälzt, ein Handel an der Strombörse fand nicht statt. Waren mit dieser physischen Wälzung Unternehmen dazu verpflichtet, Strom aus erneuerbare Energien in ihre eigenes Vertriebsportfolio einzubinden, wofür sie aus dem EEG-Konto vergütet wurden, wurde mit der Ausgleichsmechanismusverordnung der EEG-Strom nun komplett an der Strombörse gehandelt. Da damit dort das Angebot an EEG-Strom stieg, fielen die Börsenpreis infolge des Merit-Order-Effektes, da die (preisbildenden) teureren (fossilen) Kraftwerke immer seltener zum Einsatz kamen. Da sich die EEG-Umlage aus der Differenz zwischen Einspeisevergütung und Börsenpreis errechnet, stieg die EEG-Umlage daraufhin deutlich an.
Zitat Ende.
Bis 2010 wurden die EE den Versorgern zwingend in ihren Bilanzkreisen zugeteilt. Ihren Restbedarf mussten sie sich konventionell beschaffen. KKW Strom musste quasi angepasst werden. Wenn sie das nicht taten, ging das auf ihre Kosten. Ab 2010 ist das gerade umgekehrt. Die EE wurden aus den Bilanzkreisen entfernt, und müssen separat an der Börse verkauft werden. Die EE sind nun die Dummen, sorgen für Überschuss, infolge dessen sinken die Börsenpreise, wo mit andere dann lukrative Geschäfte machen. Bezahlen tun das Ganze seit dem die Verbraucher, weil für die wegen der niedrigen Börsenpreisen die Umlage steigt.
Wenn das keine Diskreditierung, und so mit ein Verstoß gegen die EU Richtlinien bezüglich des EEG Stromes ist, weiß ich nicht was ein Verstoß sein soll..
Führen Sie sich diesen Link zu Gemüte, da ist alles gesagt..
@Hans, leiden Sie an Demenz?
Ich hatte ausdrücklich darum geworben, weitere Gedanken zu entwickeln, wie wir aus dem Schlamassel herrauskommen; und Sie bringen wieder die schon ca. 22 mal vorgebrachten Argumente, dass vor 2010 Alles besser gewesen wäre. – Retroperspektive nennt man das –
Meinen Sie wirklich, dass Altmeier und seine MA dieser Argumentation folgen werden, da diese gerade von denen maßgeblich entwickelt wurde.
Bitte nochmals….
Thomas sagt.
@Hans, leiden Sie an Demenz?
Ich hatte ausdrücklich darum geworben, weitere Gedanken zu entwickeln, wie wir aus dem Schlamassel herrauskommen; und Sie bringen wieder die schon ca. 22 mal vorgebrachten Argumente, dass vor 2010 Alles besser gewesen wäre. – Retroperspektive nennt man das –
@ Thomas.
Warum denn so unfreundlich ????
Wenn Sie meine gebetsmühlenartig vorgebrachten Gedanken nicht zur Kenntnis nehmen, oder die Zusammenhänge nicht verstehen, ist doch das demente Leiden nicht bei mir zu suchen…
Und nun meine Gedanken noch ein „Dreiundzwanzigstes mal.“ Aus dem Schlamassel kommen wir nur raus, wenn die EE monetär wieder genau so behandelt werden wie die Konventionellen, und nicht an der Börse separat verramscht werden müssen, wie das seit 2010 der Fall ist.
Das war nun mal ohne Zweifel „früher“ besser, oder ???
@Hans, zugegeben; ich habe Ihre Einlassungen nicht gleich beim Erstenmal kapiert. Aber jetzt nach der xxzigsten mal wird es langsam müßig. Bitte auf zu neuen Ufern!
Gut, dann bitte lesen Sie nochmals meinen Beitrag vom 16.01.21 etwas ausführlicher.
Hier wird ausdrücklich ein Vorschlag gemacht, nicht die Erneuerbaren zu verramschen, sondern die alt hergebrachten Kraftwerke bei ausreichender Energieversorgung ab zu werten.
Eventuell könnte das beim flüchtigen Lesen entgangen sein.
Es scheint mir der einzige Ausweg zu sein, wie dieses unrühmliche „Ermächtigungsgesetz“ zu knacken und dessen Wirkungsweise umzukehren sein wird.
Thomas sagt:
Gut, dann bitte lesen Sie nochmals meinen Beitrag vom 16.01.21 etwas ausführlicher.
Konkret: warum kann ein KKW Strom produzieren, obwohl der Markt in der Zeit durch Erneuerbaren ausreichend bedient wird?
Fehlt hier ein Regelmechanismus, oder Einschränkung der Vergütung für die konventionellen Kraftwerke? Degressive Vergütung für Konventionelle Kraftwerke bei ausreichender Absicherung durch Erneuerbaren Energieen.
@ Thomas.
Bis 2010 galten solche Einschränkungen indirekt, wenn die KKW trotz zu viel EE am Netz blieben, ging das auf deren Kosten. Womit wir wieder bei meinen Wiederholungen wären.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Es wurde damit also die Nachfrage für Ökostrom in Deutschland massiv verringert, was ein deutliches Absinken der Börsenstrompreise zur Folge hatte und dadurch die EEG-Umlage verteuerte. Zitat Ende.
Wie das Grünstromprivileg für EE Strom erhalten bleibt, können Sie im Folgenden sehen.
Schauen Sie mal hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/01/21/marktoffensive-fuer-ppa-vertraege-gestartet/
Der Ökostrom entwertet sich nicht selbst wie beim.. „EEG Pfeiler“,.. sondern wird sogar über dem „Marktniveau“ verkauft, gilt aber leider nur für die Großen. Für die Kleinen bleibt der EEG Pfeiler, mit all den Folgen wie z.B. höhere Umlage, bei sinkenden Börsenpreisen, und dadurch die höchsten Strompreise in Europa.
Es ist unglaublich! Ständige Retroperspektive ermüdet mich endgültig.
@Hans, ich werde keinerlei weitere Diskussion mit Ihnen führen; melde mich hiermit ab. Danke