Die im Herbst gestartete Kampagne der Bundesnetzagentur und verschiedener Verbände hat einiges bewirkt: Viele Betreiber von bestehenden Erzeugungsanlagen haben mittlerweile ihre Systeme im Marktstammdatenregister verzeichnet. Jedoch längst noch nicht alle und am 31. Januar 2021 endet die zweijährige Übergangsfrist. Die Daten von rund zwei Millionen Anlagen seien verzeichnet, etwa 350.000 Bestandsanlagen müssten jedoch noch bis Ende Januar registriert werden, so die aktuelle Schätzung der Bundesnetzagentur, die sie am Freitag veröffentlichte.
Wenn die Betreiber dies nicht fristgerecht tun, droht ihnen ein vorübergehender Auszahlungsstopp der Vergütung nach dem EEG oder Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz. Die Netzbetreiber würden die Förderungen bis zum Zeitpunkt der Registrierung im Marktstammdatenregister nicht mehr auszahlen. Nach aktuellen Hochrechnungen könnten davon etwa 130.000 Anlagen betroffen sein. Darunter dürften auch viele Photovoltaik-Anlagen fallen oder auch Batteriespeichersysteme. Angaben zur Verteilung des noch fehlenden Erzeugungsanlagen machte die Bundesnetzagentur zunächst nicht.
Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) schätzt, dass in dem Freistaat aktuell noch rund 100.000 bestehende Photovoltaik-Anlagen nicht im Marktstammdatenregister verzeichnet sind. „Wir gehen aufgrund der aktuell laufenden Öffentlichkeitsarbeit jedoch davon aus, dass sich diese Zahl bis Ende Januar noch deutlich reduzieren wird“, sagte der VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer auf Anfrage von pv magazine. In Bayern sind mit Abstand die meisten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland installiert.
Auch die Bundesnetzagentur registriert derzeit ein erhöhtes Aufkommen auf ihrer Plattform. Die Registrierung im Marktstammdatenregister kann online vorgenommen werden. Wegen der erhöhten Nachfrage könne es zu einer verzögerten Bearbeitung der Eintragungen kommen, so die Bonner Behörde weiter. Prinzipiell sind alle Akteure des Strom- und Gasmarkts verpflichtet, sich selbst und ihre Anlagen zu registrieren. Bestandsanlagen müssen neu registriert werden, auch wenn sie bereits in einem der Vorgängerregister der Bundesnetzagentur gemeldet waren, wie die Bundesnetzagentur hinweist. Erfasst werden dabei ausschließlich die Stammdaten der Erzeugungsanlagen, darunter Standortdaten, Kontaktinformationen, technische Anlagendaten und Unternehmensform. Neue Anlagen müssen binnen eines Monats im Marktstammdatenregister angemeldet werden.
Wann genau der vorläufige Förderstopp für die Betreiber greift, die ihre Anlagen nicht rechtzeitig Im Marktstammdatenregister verzeichnen, wird von den einzelnen Netzbetreibern abhängen. In einer Anwendungshilfe des BDEW zum EEG 2021 heißt es, dass die Abschlagszahlungen von Mitte Februar wohl noch nicht betroffen sein werden. Diese ist für die Einspeisung der Anlagen im Januar 2021 bestimmt. Insgesamt sind im Falle einer verzögerten Registrierung der Anlagen auch keine Förderkürzungen vorgesehen. Es handelt sich nur um ein vorübergehendes Einbehalten der Zahlungen. Mit der erfolgten Registrierung im Marktstammdatenregister erhalten die Betreiber dann auch diese Zahlungen nachträglich.
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Warum gibt es überhaupt eine Netzagentur, wenn man sich dann nochmal (das erste mal bei der Einrichtung einer Pv-Anlage) registieren muss? Ist das Deutschlands IT-Technik? Wir werden doch bloß noch verarscht.
Habe meine pv Anlage 2012 aufgebaut und 2016 bescheid bekommen das sie ich gemeldet ist und musste 4000 Euro zurück zahlen (Gerichts Verfahren läuft noch) Netz AG Schleswig-Holstein hat 4 Jahre Strom von mir bekommen und bezahlt es geht ums Geld von Staat
Die Schikanen die ich als Besitzer einer PV Anlage ertragen muss, ist unerträglich! Nie wieder würde ich in Deutschland eine neue Anlage installieren!
Hallo Uli,
haben Sie schon einmal nach den Daten Ihrer Anlagen in dem so hoch gelobten Markt-Stamm-Register gesucht!
Die Suchkriterien und deren sinnige Funktion sprechen für sich.
Selbst bei Eingabe der Registrierungsnummer hat der Oberhirte des Registers die Info ausgegeben, dass kein Stammsatz mit dieser Kennung verfügbar sei.
Erst mit Anmeldung; User und Kennwort konnte der Stammsatz gefunden und eingesehen werden.
Es scheint ein ganz besonderer Verein zu sein, der offensichtlich die Einsamkeit liebt und bloss nicht gestört werden möchte??
Schön und wenn man sich registrieren möchte funktioniert die Website nicht ist nicht erreichbar oder verfügbar oder überlastet.
Man hat mal eine 20 jahresvertrag unterschrieben und jetz braucht sich die Bundesnetzagentur nicht mehr an die Verträge zu halten..?????
Das sollte in jedem Fall gerichtlich geprüft werden.
Wen es interessiert:
Habe im vergangenen Sommer drei sogenannte Stecker-Kraftwerke installiert. Dabei gab es viel Desinformation und Schikanen vom Netzbetreiber NGN. Auch die Anmeldung im Marktstammdatenregister war eine Katastrophe. Nach einigen Telefonaten (Herr Georgies in Bonn) wurde mir klar: Das Ganze ist eine digitale Spielwiese für unterbeschäftigte Computerfuzzies. Auf meine Nachfragen kam viel denglisches Kauderwelsch ohne den erkennbaren Versuch lösungsorientiert zu handeln.
Wenn man bedenkt was für Figuren da beschäftigt sind und was das alles kostet: Armes Deutschland!
Die Anmeldung meiner Photovoltaik-Anlage (in Betrieb seit Ende 2007) scheiterte schon daran, dass die Registrierung der Adresse des Betreibers usw. nicht möglich war.
Die mehrfache korrekte Eingabe des Captcha-Sicherheitscodes wurde mit „falscher Angabe“ zurückgewiesen, …. die ehrliche Antwort: „wir sind unfähig ein funktionierendes System bereitzustellen und sind meistens überlastet“ wäre mir lieber gewesen…. Aber dann mit „vorübergehendem Auszahlungsstopp“ zu drohen, wenn man sich nicht bis Ende Januar 2021 anmeldet – das ist primitivste Behördenwillkür – (abgesehen davon dass sich die Logik des Ganzen nicht erschließt: die Anlage ist ja mit all den Daten die jetzt angefragt sind ohnehin genehmigt, es liegt alles vor, bis auf eine e-mail-Adresse….)
Aus den angegebenen 20 Minuten für die Registrierung sind bei mir ca. sechs Stunden geworden. Was habe ich davon? Wer entschädigt mir meine Zeit? Telefonisch ist niemand erreichbar.