Jahresendrallye katapultiert Photovoltaik-Zubau in China auf 40 Gigawatt 2020

Teilen

Die zu Jahresanfang 2020 dominierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie hat China schnell hinter sich gelassen. Zum Jahresende gab es noch eine echt Photovoltaik-Rallye in dem Land, wie Asia Europe Clean Energy (Solar) Advisory Co. Ltd. in seinem jüngsten Bericht veröffentlicht. Nach vorläufigen Zahlen könnten demnach allein im Dezember noch Photovoltaik-Anlagen mit 14 bis 15 Gigawatt Gesamtleistung hinzugekommen sein. Damit lag der Zubau im vergangenen Jahr wieder jenseits der Marke von 40 Gigawatt und damit rund 10 Gigawatt höher als 2019. Für Mitte Januar erwarten die Analysten von AECEA die Veröffentlichung der offiziellen Zahlen durch die Nationale Energiebehörde NEA.

Stark zugelegt habe im vergangenen Jahr auch die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen auf Wohngebäuden. AECEA zufolge stieg das Volumen 2020 auf 10,1 Gigawatt und hat sich damit gegenüber den 5,27 Gigawatt von 2019 nahezu verdoppelt. Allerdings konzentrierten sich die Neuinstallationen regional stark auf zwei Provinzen. So seien in Shangdong 4,57 Gigawatt und in Hebei 4,1 Gigawatt dieser Anlagen gebaut worden. Zudem berichtet AECEA, dass das geplante Jahresbudget von 500 Millionen Yuan, was auf einen Zubau von 6 bis 7 Gigawatt dieser Anlagen ausgelegt war, bereits im Oktober ausgeschöpft war. Dennoch seien allein im November nochmals 3,49 der dezentralen Wohndach-Anlagen installiert worden.

Wenn NEA einen Zubau von 40 Gigawatt und mehr für die Photovoltaik bestätigt, dann steigt die bis Ende 2020 kumuliert installierte Leistung im Land auf rund 245 Gigawatt. Im bis Ende 2020 laufenden 5-Jahresplan war die Marke von 105 Gigawatt ausgegeben worden. Diese wäre also mit 130 Prozent übertroffen worden. Ab diesem Jahr gilt ein neuer 5-Jahresplan. Präsident XI Jinping hatte dafür die Zielmarke von 1200 Gigawatt für Photovoltaik und Windkraft bis 2030 ausgegeben. Ende Dezember 2020 lag ihre kumuliert installierte Leistung bei etwa 485 Gigawatt. Somit wären lediglich 72 Gigawatt an neuer Photovoltaik- und Windkraft-Leistung in den kommenden Jahren notwendig, um das Ziel zu erreichen. Allerdings gebe es Anzeichen, dass NEA für dieses Jahr ein offizielles Zubauziel von 120 Gigawatt für Photovoltaik und Windkraft ausgeben könnte, heißt es von AECEA weiter. Die Analysten halten dieses Ziel für nicht so leicht erreichbar. 2020 lag der Gesamtzubau von Photovoltaik und Windkraft bei etwa 85 Gigawatt – damit wäre eine Erhöhung um 42 Prozent in diesem Jahr notwendig. Dazu kämen auch noch die bestehenden Netzengpässe. Derzeit würden neue Leitungen gebaut, die aber sich nicht vor 2022 oder 2023 in Betrieb gehen werden.

Für die privaten Dachanlagen wollte China ursprünglich die Förderung Ende 2020 auslaufen lassen. Nach AECEA-Angaben wird derzeit jedoch eine Verlängerung für 2021 in Betracht gezogen. Dies solle dann als Inspiration für die lokalen Stadtregierungen dienen, eigene Förderprogramme aufzulegen. Einige Städte hätten dazu bereits Ende 2020 eigene Vorschläge präsentiert. Damit könnte die Unterstützung der privaten Dachanlagen bis 2025 weiterlaufen.

Für das laufende Jahr wagt AECEA eine erste Zubauprognose, obwohl das offizielle Ziel von 120 Gigawatt noch nicht bestätigt ist. So könnten nach Ansicht der Analysten in China 2021 erneut 45 bis 50 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert werden. Dies käme einem Anstieg von 12 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleich.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...