Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gesundes neues Jahr. 2021 hat mit einem historischen Moment begonnen: Als sich am 1. Januar nachmittags die Sonne senkt, geht der erste Sonnentag in diesem Jahr zu Ende, an dem viele kleine Photovoltaik-Anlagen Strom ohne jede Förderung produziert haben.
Ich habe diese Zeitwende bereits in meinem Kommentar kurz vor Weihnachten als Teil der Ergebnisse der EEG Novelle 2021 beschrieben. Aufgrund der hohen Bedeutung dieses Moments und einiger Kommentare direkt zum Thema, aber auch meiner generellen Haltung möchte ich das Thema weiter vertiefen und dafür zunächst in meine persönliche Geschichte mit diesen Anlagen einsteigen.
Am 11.2.1992 hatten wir ein echtes Garagen-Business neben der Uni gegründet, um unter anderem Solaranlagen zu verkaufen und zu bauen. Zunächst auch wegen der Kosten und Nachfragen verkauften wir auch Solarthermie, hatten aber rasch die ersten Kunden die auch Photovoltaik wollten. Und es gab einige wenige Förderungen im Rahmen des 1000 Dächer-Programms. Damals wurden 70 Prozent der Anschaffungskosten mit 70 Prozent gefördert. Als wir 1993 mit wackligen Knien eine 3 Kilowatt PV-Anlage (für 81.000 D-Mark) verkauft haben, konnten wir dank der Kunden das gerade so finanzieren.
An einem Wochenmarkttag standen wir dann im Frühjahr 1994 mit einem Heizungsbauer als Partner nebst Solarmodul dann in Oranienburg auf dem Markt und haben an diesem Tag tatsächlich zwei 5 Kilowatt-Anlagen verkauft, an einen Landwirt und einen Zahnarzt der in der Mittagspause vorbeikam und sich was zu essen gekauft hatte. Das Ganze konnten wir dann nur dank eines sehr progressiven und damals noch in seiner Entscheidung freien Chef der lokalen Sparkasse umsetzen – es waren zusammen 250.000 D-Mark Umsatz für 10 Kilowatt. Trotz der Förderung von 70 Prozent und der Möglichkeit des Eigenverbrauchs (damals ca. 30 Pfennig pro Kilowattstunde wert) hat sich das Ganze nicht so wirklich gerechnet. Das wusste auch der Zahnarzt, der die Anlage für seinen hohen Stromverbrauch gekauft hat und meinte: „Herr Remmers, die Solaranlage wird sich für mich irgendwann rechnen.“
Was sie dann auch tat, denn als mit dem EEG 2000 die nun ausgelaufene Vergütung von 99 Pfennig beschlossen wurden, konnten auch die Anlagen aus den 1990-iger Jahren davon noch profitieren – die oftmals große Pionierleistung auch im Hinblick auf technische Probleme wurde honoriert.
Alle die schon lange dabei sind, können sich an die schwierigen Zeiten nach dem 1000- Dächer-Programm in den neunziger Jahren erinnern. Jede realisierte Photovoltaik-Anlage war wie ein Fest. Auch die 99 Pfennig pro Kilowattstunde des EEG 2000 reichten nur wegen der Kreditmittel aus dem noch parallel laufenden 100.000 Dächer-Programm. Als dies auslief, erhöhte sich die nötige EEG-Vergütung ab 2004 für kleine Anlage sogar auf über 57 Eurocent/Kilowattstunde.
Und so kommen auch nur maximal etwa 70 Megawatt aus den Jahren 1990 bis 1999 zu den im Jahr 2000 rund 45 Megawatt installierten Photovoltaik-Anlagen nun seit dem 1. Januar 2021 mit ungefördertem Strom ins Netz. Zusammen mit den langsam mehr werdenden förderfreien großen Freilandsolaranlagen, die seit 2020 gebaut werden, ist Solarstrom noch so billig, dass er mit der weiterhin massiv verzerrten Marktbepreisung (CO2, andere Giftstoffe, Atommüll, usw.) im Wettbewerb bestehen kann.
Was für ein Erfolg. Und vielleicht verstehen Sie mit den persönlichen Geschichten aus den neunziger Jahren auch besser, wie stark ich diesen Erfolg empfinde.
Und alle gemeinsam haben das geschafft, denn die EEG-Umlage wird ja von allen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes bezahlt. Also ja: Alle Menschen dieses Landes, auch wenn sie das oft nicht wissen (oder vielleicht auch blöd finden), haben Solarstrom billig gemacht mit dem EEG. Das sollten wir allen und deutlich sagen – bevor die nächste Runde Streiten und Diskutieren um die Energiewende weitergeht. Auch Deutsche können einen Moment des Lobs und Stolzes auf ihre Leistungen gut vertragen. Verbunden mit der klaren Ansage: Das hat das Parlament damals durchgesetzt und daher ja: Man kann gestalten, wenn man den Mumm dazu aufbringt, das System gibt es her.
Das sieht man nun auch schwarz auf weiß bei Anlagen, von denen seinerzeit aus den Protagonisten kaum einer geglaubt, aber viele Millionen gehofft haben, dass sie zukünftig nicht nur die stärkste, sondern auch billigste Energiequelle werden.
Das Leeren des „EEG-Rucksack“ hat am 1. Januar 2021 begonnen. Klaus Töpfer hat das Wortspiel mit dem EEG-Rucksack für die hohen resultierenden Vergütungsverpflichtungen aus den Jahren bis etwa 2012 geprägt. Um damit auch klarzumachen, dass es eben eine Diskussion aus der Vergangenheit ist, die leider noch immer einer mutigeren Energiewende oft im Wege steht. Bis 2032 werden in immer größeren Schritten nun immer mehr Mittel „aus dem Rucksack“ frei, um neue Projekte der Energiewende zu finanzieren oder den Strom billiger zu machen.
Und genau diese Aussage sollten die gesamte Solarbranche wie eine Monstranz bei jeder Gelegenheit vor sich hertragen.
Der Moment ist gekommen, wie versprochen. Und noch viel mehr als je versprochen wurde, denn auch die trotz verzerrter Märkte förderfreien Neuanlagen sind Realität in Deutschland geworden. Die alten Anlagen geben nun den Vertrauenskredit der Bevölkerung zurück und alle profitieren von diesen und neuen Anlagen massiv.
Vergessen wir bei allem Erfolg der Solarenergie die Windkraft nicht, denn 100 Prozent Erneuerbare geht in Deutschland und der EU nur mit Wind und Solar als Hauptstandbein. Und das Ziel einer 100 Prozent erneuerbaren Energieversorgung für alle Sektoren ist allein auf Basis der Potenziale für Wind und Solar in der EU billiger realisierbar als die Energieversorgung aus dem heutigen System. Dieses Ziel kann bis 2040 erreicht werden Ja, es geht und wir haben alle Legitimation erarbeitet, das auch zu fordern. Denn wir können es umsetzen. Auch der Wind ist günstig geworden und wird immer billiger – dank es EEG. Auch beim Wind sind am 1. Januar 2021 viele Anlagen aus der Förderung gefallen. Dort ist es mit dem aktuell verzerrten Markt allerdings oft schwer, die Anlagen im Netz zu halten, da die laufenden Betriebskosten der seinerzeit errichteten Generation höher ist. Mit einer starken eigenen Botschaft können wir leichter Verbündete finden, um die dicken Bretter der schon lange nicht mehr passenden Märkte und Regeln anzupacken.
Aber kommen wir nochmal zu den sogenannten „Ü20“-PV- Anlagen. Strom nun auf fossil/nuklearem Marktpreis und/oder Eigenverbrauch sowie weitere kommende Vermarktungsoptionen werden eine neue Landschaft in den nächsten Jahren gestalten. Grob geschätzt werden mit den vor 2000 errichteten Anlagen 48 Millionen Euro pro Jahr an Mitteln aus der an die Betreiber bisher ausgezahlten EEG-Umlage frei.
Da wir eine gleitende Marktprämie haben, wurden die vor 2000 errichteten Anlagen pro Kilowattstunde im Jahr 2019 mit knapp 47 Cent/Kilowattstunde, 2018 mit knapp 46 Cent/Kilowattstunde unterstützt. Die „Vor-2000“-Anlagen hatten 2019 etwa 46,7 Cent/Kilowattstunde Unterstützung aus dem „EEG-Topf“ erhalten. Diese Werte errechnen sich aus der Vergütung abzüglich des Marktwertes Solar (https://www.netztransparenz.de/EEG/Marktpraemie/Marktwerte)
Neue Freilandanlagen in den Ausschreibungen des EEG lagen teilweise schon auf der Höhe des Marktwertes oder etwas darüber – dieser war im Mittel 2018 bei 4,55 Cent/Kilowattstunde und 2019 bei 3,77 Cent/Kilowattstunde. 2020 kann man kaum als Maßstab nehmen, es ging durch die Corona-Pandemie bekanntermaßen alles drunter und drüber ging, vor allem auch beim gesamten deutschen Stromverbrauch. Ende 2020 lag der Marktwert Solar aber schon wieder bei 3,98 Cent/Kilowattstunde. Wohlgemerkt. Alles ohne realistische CO2-Bepreisungen!
Auf Basis des Jahres 2019 erhalten viele Freilandzuschläge in den Ausschreibungen eine Unterstützung aus dem EEG von 0,5 Cent/Kilowattstunde. Diese Werte sind wegen der gleitenden Marktprämie natürlich Schwankungen unterlegen, offerieren allerdings eine mögliche Berechnungsbasis für den massiven Effekt auf neue Mengen, die der Wegfall der Vergütung für die Ü20 Anlagen haben kann. geringer. Hatte man bisher 46,7 Cent/Kilowattstunde für 114 Megawatt gezahlt, so kann man nun mit diesem Geld also in dem Beispiel etwa 10.600 Megawatt mit 0,5 Cent/Kilowattstunde an neuen Anlagen unterstützen und dass trotz der nach wie vor massiven Bevorteilung der fossil-nuklearen Energiewelt.
Wow, ich wiederhole mich.
Und wir haben gezeigt das es geht und mehr gehalten als versprochen. Niemand kann Innovation besser gestalten als wir. Denken Sie an die Monstranz, auch wenn Sie nicht kirchlich geprägt oder interessiert sind.
Und der Klimakrise zeigen wir damit die rote Karte.
Sagen wir das stolz und klar gerade im Superwahljahr 2021.
— Der Autor Karl-Heinz Remmers war von 2008 bis 2015 Herausgeber von pv magazine, bevor er den Stab weiter an den heutigen Herausgeber Eckhart Gouras übergeben hat. Er ist CEO der Solarpraxis AG und seit fast drei Jahrzehnten in der Solarbranche aktiv. —
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Der Strom ist so teuer wie nie und bleibt es leider auch. Woher Herr Remmers seine Zahlen hat wär ja mal interessant zu wissen. So ist es reines Lobbygerede.
Ich finde, wenn es keinen Förderbeitrag für ältere Photovoltaikanlagen mehr gibt, werden viele diese Anlagen nach und nach abschalten. Es wird ja weiterhin Strom ins Netzt eingespeist und dass zum Nulltarif. Geht so doch nicht. Einen kleinen Vorteil sollten die Anlagenbetreiber schon noch haben.
Für die die sich nicht mit dem Thema noch nicht auskennen und trotzdem eine etwas sagen wir „gewagte“ Meinung dazu haben gibt es hier im Bericht des Fraunhofer ISE „Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland“
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf
Antwoten und Hintergrundinformationen zu Ihren Fragen.
Vielen Dank für diese positiven Worte!
Auch ich bin gespannt, was wir mit den vielen förderfreien Photovoltaik Anlagen anstellen werden.
Heizungsunterstützung für alte fossile Heizungen, Warmwasser im Sommer, Wärmepumpen antreiben, Autos und Fahrräder laden, Kühlen im Sommer, Strom an Nachbarn verkaufen……
Mit Sicherheit stehen schon viele innovative Entwickler in den Startlöchern mit tollen Ideen, die den Klimaschutz vorantreiben und fossile/nukleare Energie einzusparen.
Auf eine spannendes neues Jahr.
Da meine 2002 angeschafft PV Anlage jetzt ja auch aus der Förderung fällt, plane ich den eigenen Strom
komplett in meinem Hause zu verbrauchen und mir für diesen Zweck eine Batterieeinspeisung zu bauen.
Für diesen Zweck plane ich mich von meinem Stromlieveranten EWE komplett zu trennen und nur den
Strom, den mir meine Anlage nicht liefern kann (sonnenlose Zeit) von meinem Stromlieferanten EWE
als Ladestrom für meine Batterien zur Verfügung zu stellen.Meine Anlage ist 3,0 Kw gross. Zu meinen
Verbrauchern zählen z.B. eine Erdwärmeheizung und Warmwasserbereitung.Ob allerdings die EWE das
widerspruchslos so hinnimmt, bleibt abzuwarten. Mit frdl. Gruss J. Meier
Wie vereinbaren sie eine komplette Trennung mit einem strombezug wenn sie ihn brauchen?
Also, das die Förderung nach 20 Jahren wegfällt ist ja allen bekannt gewesen, da soll sich mal keiner beklagen. Alle die sich eine solche Anlage geholt haben, haben auch vorher gerechnet wann sie sich amortisiert hat und wann damit nur noch Geld verdient wird. Die meisten Anlagen haben sich mit der Förderung dann nach bereits ca. 12 Jahren amortisiert. Daher kann ich auch den Aufschrei so mancher nicht verstehen, das sie jetzt die Anlage nicht mehr betreiben können, man bekommt ja doch noch die Strompreise vergütet und kann zusätzlich die Anlage für den Eigenverbrauch verwenden.
Genau so sieht es aus. Aber irgendwie scheint das jeder zu verdrängen! Die Rahmenbedingungen waren jedem bekannt. Aber heutzutage kaufen die Leute sich ein Haus direkt neben einem Flugplatz und heulen dann wegen dem Lärm.
Das stimmt so nicht. Wer in den 90 ern gebaut konnte nicht mit einer Armotisation rechnen
Die meisten Anlagen sind so klein das die Zählergebühren nicht erwirtschaftet worden wären wenn das Geeiere ( bitte meinen Beitrag lesen) anders ausgegangen wäre. Im EFH- Bereich hat niemand viel verdient mit einer Anlage. Geld mit Energie haben die Monopolisten damals verdient. DerQUARTALSGEWINN von RWE und Co war damals mit schöner Regelmäßigkeit 1.000 000 000 DM. Von deren Lobbyisten wurde dann die Neiddebatte geschürt wenn jemand mit hohem Einsatz eine Rendite knapp oberhalb des Sparbuches erwirtschaftete. Ganz schön dreist und leider erfolgreich wenn diese Stammtischthesen heute immer noch verbreitet werde. Ohne erneuerbare würde der Strom mittelfristig teurer als mit. Alle Folgekosten der fossilen und atomaren Stromerzeugung zahlen wir als Steuerzahler. Historisch gewachsener Unsinn
Ohne fossiler und atomarer Strom wäre Deutschland ein Entwicklungsland geblieben und dann hätte der Herr Weitershaus nicht mal ein elektronisches Gerät, um einen Kommentar zu schreiben, er würde auf dem Acker arbeiten und wäre spätestens mit 50 tot.
Es behauptet ja hoffentlich niemand dass wir niemals mit fossiler Stromerzeugung hätten anfangen sollen, es geht doch nur darum damit jetzt so schnell wie möglich aufzuhören
Im Artikel fehlt wo der Strom im Winter herkommt wenn das doppelte gebraucht wird und von der Sonne nicht geliefert wird. Als zweites Problem wäre zu nennen wie viel schlägt der zu viel produzierte Mittagsstrom der mit hohen Kosten ins Ausland abgegeben wird auf die Stromkosten durch
Stammtischlobbyarbeit. Ist alles beantwortet, passt aber vom Platz hier nicht hin
Den „zuviel produzierten Mittagsstrom“ dürfte es eigentlich gar nicht geben, würde der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien auch nur einigermaßen ernstgenommen. Die durch negative Strompreise steigende EEG- Umlage ist der falsche Weg. Die Kosten haben die Konzerne zu tragen, die ihre fossilen Kraftwerke trotz fehlender Nachfrage nicht zurückfahren oder gleich ganz abschalten. Das bezeichnet man als freie Marktwirtschaft, auf die in den Chefetagen dieser Firmen doch immer so große Stücke gehalten wird. Erfüllen wir ihnen doch diesen Wunsch – dann klappt es auch mit dem niedrigeren Strompreis.
Hallo Ihr PV Freunde.
Last mich ergänzend zu dem historischen Artikel von K. H. Remmers in eigene Erinnerungen schwelgen. Selbst gebastelt, mit Hilfe meiner beiden Jungingenieure, Sohn und Schwiegertochter, nach einer Bauzeit von mehr als einer Woche, ging 1992 unsere erste PV Anlage mit 1,43 kWp Leistung ans Netz. Alleine die Suche nach einer passenden Unterkonstruktion war schon sehr zeitaufwändig. Die handelsüblichen Ziegel für Dachstandroste waren zu hoch, das heißt, zu viel Abstand zwischen Ziegel und den Modulen, was für mich besonders zu beachten war, da ich als Brieftaubenzüchter, verhindern wollte, dass meine „Rennpferde“ des kleinen Mannes, ihr Domizil künftig, nach draußen auf die relativ flache Südgaube, zwischen Module und Ziegel verlegten. Mit etwas eigener Abänderung wurden wir letztendlich fündig, und die Montage konnte beginnen. Aufs Dach kamen Module von Siemens, die mir 850 kWh/kWp Leistung sehr konservativ angegeben waren. Die brachten in 2019 noch 926 und 2020 906 kWh/kWp. Als Wechselrichter kam damals der bis dahin „Erste“ Trafolose Wechselrichter zum Einsatz, den mein Sohn gerade als seine Diplomarbeit mit nach Hause brachte. Ein Gerät dreimal so groß wie die heutigen für diese Leistung. Mit den ersten Umdrehungen des Einspeisezählers begann für mich das Interesse für diese Technologie. Beeindruckt hat mich vor allem die Tatsache, dass wir mit 1,43 kWp ( 15 Quadratmeter Dachfläche ) manchmal mehr als 13 00 kWh Strom jährlich erzeugen konnten, was etwa 1/3 unseres damaligen Stromverbrauches ausmachte. Beeindruckt und gleichzeitig irritiert war ich damals, weil ich bei den einschlägigen Medien lesen konnte, dass die Sonne niemals eine größere Rolle in unserem Strommix spielen würden, und ihr Anteil über allenfalls 0,0x% nicht hinaus käme.
Durch meine Erfahrung am eigenen Haus, im Vergleich mit dem was von bestimmten Stellen berichtet wurde, wandelte sich meine anfängliche Naivität, schnell in kritische Beobachtung der Entwicklung, was bis heute noch in meinen Kommentaren hier zum Ausdruck kommt.
Vom Stromeinspeisegesetz, mit damals 5 Paragrafen, über das EEG wo das Papier einer Gesetzesänderung noch nicht trocken war, als die nächste Novelle schon im Gespräch war, nahm die Verunsicherung für Investoren ständig zu. Besonders erinnere ich mich daran, als wir kurz nach dem Netzanschluss ein Schreiben von unserem Versorger bekamen, wo ein Einspeisevertrag bei lag den wir ausfüllen sollten. Für mich, als jemand der sich mit der Materie beschäftige, völlig unverständlich, da im Stromeinspeisegesetz diesbezüglich alles geregelt war. Ein Anruf bei unserem Versorger, sagte mir ein uns bekannten Mitarbeiter, werfe es in den Papierkorb, das haben wir von VDEW, so hieß die damaligen Dachorganisation der Stromwirtschaft, bekommen um es an unsere Kunden zu verteilen. So reihten sich die damaligen Bremsversuche in Form von Klagen der Konventionellen aneinander. Klagen über Klagen – in den Medien veröffentlicht – sorgten für Verunsicherung von Investoren. Ich erinnere mich an Schlagzeilen, wie „Versorger zahlen nur unter Vorbehalt“ Das Gleiche stand auch auf meiner Stromrechnung bezüglich meiner Einspeisevergütung. Begründet wurde dieser Vorbehalt mit einer Klage die gerade vorm Europäischen Gerichtshof anhängig wäre. Mindestens noch 2 Jahre nach dem ein Urteil zugunsten der Einspeisung gefallen war, stand das immer noch auf den Stromrechnungen. Es würde den Rahmen hier sprengen wenn ich alle weiteren Bremsklötze aufzählen würde.
Man muss sich wundern, dass trotz diesem andauernden Gegenwind von der konventionellen Seite, die Energiewende da angekommen ist wo sie gerade ist. Vor diesem Hintergrund sollte man auch den euphorischen Aspekt des Autoren bewerten.
Meine Skepsis bezieht sich nach wie vor, auf die Überschrift des Artikels, wo es heißt Ab jetzt machen die alten Photovoltaik-Anlagen den Strom günstig.
Günstig werden nach wie vor nur die Börsenpreise, sprich Großhandelspreise für Strom.
Und davon bekommen allenfalls diejenigen was ab, die sich die wenigen Anbieter suchen, die davon was „freiwillig“ an ihre Kunden weitergeben. Die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass die meisten Versorger auch bei sinkende Börsenpreisen ihre Preise erhöhen. Das paradoxe System ist ja noch da, das ihnen erlaubt bei sinkenden Einkaufspreisen die EEG Umlage zu erhöhen. Der Hartz IV Empfänger und die allein erziehende Mutter in den Grundtarifen, werden da nichts profitieren, und weiter als Opfer der Energiewende in den einschlägigen Medien propagiert..
Sind sie ja auch. Wer sich keine Anlage auf Kosten anderer leisten kann oder kein Dach hat, ist das Opfer dieser Umveteilung von unten nach oben.
@Michael Schimpf.
Sie sind leider auch nur oberflächlich mit der Materie vertraut, und glauben das, was Ihnen z.B. „Bild“ oder der Herr Wetzel von der „Welt“ unterjubelt.
Ökostrom senkt nachweislich an der Strombörse — nach dem Merit Order Prinzip — die Großhandelspreise für Strom.
Davon bekommt u.a. der Hartz IV Empfänger und die allein erziehende Mutter nichts ab. Seit 2010 gilt das „Paradoxon“ , je niedriger die Großhandelspreise, sprich Strom Beschaffungskosten für die Versorger, desto höher wird die EEG Umlage. Wie Sie sehen müssen die so gar noch „höhere“ Umlage bezahlen wenn die Versorger sich billigen Strom beschaffen können.
Machen Sie sich mal schlau, Sie werden erstaunt sein über neue Erkenntnisse.
Hier eine kleine Hilfe vom Ex Chef des Fraunhofer Institutes
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Das ist kein Vorwurf an Sie, denn das System ist für den normal sterblichen Betrachter so konstruiert, dass er das im Endeffekt so sieht wie Sie. Deshalb nenne ich das ja auch in meinen Kommentaren hier, Energiewende relevante „Volksverdummung“
Vielen ,vielen Dank für die prima Übersicht. So ist es.
Bin mit Anlagen aus 1991 und 2000 betroffen. Wollte eigentlich zum Jahreswechsel den Schalter umlegen/ umverdrahten. Das hat das Altmeierische Rumgeeiere verhindert. Nun warte ich auf Aussagen vom EVU wie der neue Zählerschrank aussehen kann. Habe nämlich noch eine Eigenverbrauchsanlage aus 2011. Heizstab in 2018 eingebaut und noch nicht angeschlossen.E-Auto 2019 selbst aus Californien importiert. Fand die Unklarheit über die Ü 20 Anlagen ganz schön bescheuert und unfair. 20 Jahre sind alle davon ausgegangen in den Eigenverbauch zu gehen und dann diese unwürdige Gehampel
Nochmal Danke für die klare Aufstellung
Was soll dieser Kommentar?
Sie wussten, dass Sie in den Eigenverbrauch gehen und gehen jetzt doch nicht in den Eigenverbrauch? Weil?
Wie der Zählerschrank auszusehen hat, kann jeder Elektriker sagen.
Guten Abend,
Auch wir haben eine „Pionieranlage“ und würden gerne auch in Zukunft selbst verbrauchen.
Zu der Formulierung: “ Der größte Teil der Pionier-Anlagen, deren Einspeisevergütung zum 01.01.2021 ausläuft, muss keinen Smart Meter installieren und kann die Anlagen auf Eigenversorgung umstellen, ohne darauf EEG-Umlage zu zahlen“ habe ich folgende Fragen.
Ist die Einspeisepflicht vom Tisch ?
Wie sieht das Messkonzept mit welchen Zählern bei Umstellung auf Eigenverbrauch/Überschusseinspeisung aus ?
Ich stelle hier die Fragen, weil mein Netzbetreiber bisher keine verbindliche Antwort gegeben hat.
MbG Günter Treppmann
Stephan hat recht….
Die erfolgreiche Zukunft der PV wird so nicht gestaltet.
Der Michel braucht ein klares Leitbild, warum, wofür und mit welcher letzten Ziehlrichtung er sein Geld in PV anlegen soll. Er bezahlt immerhin weiterhn 30 – 32 €cnt/kWh.
Politische Marktanreizung? Fehlanzeige!
Unglaublich, was da für Verenkungen mit EEG2021 in der Strommarktgestaltung gerade unterwegs sind!
Haben wir noch die richtigen Vertreter im Wirtschatsministerium; mit Fachwissen und Augenmass?
Nur noch zur Info: Der Atommüll ist bepreist, er kostet 0,5 Cent/kWh. Da wird die Entsorgung einer PV-Anlage teurer.
Auch das Co2 ist bepreist, sogar ohne den Nutzen.
Dass Strom mit Grenzkosten 0 nicht marktfähig ist, zeigt doch nur, dass niemand wetterabhänger Strom braucht, außer zum Steuern und Abgaben sparen, solange man im Winter schön am billigen Kohlestrom schmarotzen darf.
Ihr Nichtwissen in Kombination mit unbelegten, bzw. falschen Behauptungen sind unerträglich!
– Woher kommt die Preisangabe für Atommüll?
– wieviel Kostet denn die Entsorgung in Relation dazu tatsächlich?
– Wieviel kostet denn die Entsorgung „einer PV Anlage“ und woher wissen Sie, dass das teuerer wäre (Quelle?)
– Wo ist denn bitte belegt, dass eine CO2 Bepreisung ohne Nutzen wäre?
– Woher kommen die Grenzkosten 0 für EE Strom?
Das ist schlicht falsch. Sie sind nicht 0, sie sind lediglich sehr gering. Das wird in der Tat oft zu plakativ behauptet. Insbesondere bei Freiflächenanlagen fallen Versicherung, Reinigungskosten, Wartungs-, bzw. Unterhaltungskosten, z.B. für Grünschnitt unter den Modulen, durchaus an.
– Niemand würde wetterabhängigen Strom brauchen ist definitiv eine Falschbehauptung! Dann wären die 50% Stromerzeugung aus Erneuerbaren nicht eingespeist worden. Es hätte ja keinen Bedarf gegeben!
Bitte geben Sie für Ihre Behauptungen mal Quellen an!
Sonst bleiben die Aussagen schlicht Ihre (unbelegte) Meinung.
Und es wäre schön, wenn sie die allgemeinen Beleidigungen unterlassen. Damit schließen Sie sich übrigens selbst mit ein. Denn physikalisch werden auch Sie kohlestrom „schmarotzen“, wie sie so überaus unflätig schreiben.
Michael Schimpf sagt:
Dass Strom mit Grenzkosten 0 nicht marktfähig ist, zeigt doch nur, dass niemand wetterabhänger Strom braucht, außer zum Steuern und Abgaben sparen, solange man im Winter schön am billigen Kohlestrom schmarotzen darf.
@ Michael Schimpf.
Von wegen nicht marktfähig, schauen Sie mal das Folgende.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft…. Zitat Ende.
Was glauben Sie wie lukrativ, marktfähig der „Zappelstrom“ ist wenn damit Langzeitverträge mit fest vereinbarten 3 bis 4 Cent immer dann bedient werden, wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken, und deswegen der Strom an der Börse z.B. 1 Cent kostet, oder gar negativ wird, und man obendrein noch Geld bekommt, wenn man den abnimmt.
Wie Sie sehen, wird Ökostrom, logistisch behandelt, so gar grundlastfähig, was immer in Abrede gestellt wird. Oder was glauben Sie welche Last mit den Langzeitverträgen am Terminmarkt bedient wird.
Interessante Rechnung. Nur wer soll neue Anlagen kaufen? 2004 war meine PV Anlage ein gutes Geschäft. Es war abzusehen, dass die Anlage in weniger als 10 Jahren Amortisiert ist und danach Rendite abwirft.
Aktuell mit der 0.5 bis 2.5 Cent Förderung rechnet sich eine PV Investition eigentlich nicht! Man würde erhebliche Risiken mit hohen Krediten eingehen und nur peanuts verdienen. Wehe da geht mal der Wechselrichter kaputt…
IAB ist auch nur eine Verschiebung der Steuer und ehr ein Marketing Instrument der PV Vertriebler.
Ich würde sehr gerne in noch mehr PV Anlagen investieren, aber aktuell ist das Rendite/Risiko einfach nicht akzeptabel.
Noch dazu kommt, dass die Politik mit den fast jährlichen Verschlimmbesserungen am EEG jegliches Vertrauen verspielt hat!
@Michael Schimpf
das verstehe ich nicht so recht
– ich zahle 12 Monate Grundgebühr,
– ich zahle meinen Strombezug damit ich im Dezember 10% – 30% meines Eigenbedarf decken kann,
– ich verschenke viele kW zur Stabilisierung des Netzes
– meine Anlage überwacht und stabilisiert das Netz gegen Überspannung
– meine Anlage stellt unvergütete Scheinleistung bereit
– ich produziere und speise meinen Strom dort ein, wo er verbraucht wird. Damit vermeide ich für den Verbraucher Gebühren für Transport und Übertragungsverluste und die Notwendigkeit zur Erweiterung der Netzkapazitäten.
– ich stelle 7 MWh / 9 MWh jährlich anderen zur Verfügung
– ich produziere meinen Strom ohne Ausstoß von C02, Quecksilber oder Strahlung
– ich zahle Umsatzsteuer für meinen selbst produzierten und verbrauchten Strom
– ich zahle Einkommenssteuer für verkauften und verbrauchten Strom
– ich gebe monatlich eine Vorsteuererklärung beim Finanzamt ab
– ich zahle Steuern für Atomstrom und Atommüll anderer
– ich zahle Steuern für EEG Umlage anderer
– ich zahle CO2 Steuer ohne in den Genuss der EEG Vergünstigung zu komme
– ich zahle für die Versicherung meiner Anlage
– ich zahle Service für meine Anlage
– ich trage das volle Risiko für den Ausfall der Anlage
– ich ging mit dem Kauf der Anlage in Vorleistung
– ich stelle zur Stromerzeugung mein Hausdach zur Verfügung
– ich habe 20 Jahre lang über die EEG Umlage andere EEG Anlagen gefördert
Wann wäre ich in Ihren Augen kein Schmarotzer mehr und wo sehen Sie ihre Position?
Den Preis für unseren Atommüll zahlen unsere Nachkommen, da das zurückgelegte Geld nicht einmal für einen Pförtner reichen wird. Allein daran kann man erkennen, dass die Bepreisung nicht realistisch ist!
Ich finde es nicht glaubwürdig, das „grüner Strom“ verstärkt genutzt werden soll. Meine Erfahrung ist anders. Mit Abstand betrachtet, könnte jeder, der die Fläche oder die Möglichkeit
dazu hat, Elektroenergie selbst zu erzeugen, zu 100% „grünen Strom“ verbrauchen. Wie das:
Mit einem anderen Abrechnungsmodell wäre das möglich.
1. Jeder Kleinerzeuger würde auf eine Vergütung verzichten und an den Netzbetreiber eine
Jahrespauschale im dreistelligen Bereich bezahlen.
2. Im Gegenzug darf er das Netz als virtuellen Speicher benutzen, das heist, er speichert ein
und kann das Zählerguthaben wieder zur Nutzung innerhalb eines Jahres abrufen. Das spart ihm
die Anschaffung einer Batterieanlage, die bei weitem nicht soviel leisten würde und deren Le-
bensdauer und Leistungsabgabe begrenzt ist.
3. Da der erzeugt Strom durch andere Verbraucher in dem Moment verbraucht, wo er produziert
wird, bezahlen die ihn auch mit allen Steuern. Er holt ihn sich nur unversteuert zurück.
Für ihn braucht unterm Strich in Summe kein Strom produziert werden, was die Großerzeuger
entlastet.
4. Um einer Überdimensionierung der privaten Stromerzeugungsanlage vorzubeugen, wird zu
Beginn der nächsten jährlichen Abrechnungsperiode der Überschuss auf „0“ gesetzt. Ein Mehr-
verbrauch, als die Einspeisung, muss zum ortsüblichen Tarif bezahlt werde.
Für die Kostendeckung seiner Stromrechnung, seiner nun Elektroheizung, seiner Betankung des
E-Autos und vieles mehr würde er in Summe nur die dreistellige Pauschale zahlen und könnte
zu 100% seinen selbst erzeugten Strom nutzen. Die Anlagengröße für diese Anwendungen
würde ca. 20kw bis 25kw sein.
Da ich von meinem Vorschlag an die Politik, die BTU, meinem Stromanbieter und in Aufrufen
nach guten Ideen durch die Medien nicht mal eine Antwort erhalten hatte, bin ich der
Meinung, das dieses Ziel, 100% Eigenverbrauch, nicht gewünscht ist, denn damit lässt sich
in höheren Kreisen nicht genug Geld verdienen.
Aus diesem Grunde hatte ich mir eine Steuerung für meine 9 kw PV-Anlage gebaut, die in der
Lage ist, 90% der erzeugten Energie selbst zu verbrauchen, in dem Moment, in der sie erzeugt
wird. Ich kann dabei so viele unterschiedliche Verbraucher ohne großen Installationsaufwand schalten, wie notwendig sind.
Wenn ich meine Entwicklung weiter verbessert habe, sind bis zu 100% möglich. Ich werde sie
dann allen für einen Spottpreis unter 500 € zugänglich machen.
Das Gerät gibt es schon. Es nennt sich Homemanager.
Virtuelle Speicher oder Cloud Speicher wie aWATTar, Senec Cloud oder sonnenFlat gibt es bereits ebenso.
Ein guter Artikel!
Meine paar Guerilla-Panele nehme ich gerade im Moment zum Heizen mit Strom, frueher undenkbar teuer und dreckig.
Der Gasbrenner bleibt heute aus und morgen und uebermorgen …. draussen sind es etwa Null Grad.
Wenn der Brenner seinen Geist aufgibt kommt eine Waermepumpe rein und ein paar Panele extra.
Ich danke allen Foerderern von frueher, ohne Euch waere die Energiewende bei mir erst im Greisenalter angekommen. Und der Kampf gegen die Klimaerhitzung waere bereits vollends verloren.
Wie sagte mal jemand: I Have a Dream der Strompreis wird billiger……..
Ich geh jetzt mal in den Keller!
Vielen Dank für die Antwort von „Alter Falter“. Alles ist ein Kosten – Nutzenvergleich.
Einige Eckdaten: Startbeginn meiner 9kw-PV-Anlage am 28.01.2016
Abrechnungszeitraum bis 31.12.2020
Aktueller Wechselrichterstand am 31.12.2020 gleich 46504 kwh
Einspeisezählerstand am 31.12.2020 gleich 5581 kwh
Alles ohne Batteriebetrieb im Sofortverbrauch. Verbraucher werden
automatisch bei Einspeisung ins Netz eingeschalten und bei Bezug
wieder ausgeschalten. Kosten für die Automatik nur die Bauteile für ca. 200€.
Ansonsten viele Entwicklungsstunden. Es ist mir wahrscheinlich möglich,
meine Einspeisung auf 5% bis 1% zu senken, aber da muss ich noch ein
wenig entwickeln. Es lohnt sich aber, wenn man bedenkt, dass die bezogene
kwh 0,31€ kostet und ich für die eingespeiste nur 0,12€ erhalte.
Meine Zählerstandsmeldung an den Netzbetreiber wird regelmäßig nicht
anerkannt und ich bekomme stets eine Überprüfung. Die endet damit, dass
alles rechtens ist.
Ihre Zahlen sind wirklich beeindruckend!
Ich komme 2020 mit BEV auf eine Autarkie von 96% einen Nutzunggrad 22,8%. Allerdings erhalte ich aus 9,9 kWp Ost, West knapp 9 MWh.
Im Sommer habe ich bis zu 60 kWh Einspeisung.
Jetzt frage ich mich: Was sind das für Verbraucher?
Wenn es keine Batterien sind, dann kann es auch kein BEV sein. Eine Schreinerei oder anderes Handwerk kann es auch nicht sein, da die Maschinen nicht ständig laufen. Es muss sich also um eine Schnapsbrennerei oder Gefriergutlieferbetrieb handeln!
Nur noch am Rande, den Kommentar hatte ich schon geschrieben, ging mir aber verloren.
Ein ähnliches Modell gab es als Lieferanten Option als Vorschlag der Bundesnetzagentur. Das Modell ist auf sehr wenig Gegenliebe gestoßen. Dabei musste ich bald so viel wie ohne PV bezalen und hatte das doppelte Risiko wenn meine Anlage ausfällt. Meine EEG Vergütung hätte gerne der Versorger eingestrichen.
Ich finde, jeder sollte so viel wie möglich PV Strom erzeugen, denn es gibt Menschen, die keine Möglichkeit dazu haben. Wir benötigen mehr Strom für BEV, der flexibel eingespeist werden kann. Kleine Anlagen, die den halben Tag in einen Speicher einspeisen und dann wenn der Markt verlaufen ist plötzlich den Hahn aufdrehen bereiten den Energieversorger mehr Probleme. Deswegen muss auch das System dazu Anreize bieten.
Im Gegensatz zu der heißen Phase im Atomzeitalter ist PV Strom der günstigste Strom. Kohlestrom wird heute zum Teil mit Verluste produziert, die durch Zukauf von erneuerbarer Energie ausgeglichen werden. Daher gibt es für mich nur noch die Flucht nach vorne. Es gibt derzeit tatsächlich ein vitales Interesse an Erneuerbaren Energieen von Seiten der Wirtschaft und Energiewirtschaft. Solange aber ein stromintensiver Betrieb seinen Status verliert, wenn er aktiv wird, muss dieser immer mitversorgt werden.
Wir stehen uns derzeit mit unseren Gesetzen also selbst im Wege.
Flucht nach vorne bedeutet für mich, so viel zu produzieren, dass auch für die kalte Jahreszeit etwas übrig bleibt.
Was uns heute fehlt, ist ein funktionierender Markt und die Idee, wo wir den Rucksack der vergangenen Jahre unterbringen.
Vielen Dank an „Alter Falter“ für den Kommentar. Um Vermutungen aus dem Wege zu räumen,
möchte ich etwas aufklären. Meine Anlage ist in 4,5 kWp Süd und 4,5 kWp West gestaffelt um
eine große zeitliche Streuung zu erreichen. Nun zu den zeitunabhängigen Verbrauchern. Einige
sind: Schwimmbadfilterpumpe (500W), Warmwasserboiler (3 getrennt schaltbare Heizspiralen,
jeweils 700W), Klimaanlage (1300W) für das Schlafzimmer im Sommer, Nachtspeicheröfen (die
sich nur bei Stromüberschuss aufladen und abends bei Bedarf zur Verfügung stehen),
Teichpumpen (1 und 2kw) zur Wasserreinigung der Fischteiche (Gesamtteichfläche 800m²),
1 Elektroheizkörper im Wohnzimmer(700W und 1500W getrennt schaltbar). Nicht alle Verbraucher
sind immer ansteuerbar. So ist im Winter das Schwimmbad leer, wenn der Warmwasserkreislauf
im Haus 60°C hat, wird auch der Boiler nicht mehr angesteuert. Sind draußen 30°C, geht auch die
Heizung nicht mehr usw. Es sind aber immer Verbraucher vorrätig, die dafür einspringen. Diese lassen
sich bei Bedarf beliebig erweitern. Das wird durch meine Schaltung intelligent gesteuert.
Alles Übrige ist der Haushalt mit Herd usw. Ich könnte eine noch größere PV-Anlage
gebrauchen, um noch mehr lebenswertere Umgebung zu schaffen, würde aber damit den
gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen für Eigenverbrauch ohne Abgaben sprengen und hätte
mit den 14 Punkten zu tun, die Sie aufgezählt hatten.
Das sind die Vorzüge der Investition in mich selbst mit Kapital und Zins und eigener Arbeitskraft.
Keine Bank könnte mir jährlich 19% Zinsen auf das Geld bieten, das ich dabei investiert habe.
Wenn mir jetzt ein schlauer Mensch sagen würde, warum ich die von mir erzeugte Energie nicht
dem Netzversorger kostenlos zur Verfügung stelle, der spendet auch nicht seinen Monatslohn.
Meine Batterieerfahrungen
Um in sonnenlosen Zeiten, wie in der Nacht, vom Tagüberschuss profitieren zu können, hatte
ich mir einen Batteriespeicher aus 6 KFZ-Batterien zu je 140 Ah gebaut. Um im gesetzlichen Rahmen zu
bleiben, musste ich die Einphasigen Verbraucher meines Hauses durch einen Schütz automatisch vom
Stromnetz trennen und auf den Wechselrichter schalten, was sehr gut funktioniert hatte. Das Haus
funktionierte mit 24V- Wechselrichter, wie z.B. ein Wohnwagen. Waren die Batterien 11 V, wurde es
durch den Schütz wieder ans Stromnetz zurück geschalten, was sehr gut funktionierte.
Dabei wurden jeweils 2 Batterien zu 24 V in Reihe und die 3 Pärchen parallel geschaltet wurden, um die
Stromstärke zu begrenzen. Ich hätte jede Batterie durch ein eigenes Ladegerät laden sollen.
Nach 600 kwh waren sie leider Schrott, da sie die Belastung nicht vertragen hatten. Wenn es mal die
Möglichkeit gibt, E-Autobatterien zu probieren, würde ich noch einen neuen Versuch wagen.
Batterien sind zur Zeit die Grundlage für eine Windanlage, um den Netzverbrauch in der Nacht zu verringern.
Alles, was ich mache, ohne mit dem Stromnetz verbunden zu sein, ist meines Wissens legal.
Ich könnte, wenn alles klappt, damit meine jetzige Stromrechnung um 50% reduzieren und alles
grüner Ökostrom. Bestimmt lässt sich der Gesetzgeber darauf auch noch eine Steuer einfallen, ich bin
gespannt.