Stieg der Überschuss auf dem EEG-Konto in den vergangenen Jahren in immer schwindelerregendere Höhe, ist nun genau das Gegenteil zu verzeichnen. Ende November betrug das Minus bereits mehr als 4,4 Milliarden Euro. Vor Jahresfrist lag das Plus noch bei 1,7 Milliarden Euro im Plus. Im März 2019 hatte es mit knapp 6 Milliarden Euro seinen bisherigen Höchststand erreicht – nur gut 1,5 Jahre später nun der bisherige Tiefpunkt des EEG-Kontostandes. Im Laufe des bisherigen Jahres lagen die Einnahmen der Übertragungsnetzbetreiber damit rund 6,5 Milliarden Euro unter den Ausgaben. Maßgeblich geschuldet ist dies der Situation durch die Corona-Pandemie, die auch am Strommarkt deutliche Spuren bei Nachfrage- und Preisentwicklung hinterlassen hat.
Der Verlust auf dem EEG-Konto wird durch Haushaltsmittel ausgeglichen, damit die Umlage auch im nächsten Jahr stabil bleibt. Sie sinkt dann leicht auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde und auch im Jahr danach ist bereits eine weitere Reduzierung auf 6,25 Cent pro Kilowattstunde mit dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung beschlossen worden. Die Gegenfinanzierung soll aus den Einnahmen aus dem neuen Brennstoff-Emissionshandel sowie erneut aus Bundesmitteln erfolgen.
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Nach Adam Riese beginnt das Konto sich ab 2021 wieder zu normalisieren. Die Netzbetreiber sind nun 3 mal infolge, für 2018, 19. und 20 bei ihren Prognosen der Umlagen von steigenden Börsenpreisen ausgegangen, die so nicht eingetroffen sind. Wo sollen auch konstant steigende Börsenpreise herkommen , bei ständigem Zubau von EE ohne Grenzkosten. Es waren somit für die EE mehr Einnahmen prognostiziert als tatsächlich auf dem Konto eingegangen sind. Was natürlich den Saldo negativ werden lässt.
Die Prognosen sind im Folgenden Link zu sehen unter EEG…. Umlagen Übersicht.
https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht
Ich gehe mal davon aus, dass den Netzbetreibern das nicht wieder passiert, und sie noch einmal steigende Börsenpreise prognostizieren. Für die Umlage 2021 liegen ja bereits wieder sinkende Börsenpreise zugrunde. Wenn sich am System nichts gravierendes ändert, wird es nun wieder 2 bis 3 Jahre dauern bis das Konto – auf Basis sinkenden Börsenpreisen – wieder so stetig zunimmt, wie es bis 2019 der Fall war. Bei Prognosen mit sinkenden Börsenpreisen, sind sie immer auf der sicheren Seite, weil dann mehr Geld auf dem Konto eingeht, als für die Vergütungen benötigt wird.
Das ist ein Spiel auf monetär hohem – 6,xx Umlage – Niveau zu Lasten der Verbraucher und unseren europaweit hohen Strompreisen, die wir immer vorgehalten bekommen.
Wenn’s dann mal 2 bis 3 Jahre nicht so klappt mit den Prognosen, und zusätzlich kommt noch Corona dazu, fällt plötzlich Licht in die Dunkelkammer der Strompreisgestalter.
Das möglichst Wenige dahinter kommen, wird mit 10,8 Milliarden Steuergelder der Lichtschalter sofort wieder ausgeknipst.
Nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, wie das mal ursprünglich beim Stromeinspeisegesetz geplant war, würde das Vergütungssystem mit einer Umlage zwischen 2,xx und 3 Cent/kWh funktionieren. Unser Strompreis wäre 3 Cent billiger, und wir könnten in Europa mithalten. Die Kugel Eis von Trittin lässt grüßen.
Herr Diehl :
die Übertragungsnetzbetreiber haben rechtliche Vergabe mit welchen Brörsenpreis die EEG.Umlge zu ermitteln ist. zugrunde zu legen ist der Durchschnitt der täglichen Abrechnungspreise für das Produkt „Phelix Baseload Year Future“ an der Strombörse für das folgende Kalenderjahr. Maßgeblich ist dabei der Handelszeitraum vom 16. Juni bis zum 15. September des laufenden Kalenderjahres
@ Herbert.
Die Höhe der Börsenpreise steht ja auch gar nicht zur Debatte.
Ausschlaggebend ist, ob diese „Sinkend, oder Steigend“ gegenüber des Vorjahres, in der jeweiligen Deckungslücke prognostiziert sind.
Siehe hier z.B . einmal sinkend und einmal steigend.
https://www.netztransparenz.de/portals/1/Content/EEG-Umlage/EEG-Umlage%202021/20201015_Pressemitteilung_EEG-Umlage%202021.pdf
Umlage 2021
Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die im Vergleich zur Prognose des Jahres 2020 insbesondere marktpreisbedingt um
22,3Prozent gesunken sind,
Umlage 2019 mit 37% erhöhten Börsenpreisen
Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen auf-grund des gestiegenen Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um
37 Prozent er-höht haben,
Nachtrag zu meinem vorigen Kommentar.
Möglicherweise kommen die von mir in den Raum gestellten 10,8 Milliarden bei einigen, neu hinzu gekommenen Lesern, nicht verständlich an, für diesen Fall siehe hier.
https://www.pv-magazine.de/2020/10/26/bee-kurzfristige-anpassung-des-strommarktdesigns-dringend-notwendig/