Die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung wird derzeit heftig diskutiert. Viele Beobachter hegen Zweifel, dass sie grün ausgestaltet wird und der Fokus auf der Erzeugung im Inland mittels heimischer Photovoltaik- oder Windkraftanlagen liegen wird. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) will die Potenziale für grünen Wasserstoff aus dezentralen Photovoltaik- und Windkraftanlagen heben und plant daher eine neue Plattform. „“Um zukünftig klimaneutral zu leben, müssen wir auch die Potenziale der dezentralen Erzeugung, Speicherung und Verwendung von erneuerbarem Wasserstoff ausschöpfen. Diese werden in der Diskussion unserer Meinung nach bislang deutlich unterschätzt. Wir wollen daher unterschiedliche Marktakteure in einem Netzwerk zusammenbringen“, erklärt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Ab Januar 2021 soll die Plattform starten. Interessenten könnten sich ab sofort melden.
Möglichkeiten für die dezentrale Wasserstoff-Erzeugung sieht die Dena im privaten und gewerblichen Bereich. In Quartieren können dezentrale Wasserstoff-Systeme die Energieerzeugung und Nutzung optimieren und erneuerbare Energie zu jeder Zeit für Anwendungen wie die Wärmeversorgung oder die Elektromobilität verfügbar machen, wie es weiter heißt. Darüber hinaus könne dezentral erzeugter Wasserstoff auch regional, etwa vom Nahverkehr oder Logistik-Unternehmen genutzt werden. Die Abwärme aus der Elektrolyse wiederum könnte in örtliche Wärmenetze eingespeist werden.
In Kombination mit Biogasanlagen könne Wasserstoff auch methanisiert und ins Erdgasnetz eingespeist werden. Damit würde synthetisches Methan für eine größere Kundengruppe zugänglich. Auch die Betrachtung der Erzeugung von Wasserstoff aus abfall- und reststoffstämmiger Biomasse erscheint im Falle einer dezentralen Erzeugung als lohnenswert, wie es weiter heißt. Diese Optionen diene nicht nur der dezentralen Energieversorgung und dem Klimaschutz, sondern unterstütze die Kreislaufwirtschaft und regionale Wertschöpfung.
Allerdings werden für einen wirtschaftlichen Betrieb dezentraler Wasserstoffstrukturen sind rechts- und investitionssichere regulatorischen Rahmenbedingungen benötigt. Dafür sollte die EEG-Novelle und die Umsetzung der EU-Erneuerbaren-Richtlinie in nationales Recht genutzt werden. Anreize für dezentrale Photovoltaik-Dachanlagen, die geplante Befreiung der Elektrolyseanlagen von der EEG-Umlage und der stringente Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen würden die Grundlage für den Aufbau von dezentralen Wasserstoffstrukturen bieten.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.