Ein Minus von mehr vier Milliarden Euro hatte sich Ende September auf dem EEG-Konto angesammelt. Zu anderen Zeiten hätte das einen gravierenden Einfluss auf die Berechnung der EEG-Umlage im Folgejahr gehabt. 2021 wird das nicht der Fall sein, da die Bundesregierung im Zuge des Corona-Konjunkturpakets die EEG-Umlage bereits auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde festgelegt hat. Allerdings muss sie für diese Stabilisierung knapp 10,8 Milliarden Euro zuschießen. Das zeigen die Zahlen, welche die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion Tennet und TransnetBW am Donnerstag veröffentlicht haben.
Das Geld für diesen Bundeszuschuss soll aus der neuen CO2-Bepreisung im nationalen Emissionshandel sowie dem im Sommer 2020 beschlossenen Corona-Konjunkturpaket kommen. Ohne diesen Zuschuss wäre die EEG-Umlage den Übertragungsnetzbetreibern zufolge auf 9,651 Cent pro Kilowattstunde gestiegen; das sind gut 40 Prozent mehr als die aktuelle EEG-Umlage von 6,756 Cent. Als Hauptgründe für diese Entwicklung nennen die Übertragungsnetzbetreiber den Verfall der Börsenstrompreise sowie den Rückgang beim Stromverbrauch – beides Folgen der Corona-Pandemie. Der vorläufige Nettostrombedarf in Deutschland liege beispielsweise für 2020 etwa acht Prozent unter dem Wert, der im vergangenen Jahr für 2020 angenommen worden war.
Als Grundlage zur Berechnung der EEG-Umlage nutzen die Übertragungsnetzbetreiber die Prognosen für die im Jahr 2021 zu erwartende Einspeisung aus EEG-Anlagen sowie für den zu erwartenden Stromverbrauch. Für das Jahr 2021 ist demnach eine weitere Zunahme von Strom aus regenerativen Anlagen auf etwa 228 Terawattstunden zu erwarten; das entspreche einer Fördersumme von 27,9 Milliarden Euro. Abzüglich der prognostizierten Erlöse an der Strombörse, die insbesondere marktpreisbedingt um 22,3 Prozent gesunken seien, sowie unter Berücksichtigung weiterer Kosten- und Erlöspositionen ergebe sich für 2021 eine prognostizierte Deckungslücke von etwa 26,4 Milliarden Euro. Das würde den Übertragungsnetzbetreibern zufolge einer Kernumlage für 2021 von etwa 7,7 Cent pro Kilowattstunde entsprechen – zusammengesetzt aus etwa 2,8 Cent für Photovoltaik, etwa 1,8 Cent für Energie aus Biomasse, etwa 1,7 Cent für Windenergie an Land und etwa 1,3 Cent für Windenergie auf See. In die finale Umlageberechnung fließen dann noch der Stand des EEG-Kontos zum 30. September sowie die sogenannte Liquiditätsreserve ein, beides erhöht die rechnerische EEG-Umlage nochmal um 1,2 sowie 0,8 Cent pro Kilowattstunde.
Gleichzeitig mit den Zahlen zur EEG-Umlage haben die Übertragungsnetzbetreiber die Offshore-Netzumlage für das Jahr 2021 veröffentlicht. Sie umfasst die Kosten für den Ausbau des Offshore-Netzes in Nord- und Ostsee sowie Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber, die wegen Störungen oder Verzögerungen entstehen. Diese Offshore-Netzumlage 2021 sinkt im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 0,395 Cent pro Kilowattstunde.
Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass der für 2021 erwartete Zubau von 5,1 Gigawatt Erneuerbare-Energien-Anlagen allein durch Solaranlagen getrieben wird. Der Zubau der Windenergie bleibe wie in den Vorjahren hinter den Zielen zurück. Der von den Übertragungsnetzbetreibern für das Jahr 2021 prognostizierte Gesamtzahlungsanspruch von Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen betrage 34 Milliarden Euro, der prognostizierte Vermarktungserlös an der Strombörse jedoch nur 7,2 Milliarden Euro. Somit müssten Förderkosten in Höhe von 26,8 Milliarden Euro durch die EEG-Umlage und den Bundeszuschuss gedeckt werden.
Für Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bedeuten der Bundeszuschuss und die Entlastung der EEG-Umlage durch Einnahmen aus der neuen nationalen CO2-Bepreisung einen Paradigmenwechsel. „Steigen diese Einnahmen, steigen auch die Entlastungen beim Strompreis. Das hat die Bundesregierung im Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Im nächsten Schritt werden wir die Umlage 2022 auf 6 Cent pro Kilowattstunde senken.“
„Aktuell besteht durch die niedrigen Strombörsenpreise ein Rekorddefizit auf dem EEG-Konto, das einem unangemessenen System aus Abgaben und Umlagen geschuldet ist“, so Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie. Die beschlossene Deckelung der EEG-Umlage wirke sich zwar positiv auf die Bezahlbarkeit der Stromkosten und auf die Energiewende aus. Um die niedrigen Strombörsenpreise auszugleichen, gebe es aber bessere Maßnahmen – beispielsweise eine Finanzierung der Industrieprivilegien über den Bundeshaushalt oder eine deutliche Anhebung der CO2-Preise. Etwa zu einem Drittel sei der rechnerische Anstieg der EEG-Umlage auf Entwicklungen zurückzuführen, die auch unabhängig von Corona stattgefunden hätten, zum Beispiel ein Teil des Preisverfalls der Energierohstoffpreise. „Ein von erneuerbaren Energien getragener Energiemarkt braucht einen anderen regulatorischen Rahmen als ein von fossilen und atomaren Großkraftwerken dominierter Markt. Hier ist ein grundsätzlich neuer Ansatz für ein zukunftsfähiges Strommarktdesign notwendig“, so Peter.
„Wir brauchen eine spürbare und verlässliche Entlastung der Strompreise: Die EEG-Umlage sollte gesetzlich auf einem Niveau von maximal 5 Cent eingefroren, die Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum gesenkt werden“, so BDEW-Chefin Kerstin Andrae. Es brauche grundsätzlich eine Debatte darüber, wie die notwendige Finanzierung des weiteren Erneuerbare-Energien-Ausbaus langfristig anders organisiert werden könne. „Jedes Jahr 'starrt‘ die Öffentlichkeit auf die Entwicklung der EEG-Umlage und ihren Einfluss auf die Strompreise. Das ist kein Beitrag zur Planungssicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher und auch nicht für die Industrie. In der nächsten Legislaturperiode gehört deshalb eine Reform der Steuer-Abgaben- und Umlagensystematik auf die Tagesordnung.“
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wird mit Reaktionen fortlaufend ergänzt.
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Hier wird bei Lichte betrachtet.
https://www.pv-magazine.de/2020/10/12/rechtsgutachten-geplante-eeg-novelle-verstoesst-bei-photovoltaik-eigenverbrauch-gegen-europarecht/
Zwei Anmerkungen:
1. Frau Peter hat recht: Wir brauchen ein neues Strommarktdesign, das Speicher im großen Stile und mit anderen Funktionen als in der Vergangenheit integriert. Die Pumpspeicherwerke hatten ein einfaches Prinzip: Aufnahme von billigem Nachtstrom aus unflexiblen, aber wenigstens zuverlässigen Wärmekraftwerken und Deckung von Spitzenbedarf tagsüber. In Zukunft wird der Ausgleich von Angebot und Nachfrage wesentlich komplexer werden, weil die Erneuerbaren Erzeuger nicht nur unflexibel, sondern auch noch unzuverlässig sind. Ihr Produktionspotenzial kann immer nur so gut im Voraus berücksichtigt werden, wie es der Genauigkeit des Wetterberichts entspricht. Und der ist zwar viel besser geworden, aber wir wissen alle, dass es auch Tage gibt, wo er völlig daneben liegt. Dann wird es eine Konkurrenz von Kurzzeit- (Batterien) und Langzeitspeichern (Wasserstoff, Hochtemperaturwärme) geben. Die Kurzzeitspeicher haben den Vorteil, dass sie einen besseren Wirkungsgrad haben, und deshalb auch etwas bezahlen können für den Strom, den sie einspeichern. Die Langzeitspeicher haben nicht nur die Kosten für die Einspeicherung (Elektrolyseanlage, …), sondern müssen dann auch noch wie jedes Wärmekraftwerk eine Anlage zur Rückverstromung betreiben. Strom aus Langzeitspeichern wird deshalb sehr teuer werden, und bei schlechtem Wirkungsgrad werden sie nur wirtschaftlich betrieben werden können, wenn sie den einzuspeichernden Strom praktisch zum Nulltarif bekommen. Und auch dann wird ihr Betrieb teurer als jedes Gaskraftwerk (ohne CO2-Bepreisung) sein. Das heißt: Zeiten, zu denen der Erneuerbaren-Strom an der Börse fast nichts wert ist, wird es geben müssen. Dafür wird es auch Zeiten geben, zu denen der Strom dort teurer gehandelt wird, als es den durchschnittlichen Einspeisevergütungen entspricht. Bisher wandert dieser Mehrerlös aber bei Anlagen, die in der Direktvermarktung sind, direkt in die Taschen der Anlagenbetreiber. Das muss geändert werden. Diese Mehrerlöse müssen dazu dienen, die Verluste aus den Niedrigpreiszeiten auszugleichen. Dann kann man den EEG-Fonds für die Stromverbraucher kostenneutral und ohne Staatszuschüsse betreiben.
Und damit bin ich bei der zweiten Anmerkung:
Man sollte schlechte Formulierungen nicht unkritisch übernehmen. Wenn die Übertragungsnetzbetreiber zwei „Hauptgründe, die niedrigen Börsenpreise und den Rückgang des Stromverbrauchs“ für die Belastung des EEG-Fonds nennen, dann ist das zumindest fahrlässig, wahrscheinlich absichtlich irreführend formuliert: Die niedrigen Börsenpreise sind natürlich eine Folge der geringen Nachfrage – das ist doch einfachste Volkswirtschaft. Mithin ist es nur ein Grund – Corona, und er zeigt, wie sehr wir hinter der Entwicklung her sind: Bei geringer Stromnachfrage fehlen die Speicher noch schmerzlicher. Mit ihnen hätten wir noch viel höhere CO2-Einsparungen geschafft. Wir wissen alle, welchen bräsigen CDU- und SPD-Politikern wir das zu verdanken haben.
„Bisher wandert dieser Mehrerlös aber bei Anlagen, die in der Direktvermarktung sind, direkt in die Taschen der Anlagenbetreiber. Das muss geändert werden.“
Dann wird der erforderliche Zubau an Erneuerbaren Energien Anlagen oft nur noch durch Verpflichtung und Zwang erreicht werden (der „moderne“ Gängelstaat mit reaktionärem Denken?).
Das Risiko der Investition war niedrig, jedoch (schlußendlich) voll von den (privaten) Anlagenbetreibern abzusichern (Gesetzesänderungen, Wettereinflüsse, technische Veränderungen oder diverse Langzeitprobleme, politische Destabilisierung, höhere Anlagen- und Ertragsversicherungen, …, Repowering als Anlagen der 2. 3. x. Anlagengeneration inclusive Anlageninfrastruktur, …) und die Aussicht auf eine geeignete Rendite zur Kompensation der steigenden Lebenshaltungskosten in Deutschland (umworben als Beitrag zur Rentenleistung beispielsweise) war ein weiterer Antriebsfaktor (für die Aufbauphase 2010-2012).
Aufbauzwang ersetzt nicht die europäische Vernetzung.
Die Folgen sind allerdings nicht nur den politischen Vertretungen, Branchenverbänden anzurechnen (Kompetenz?), sondern auch alle anderen Gesellschaftsmitglieder haben keine ausgleichenden Ideen zur EEG-Umlagestabilisierung (für 2020, 2021, oder wetterbedingt einspeiseintensive Jahre) eingebracht, außer, kaum innovativen, „verdeckten“ Steuerzuschüssen. Steuererhöhungen zur CO2-Emissionskosteneinpreisung scheint dem Verursacherprinzip gerechter zu werden, ohne allerdings weitreichende Alternativen bereits angeboten zu haben/anzubieten (Elektrofahrzeug für Normalverdienende)?
„der Entwicklung hinter her sind“
….. das ist nicht die Schuld der PionierInnen
Zitat aus dem Artikel.
Hauptgründe für den rechnerischen Anstieg sind den Übertragungsnetzbetreibern zufolge ein allgemeiner Verfall der Strommarktpreise Zitat Ende.
Mit der Aussage „Rechnerisch“ wird der Umlagenschwindel indirekt bestätigt.
Die Umlage steigt.. „rechnerisch“..nur weil die Börsenpreise sinken, infolge dessen sich die Versorger billigen Strom beschaffen können. Die Steuerzahler werden mit 10,8 Milliarden Euro belastet, von denen für die Förderung der EE nicht ein Cent benötigt wird.
Wo das Geld hinfließt erklärt der Ex Chef vom Fraunhofer Institut. im folgenden Video so ab Minute 3
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Ich bin mal gespannt, ob das so locker wie gewohnt, durchgewunken wird..
Hallo Herr Diehl,
nur nochmal um es festzuhalten, der Verfall der Börsenstrompreise ist nicht allein auf die Einspeisung von Photovoltaik und Windkraft zurückzuführen – zumindest in diesem Jahr. Da spielt auch die gesunkene Nachfrage infolge des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie eine gewichtige Rolle.
Beste Grüße,
Sandra Enkhardt
Hallo Frau Enkhard.
Das ist mir bewusst, deshalb habe ich ja auch an anderer Stelle geschrieben, dass der Umlagenschwindel – Frau Peter nennt es etwas vornehmer, unangemessenes System von Ausgaben und Umlage – zu keiner Zeit so deutlich wurde, als gegenwärtig, wo die beiden Umlagen relevanten Punkte zusammen kommen. Eigentlich sind es ja drei Punkte die aufeinander treffen, wenn man noch berücksichtigt, dass ausgerechnet in dem Jahr, wo die mit 50 Cent am teuersten vergüteten PV Anlagen aus der Förderung fallen, die Umlage auf Rekordhöhe steigt.
Das sind die Schlagzeilen die nun beginnen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/eeg-umlage-teure-rechnung-fuer-strom-aus-sonne-und-wind-17003133.html
Zitat:…Eine teure Rechnung für Strom aus Sonne und Wind.
Die Volksverdummung hat System.
Die Volksverdummung hat System
Herr Diehl, man muss es wie Sie wirklich Volksverdummung nennen. Das Produzieren von Strom kostet mindestens 4-5 Cent/KWh und das schaffen inzwischen auch große PV-Anlagen. Und dieser Wert müsste die Grundlage für die EEG-Umlageberechnung sein. Wenn man es genau nimmt, werden die genannten 10 Mrd. Euro für die dreckige Kohlestromüberproduktion ausgegegeben aber den EE-zugeordnet, weil KKW schelcht regelbar sind. Große PV-Anlagen haben als einzige wirkliche Förderung, über die Ausschreibung eine Preisgarantie für 20 Jahre. Es wird höchste Zeit für einen Systemwechsel.
Frau Peter hat recht: ein neuer regulatorischer Rahmen ist nötig, und ich muss mich wiederholen: die meisten der in den obigen Kommentaren werden gelöst sein, wenn die Letungen und die Stabilisierungsspeicher – genauso wie Straßen und Parkplätze – im öffentlichen Besitz, d.h. iin einer Demokratie: im Besitz des Volkes, sind.
Das ist keine soz. Schwärmerei, mir graut nur vor Gesanken, dass Dutzende gewinnsüchte und ihr Monpol ausnützende Firmen den Strommarkt destabilisien (s. Kalifornien!). Ein solches Chaos von Aktien- und Privatfirmen durch Behörden regulatorisch durch Behörden überwachen zu lassen, ist bestimmt volkswirtschaftlich gessehen aufwändiger als wenn der Staat gleich Eigentümer wäre – außerdem sicher. Der Kapitalismus hat uns in das Klimaschlammassel hingetriben und verzögert jetzt immer noch den den nötigen Energieumbau, wo ‚er‘ nur kann, auch mit Hilfe der Leitung der BNA (Siemens, RWE etc. lässen grüßen )
Ergänz.zu meinem Komm.:
Entschuldigung für die vielen Fehler (mom. Zeitdruck) aber der Sinn dürfte trotzdem klar sein:
Wirklich freier und sicherer Handel von Waren braucht öffentliche Wege, wirklich freier und sicherer Stromhandel braucht öffentliche Leitungen.
Obwohl ich selber Unternehmer bin, muss ich Ihnen Recht geben. Alles was mit Straßen, Wasser, Gas und Strom zu tun hat, gehört in Staatshand. Zumindest aber die Leitungen. Zu behaupten da wäre ein freier und effektiver Markt gegeben ist vollkommener Unsinn. Sollte dann der Staat zuviel kassieren, wäre das nicht weiter schlimm, denn dann würden im gleichen Maße weniger Steuern benötigt. Am Schluss bezahlen eh die Bürger alles.
Leider wird die Diskrepanz der Stromvergütung von EEG Anlagen an der Börse mit dem aktuell beschlossenem Zuschuss der Bundesregierung 2021/2022 mitnichten gelösst.
Apell andie Staatssekritäre: Es gehört unbedingt aufgeräumt!
Warum sollte ein AKW oder auch KKW weiterfahren, wenn durch Sonne und Strom schon genügend Kapazität im Netz vorhanden ist?
Abgabe des überschüssigen Stromkontingentes an „Anrainertaaten“ scheint nicht schlüssig und auch nicht glaubwürdig, da diese die selben „Abnehmerprobleme“ haben dürften, und offensichtlich Ihre Anlage zur Aufnahme des Überschussstromes aus D herrunterregeln können..
Wer sorgt für das Energiemanagement in D und damit letztendlich für die Gestaltung der Preise der Strombörse? Mmhm!
Service wurde ausgelagert? Oh; Mal sehen.
Was ist das hier wieder für eine Sprache!
Da werden über 20 Jahre garantierte hohe zweistellige kWh-Preise kassiert in ständig steigendem Umfang, und das dies doch irgendwie bezahlt werden muss sollte doch jedem halbwegs denkendem Menschen im Ansatz einleuchten?
Vor allem, wenn es schon um mehr als die Hälfte des Bedarfes geht, und die Differenz des Garantiepreises zum Marktpreis ein Mehrfaches beträgt.
Und überhaupt: Wo sollen die zu erwartenden Aufwendungen für die kommende Speicherung und Umwandlung zählen? Bei den Netzverteilungskosten, denn diese S+U-Kosten haben ja nichts mit der Erzeugung zu tun?
@ Peter Rentfort.
Zu Ihrer Erinnerung,…. die zweistelligen kWh Preise werden für etwa 35% unseres Strombedarfs bezahlt, infolge dessen haben sich die Preise für restlichen 65% konventionellem Strom , fast halbiert. Jetzt kommt wegen Corona noch einmal ein zusätzlicher Schub nach unten für die 65%, und deshalb sollen für die 100% unseres Strombedarfs 10,8 Milliarden Euro mehr anfallen.
Adam Riese und Georg Cantor der Begründer der Mengenlehre würden sich angesichts solcher Zaubereien im Grabe umdrehen.
@ Peter Rentfort.
Fazit:….Während andere Erzeuger, ( Unternehmen ) mit Mindereinnahmen wegen Corona selbst fertig werden müssen, lassen sich die konventionellen Stromerzeuger das von den Verbrauchern, oder wie jetzt gerade, mit 10,8 Milliarden vom Staat finanzieren.
In den Medien wird das dann der, ach so teuren, Energiewende untergejubelt.
Siehe hier:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/eeg-umlage-teure-rechnung-fuer-strom-aus-sonne-und-wind-17003133.html
@ peter rentfort:
Laut den Zahlen vom „Fraunhofer ISE“ kommen aktuell nicht nur 35 % des Stroms aus über das EEG geförderten Quellen , sondern rund 50 %. Und darauf dass der Strompreis aktuell nicht wegen EE so stark gefallen ist, sondern dass dieser starke Rückgang im westlichen an Corona und die dadurch verursachte Rezession liegt, hat auch schon Frau Enkhardt oben hingewiesen. Laut den Zahlen in den „Energy-Charts“ vom „Fraunhofer ISE“ hat sich der Börsenpreis in Folge der wirtschaftlichen Erholung nach dem Lockdown auch wieder deutlich erholt ,und lag im letzten Monat wieder höher als vor einem Jahr und auch höher als im Jahr 2009 . ( Quelle https://energy-charts.info/charts/price_average/chart.htm? l=en&c=DE&nominal_real=nominal&partsum=0&interval=month )
Heinz Scherer, sagt:
Herr Diehl, man muss es wie Sie wirklich Volksverdummung nennen. Das Produzieren von Strom kostet mindestens 4-5 Cent/KWh und das schaffen inzwischen auch große PV-Anlagen.
@ Herr Scherer.
Umlagen relevant schlägt der EE Strom oft noch billiger zu Buche, wenn er die Börsenpreise gegen „Null“ drückt. Leider wirkt das auf die Umlage seit 2010 kontraproduktiv, weil von da an mit der bekannten Ermächtigungsverordnung , das Kosten/Nutzen System, in ein reines Kostensystem, zu Lasten der Verbraucher umgewandelt wurde.
Mit dem folgenden Ergebnis.
Von 2011 bis 2020 sind die Börsenpreise, sprich Strom Beschaffungskosten für die Versorger von
5,2 auf 2,8 Cent/Kwh gesunken, „paradoxerweise“ ist deswegen die EEG Umlage von 3,53 auf 6,756 Cent/Kwh gestiegen.
Jetzt kommt Corona dazu, mit zusätzlich sinkenden Börsenpreise, und die Umlage steigt auf Rekordhöhe. Und das obwohl im nächsten Jahr die am teuersten vergüteten Anlagen aus der Förderung fallen. Man muss nicht unbedingt Jurist sein, um festzustellen, dass die EEG Umlage in dieser Form, eine diskriminierende Abgabe auf Ökostrom ist, und somit gegen die entsprechende EU-Richtlinie verstößt. ,Damit diese extreme Umlagenerhöhung nicht allzu viele zum Nachdenken bewegt, schreitet der Staat mit 10,8 Milliarden Euro Steuergelder ein.
Milliarden für die es Energiewende bezogen, keine Ausgaben gibt, denn keiner der Betreiber einer PV Anlage bekommt auch nur einen Cent mehr nur weil die Börsenpreise sinken.
Besonders gespannt bin ich, ob das bei der Agora Denkfabrik ein Thema wird, denn die haben doch bei all ihren Umlagenprognosen das Jahr 2021 als ein Besonderes für die Höhe der Umlage in den Vordergrund gestellt.
Herr Diehl hört nicht auf mit seiner paradoxen Rechnung. Hier kann jeder nachlesen, dass für alle EE-kWh zusammen im Durchschnitt ca. 16 Cent/kWh bezahlt werden: https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Downloads/eeg-in-zahlen-pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=6 auf Seite 7. Und ohne Mwst.
Und dass es jetzt schon mehr als 50% des Bedarfes sind.
Und was sollen die 2-3 Cent gelegentliche Reduktion für 10-20% des realen kurzfristigen Bedarfes an der Tagesbörse bringen, wenn 50% das Vierfache kosten???
Aber so geht halt, wenn man in einer Blase lebt.
Lieber Verschwörungstheorien behaupten.
Herr Diehl, ich schrieb von Produktionskosten für Strom und nicht von Preisen. Das Problem ist, dass sich die Preise nicht an den Kosten orientieren und eine Überproduktion stattfindet, weil keine vernünftige Regelbarkeit z.B. alter dreckiger Kohlekraftwerke gegeben ist und auch kein echter freier Markt da ist.
In einer echten Marktwirtschaft nähern sich Preise durch echten Wettbewerb den tatsächlichen Kosten an und die Produktionsmengen dem Bedarf.Zu billig geht auf Dauer nicht, da sonst Insolvenz droht. Zu teuer geht auf Dauer auch nicht, da man durch Wettbewerber solange unterboten wird, bis keine billigeren Preise mehr möglich sind. Preissenkungen entstehen dann nur noch durch Kostensenkungen, z.B. durch höhere Produktivität. Der Bedarf läßt sich natürlich auch beeinflussen, aber das lasse ich hier mal bei Seite.
Das ist das ganze Geheimnis und Grundprinzip einer freien Marktwirtschaft. In einer sozialen Marktwirtschaft, schafft der Staat einen Ordnungsrahmen, um unfaire Wettbewerbsverzerrungen und unsoziale Kostensenkungen zu verhindern, z.B. durch einen Mindestlohn und dergleichen mehr.
Und nun zu Energiemärkten und erneuerbaren Energien. Da der Staat als Gemeinschaftsorganisation seiner Bürger eine Fürsorgepflicht hat,
muss er versuchen die Lebensbedingungen seiner Bürger gut zu gestalten.Er sorgt z.B. dafür (sollte), dass die Umweltbedingungen lebenswert und z.B. nicht krankmachend sind. Nun haben in Paris alle Staaten gemeinsam beschlossen, aus Sorge um das Klima der ganzen Welt, in einem machbaren Zeitraum für eine CO2-freie Energieproduktion zu sorgen. Auch unser Staat hat sich diesem Ziel verpflichtet. Ich nenne es gerne 100%-EE-System bis spätestens 2050.
Daraus ist ganz klar zu erkennen, dass eine Wende in der Energieproduktion weg von fossilen Energien, hin zu erneuerbaren CO2-freien Energien erfolgen muss. Dieser Pfad wurde in Deutschland schon früher erkannt und eingeschlagen, aber durch lobbyhörige Politiker in den letzten 15 Jahren massiv behindert. Zumindest in dem Umfang, der nicht all zu auffällig für den Durchschnittsbürger ist.
Also wurden, wie Sie berechtigterweise immer wieder monieren, die Regeln des Strommarktes zu ungunsten der Erneuerbaren Energien manipuliert. Und zwar auf eine sehr perfide Art und Weise. Leider gibt es immer noch etliche Unternehmer, aber vor allem Manager von großen Konzernen, die nicht verstehen (oder wollen), dass das für unser Land kein wirtschaftliches Problem, sondern im Gegenteil eine enorme Zukunftschance darstellt.
Die Grundlage unseres Erfolgs ist der Nimbus als exportorientierte High-Tech-Nation, das Land der Dichter und Denker (aller Art). Auch der guten Ingenieure und Wissenschaftler und der besonders gut ausgebildeten und hochqualifizierten arbeitenden Bevölkerung.
Wir sollten also alle unsere Fähigkeiten nutzen, der Welt zu beweisen, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind, sondern zusammenwirkend allen Bürgern unseren Landes Wohlstand bringen. Dann folgen alle Länder gerne diesem Pfad.
Wir sollten nicht so stark den Blick auf Verzicht lenken, was ja auch gar nicht sein muss, sondern auf technologigestütze nachhaltige Kreislaufwirtschaften. Saubere Stromproduktion ist wichtiger, als möglichst wenig Energie zu verbrauchen.
Und dazu müssen unsere Politiker als Volksvertreter für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen.
Der Strommarkt muss deshalb dringend neu geordnet werden.
Es haben in Deutschland in den zurückliegenden 15 Jahren auch viele öffentliche EntscheiderInnen gerne erklärt wie richtig und vorbildlich alles entwickelt und gefördert wird und daß Messung und „Steuern“ (EEG-Umlagekonto) der Energiewende so viel wichtiger wurde, als die Stromerzeugung. Das passt zum Finanzstandort Deutschland.
In Polen und darüberhinaus wird man sehr nachhaltig einordnen, wie die neu geordneten Rahmenbedingungen für den Umweltpfad aus Deutschland zu verstehen sind.
Dabei müssen natürlich alle mitarbeiten, zum Wohl „des Planeten“ und „dichten und denken“.
Dann haben die Erneuerbaren Energien schnell ein Image wie es die Kernenergiebranche sich über Jahrzehnte geschaffen hat. Die (anteilig) verlässliche Stromerzeugung ist dabei nur ein Teilaspekt, wenn man Investitionskapital in eine Gesellschaftsaufgabe investiert.
Viele könnten mit einem 50Watt-Modul anfangen und einen Beitrag leisten. Deutschland bevorzugt dagegen ein über 2000 Jahre altes Konzept, ….., sich an den Zählort zu begeben, sich zu registrieren und in Steuerlisten eintragen zu lassen (heute machen die KundInnen sogar diese Arbeit selber) …..
bitte Applaudieren Sie jetzt
Ich mag dem Wunsch zum Applaus hiermit gerne folgen, wenn es Ihnen gut tut und weitere Motivation für gute Beiträge gibt.
Ich tue mich nur manchmal etwas schwer mit dem Verstehen Ihrer Texte. Es gibt immer mal wieder Textstellen, welche mich irritieren und ich mich Frage, ob ich diese Stellen wirklich richtig interpretiere. Gehe aber im Zweifelsfalle immer von Texten zu Ihren Gunsten aus.
Ich bevorzuge es durch Einfachheit und Klarheit in Sprache und Logik, möglichst viele Menschen von der Richtigkeit meiner Gedankengänge zu überzeugen. Ich denke das ist zielführender.
Es beruhigt mich, dass es mir nicht alleine so geht.
Das wäre damit ja gerade ein Punkt der unverstanden ist:
Wer lässt sich (durch Politik oder auch Medieneinfluss) den Zeitpunkt und die Zielgruppe „vorschreiben“, für die „alle“ Zustimmung und „Beifall“ abzugeben hätten, zudem leidet darunter das demokratische Fundament dieses Landes?
Dass man sich für das EEG-Gesetz europäische Gesetzesvorgaben zum Anlass genommen hatte, das Ergebnis der Umlageerhebung für die Übertragungsnetzbetreiber&Verteilnetzbetreiber&Stromversorgungskonzerne&Großkunden&politischeGegenkontrolle in jeder Situation auf mindestens gleichbleibendem Umsatz- und Ertragsniveau zu halten wird nach Jahren immer deutlicher (Für einen gewissen Zeitraum kann man davon die Netzregulierung durch den Anreizmechanismus aussen vor lassen. Also man weis „dort“, wie man auf unverschämte Forderungen reagieren kann, seitens der Staatsgewalt.) . Darum wollen jetzt auch die großen Energiekonzerne und wirtschaftszentrierte Gesellschaftsteile die neuerliche „grundlegende“ Umgestaltung der EEG-Grundlagen?
Natürlich wollen die „bitte Applaudieren Sie jetzt“-ExpertInnen aus „Berlin“ und bestimmten Landesregierungen auch massive Datenerhebung an den einzelnen Netzanschlusspunkten?
Wenn Sie unbedingt applaudieren wollen, dann könnten Sie die wirklichen europäischen Ökostromanbieter und alle engagierten BürgerInnen damit unterstützen, dann freuen Sie sich auch etwas dabei …..
zur Klärung:
( „für das EEG-Gesetz“, ab den Novellierungen des EEG-Gesetzes 2009/2012 )
Es ist an der Zeit endlich den Unfug der EEG-Umlage zu Lasten der deutschen Stromverbraucher abzuschaffen und die Kosten für die Förderung von EE ganz auf Steuermittel umzustellen
PS: die durchschnittliche Vergütung für Solar-Anlagen, die eine Feste Vergütung über § 49 erhalten erhalten liegt laut den Veröffentlichungen der ÜNB zur EEG-Umlage 2021 immer noch bei 30,483 Cent/KWh ( Quelle https://www.netztransparenz.de/portals/1/Content/EEG-Umlage/EEG-Umlage%202021/2020-10-15%20Ver%c3%b6ffentlichung%20EEG-Umlage%202021.pdf Seite 6 )
Das ist finde ich keine gute Idee.
1. Niedrige Strompreise bedeuten, dass weniger Anreiz für das Energiesparen besteht.
2. Niedrige Strompreise führen dazu, dass sich PV-Anlagen weniger lohnen, weil die Differenz zwischen Verbraucherpreis und Erzeugungskosten für die Rentabilität entscheidend ist und diese dadurch sinkt.
3. Steuerentscheidungen sind politische Entscheidungen. Ganz schnell passiert es, dass hier weniger Geld für EEG eingeplant wird und damit die Förderung sinkt. Wenn EEG nicht den Haushalt belastet, besteht auch weniger Anlass diese Gesetzgebung zu ändern
Danke fuer die Info