Vor gut einem Jahr ist die erste schwimmende Photovoltaik-Anlage von Erdgas Südwest und Kieswerksbetreiber Armin Ossola auf dem Maiwaldsee im süddeutschen Renchen in Betrieb gegangen. Die Bilanz der Betreiber nach einem Jahr war durchweg positiv – unter anderem war die 750-Kilowatt-Anlage produktiver als erwartet, was sich günstig auf den Grad des Eigenverbrauchs auswirkte. Jetzt hat Erdgas Südwest mit dem Bau des nächsten Projekts begonnen: Auf einem Baggersee in Leimersheim sollen zwei schwimmende Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1,5 Megawatt Leistung entstehen und zur Stromversorgung des Kieswerks Pfadt beitragen. Die erste der beiden Anlagen soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.
Wie Erdgas Südwest am Dienstag mitteilte, sollen insgesamt 3744 Photovoltaik-Module auf 6500 Schwimmkörpern auf den Baggersee gebracht und mit einer Grundverankerung fixiert werden. Die Anlagen werden anschließend etwa acht Prozent des 160.000 Quadratmeter großen Sees bedecken. Ab der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts im Spätherbst 2020 sollen zunächst knapp 740 Kilowatt Leistung genutzt und etwa 780.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden. 40 Prozent dieses Stroms sollen zur Versorgung des Kieswerks Pfadt genutzt werden, der Rest soll in das öffentliche Netz eingespeist werden. Ende 2021 soll die zweite Anlage mit derselben Leistung und demselben Erzeugungspotenzial dazugeschaltet werden.
„Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen müssen wir die Photovoltaik-Anlagen einzeln betrachten, um eine Zusammenlegung der Anlagen im Sinne des EEG zu vermeiden. Deswegen müssen wir die Inbetriebnahme zweiteilen“, erklärte Melanie Gimmy von Erdgas Südwest. Aus Sicht des Unternehmens bestehe hier dringender Handlungsbedarf seitens der Politik, denn es zähle jeder Tag, der mit erneuerbarer Energie bestritten werde. Ohne die Zweiteilung der Inbetriebnahme könnten auf einen Schlag 1.560.000 Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie erzeugt und so die regionale Energiewende unterstützt werden.
„Gerade energieintensive Kieswerke sind für die Umstellung auf Photovoltaik-Strom optimal geeignet, denn die Sonne scheint vornehmlich zu Produktionszeiten, womit die Stromerzeugung genau zu den Lastgängen passt“, heißt es bei Erdgas Südwest weiter. Zudem spare die schwimmende Photovoltaik-Anlage Platz auf Freiflächen und in keiner Konkurrenz zu anderen Nutzungszwecken. Um eventuell nachteilige Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt im und um den See herum entgegenzuwirken, würden gemäß eines offiziellen Artenschutzgutachtens verschiedene Maßnahmen ergriffen.
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