Das Engagement von Centrotec im Photovoltaik-Bereich liegt schon ein paar Jahre zurück: 2012 hatte das Unternehmen, das damals noch Centrotec Sustainable AG hieß, seine Anteile an der Centrosolar AG verkauft und sich damit aus dem Photovoltaik-Geschäft zurückgezogen. 2020 firmierte die Centrotec Sustainable AG in Centrotec SE um – und ist jetzt wieder ins Photovoltaik-Geschäft eingestiegen. Dafür hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge für einen vorläufigen Preis von gut 43 Millionen Euro die Pari Group AG mit Sitz in der Schweiz gekauft.
Die Pari Group ist mit Centrotec eng verbunden – Verkäufer der Pari-Anteile ist unter anderem Familie Krass, darunter Centrotecs Aufsichtsratschef Guido A. Krass, der gemeinsam mit seiner Ehefrau mehr als 50 Prozent der Centrotec-Aktien hält. Zudem ist die Pari Group die Holding einer Unternehmensgruppe, der 80 Prozent der CS Wismar GmbH sowie ein Immobilienportfolio mit angegliederten Immobiliendienstleistungen gehören.
CS Wismar, auch unter Sonnenstromfabrik bekannt, produziert unter anderem Glas-Glas-Photovoltaikmodule, die laut Centrotec insbesondere im Gebäudebereich bei hohem Eigenverbrauchsanteil zum Einsatz kommen. Zu dem Immobilienportfolio der Pari Group gehört unter anderem die Fertigungsstätte der Sonnenstromfabrik in Wismar.
Wie Centrotec weiter mitteilt, beschäftigt CS Wismar derzeit 110 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 19,4 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von 500.000 Euro. Für 2020 wird demnach eine deutliche Umsatzsteigerung auf 29,3 Millionen Euro und ein EBITDA von 1,2 Millionen Euro erwartet.
Centrotec geht davon aus, dass die zunehmende Dekarbonisierung im Bereich der Wärmeerzeugung sowie die stetig günstiger werdenden Preise für Batteriespeicher zu einer steigenden Nachfrage nach Photovoltaik-Lösungen im Gebäudebereich führen, besonders nach Komplettsystemen zur Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme. Mit dem Einstieg bei der Sonnenstromfabrik will Centrotec seine Bestrebungen für einen zunehmenden Einsatz von erneuerbaren Energiequellen für die Wärme- und Frischluftbereitstellung in Gebäuden weiter vorantreiben. Dabei könnten Vertriebssynergien zwischen CS Wismar und den Centrotec-Gesellschaften in den Segmenten Gas Flue Systems und Climate Systems gehoben werden.
Laut Centrotec untersteht die Transaktion noch einer Reihe von Bedingungen, insbesondere der Freigabe durch das Bundeskartellamt. Der Vollzug werde zu Beginn des vierten Quartals 2020 erwartet. Der finale Kaufpreis soll nachträglich auf Basis der tatsächlich ermittelten Netto-Finanzverbindlichkeiten und des Nettoumlaufvermögens zum Zeitpunkt des Vollzugs der Transaktion bestimmt werden.
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