Die RWE AG hat am Dienstag rund 61,5 Millionen neue Stückaktien ausgegeben und damit eine Kapitalerhöhung um rund 2 Milliarden Euro erreicht. Das Geld soll dem Energiekonzern zufolge in den zusätzlichen, kurzfristigen Ausbau des Portfolios an erneuerbaren Energien sowie in die Weiterentwicklung der Projektpipeline fließen. Außerdem sei geplant, die Mittel für weitere mittel- und langfristige Wachstumsmöglichkeiten zu verwenden – damit wolle RWE über das bisherige Ziel hinaus gehen, bis Ende 2022 die installierte Leistung auf mehr als 13 Gigawatt zu erhöhen und rund 5 Milliarden Euro in erneuerbare Energien zu investieren.
Ein Teil des erlösten Kapitals will RWE dafür verwenden, die Akquisition der 2,7-Gigawatt-Projektpipeline von Nordex zu finanzieren und diese Projekte zu realisieren. Nordex SE hatte Ende Juli dem Verkauf seiner europäischen Wind- und Photovoltaik-Entwicklungspipeline an RWE für eine Barzahlung von 402,5 Millionen Euro zugestimmt. Diese Pipeline umfasst laut Nordex rund 2,6 Gigawatt Wind und 0,1 Gigawatt Photovoltaik. „Mit der Kapitalerhöhung können wir unser Wachstum bei den erneuerbaren Energien noch intensiver und entschlossener vorantreiben“, so RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. Gleichzeitig unterstreiche RWE seine Position als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Wie RWE weiter mitteilt, wurden die neu ausgegebenen Papiere zum Preis von 32,55 Euro je Aktie an institutionelle Anleger verkauft und das Grundkapital damit um 10 Prozent erhöht. Das Angebot sei fast dreifach überzeichnet gewesen. Die Zulassung der neuen Aktien zum Handel werde voraussichtlich am 20. August 2020 prospektfrei erfolgen, der Handel werde voraussichtlich am 21. August 2020 aufgenommen werden. Es sei beabsichtigt, die neuen Aktien in die bestehenden Notierungen der Aktien der Gesellschaft miteinzubeziehen. Die Ausgabe der neuen Aktien an die Investoren sei für den 24. August 2020 vorgesehen.
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Hier muss es wohl korrekterweise heißen: „Zwei Milliarden Euro für den Ausbau der Erneuerbaren Energien“ im Ausland.
Das jetzt gekaufte Projektkonglomerat von Nordex besteht zu fast 100% aus Projektentwicklungen in Frankreich. Die Windenergie in Deutschland bezeichnet RWE entweder als „praktisch tot“ (onshore) oder fordert für ein Engagement „bessere Rahmenbedingungen“ (offshore).
Auch in der Vergangenheit hat RWE zur Energiewende in Deutschland nichts beigetragen … nichts Positives jedenfalls. Und das vor dem Hintergrund, dass immer noch zahlreiche Kommunen an RWE beteiligt sind.
RWE ist ein Beispiel dafür, wie die Energiewende in Deutschland nicht funktionieren kann.