Im vergangenen Jahr gingen in Nordrhein-Westfalen 18.401 neue Photovoltaik-Anlagen ans Netz, fast 60 Prozent als 2018. Die installierte Leistung stieg um 471 Megawatt, nach 279 Megawatt im Vorjahr. Diese Zahlen sind die einzigen, wenn auch nicht allzu hellen Lichtblicke in der Bilanz des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) für 2019 – während die Photovoltaik-Branche nach miesen Zahlen in den Vorjahren nun immerhin auf ein mittelmäßiges Jahr zurückblicken kann, müssen die Kollegen aus der Windindustrie den geringsten Zubau seit 20 Jahren verzeichnen. Gerade einmal 37 Anlagen wurden neu installiert. Zusammen kommen sie auf eine Leistung von 125 Megawatt. Bei Bioenergie und Wasserkraft ging 2019 praktisch gar nichts voran.
Die Auswertung zeigt, dass sich der Photovoltaik-Zubau auf Dachflächen konzentriert. Die Freiflächen-Potenziale zwischen Aachen und Warburg bleiben nahezu ungenutzt, da die schwarz-gelbe Landesregierung hier sehr restriktiv agiert. Nur 16,2 Megawatt Freiflächen-Leistung, verteilt auf 38 Anlagen, kamen 2019 hinzu. Die meiste installierte Photovoltaik-Leistung gibt es in den niederrheinischen Kreisen Borken und Kleve sowie im münsterländischen Kreis Steinfurt. Um das bundesweite 65-Prozent-Ziel für die Erneuerbaren bis 2030 zu erreichen, müsste der Photovoltaik-Zubau etwa 2,5 Mal höher liegen als 2019, so der LEE NRW. Die insgesamt installierte Photovoltaik-Leistung summierte sich Ende 2019 auf 5,38 Gigawatt.
Der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch stieg im vergangenen Jahr nur um 0,5 Prozent auf 16,2 Prozent. Die Photovoltaik allein hat einen Anteil von 3,3 Prozent. Beim Vergleich der Regionen liegt der Regierungsbezirk Detmold mit 34,4 Prozent Erneuerbaren-Anteil an der Spitze. Auf dem zweiten Platz folgt Münster mit 31,6 Prozent, dann kommen Arnsberg (12,8 Prozent), Köln (11 Prozent) und Düsseldorf (8 Prozent). Der LEE NRW bezieht sich bei seiner Auswertung auf Zahlen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW.
„Beim Blick auf die Ausbauzahlen für 2019, auf die ungebremst fortschreitende Erderwärmung und auf den Zustand unserer Wälder müsste es eigentlich jedem kalt den Rücken runter laufen, der den Klimaschutz ernst nimmt“, erklärt Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW. „Einen Zuwachs von nur 0,5 Prozent beim Anteil Erneuerbarer Energien kann man nicht als engagierte Energiewende bezeichnen.“
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Wen wundert das? Die Inkompetenz dieser Landesregierung kann nur noch von der Unfähigkeit Ihres Vorsitzenden übertroffen werden!
Bedrückende Nachricht eines guten Artikels.
Mich würde es nicht wundern, wenn diese schwache Entwicklung des Ausbaues der Erneuerbaren so auch in anderen Bundesländern stattfindet.
Interessant wäre es ja mal zu erfahren, wie denn die Bundesregierung respektive das Wirtschaftsministerium einen SOLL – IST Vergleich der Jahresmengen, peak und kWh, vollführt und wie wir da stehen.
Gerade auch angesichts der in den nächsten Jahren wegbrechenden Kapazitäten der 20 Jahre alten Wind und PV-Anlagen, für die es bislang keinerlei akkzeptable Anschluß-Regelung gibt.
Hat Jemand im Forum eventuell Kontakt zu Bundestagsabgeordneten für eine kl. Anfrage?