Sonnen öffnet Community für Post-EEG-Anlagen

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Die für den Herbst angekündigte EEG-Novelle soll Klarheit für Betreiber bringen, deren Photovoltaik-Anlagen ab dem 1. Januar 2021 aus der Förderung nach 20 Jahren fallen. Doch dies ist bislang nur eine weitere politische Ankündigung, die noch wenig mit Leben gefüllt ist. Einen Entwurf für eine EEG-Reform vom Bundeswirtschaftsministerium gibt es noch nicht, obwohl die Zeit drängt. Netzbetreiber wenden sich bereits an die Besitzer der Photovoltaik-Anlagen mit dem Hinweis, dass sie mit dem Jahreswechsel ihren Solarstrom nicht mehr einfach so ins Netz einspeisen dürfen.

Nach dem derzeitigen EEG müssen sie sich einen Direktvermarkter suchen. Doch Angebote für Betreiber kleiner Photovoltaik-Anlagen sind hier rar gesät. Genau in diese Lücke will Sonnen nun springen. Es öffnet seine Sonnen-Community und bietet den Betreibern der ausgeförderten Photovoltaik-Anlagen den Stromvertrag „Sonnenflat direkt“ an.

Alle solaren Post-EEG-Anlagen zwischen 3 und 29,99 Kilowatt Leistung werden ab Januar 2021 für einen monatlichen Betrag von 9,90 Euro aufgenommen, wie es von dem Unternehmen heißt. Statt Volleinspeisung würden die Photovoltaik-Anlagen im ersten Schritt auf Eigenverbrauch umgestellt. Dazu müssen die Betreiber in eine Sonnenbatterie investieren. Der überschüssige Solarstrom wird dann von Sonnen über Direktvermarktung an die Börse gebracht. Als Gegenleistung die Photovoltaik-Anlagenbetreiber eine Freistrommenge, die die Stromkosten zusätzlich zum Eigenverbrauch senkt. Zudem sind die Anlagen dann auch Teil des virtuellen Kraftwerks von Sonnen, dass über Regelenergie zusätzliche Einnahmen für die Betreiber generiert.

Bei der Vorstellung des Konzepts am Donnerstag zeigte Sonnen-Gründer Christoph Ostermann ein Rechenbeispiel für eine 6 Kilowatt Photovoltaik-Anlage mit einem 5,5 Kilowattstunden Heimspeicher, wo er für den Haushalt einen Verbrauch von 5000 Kilowattstunden jährlich annahm. Demnach könnten durch Eigenverbrauch und in der Flat enthaltenen Freistrommenge 3250 Kilowattstunden abgedeckt werden. Die restliche Menge würde über die Sonnen-Community bezogen. Aktuell muss für den Eigenverbrauch aus den Post-EEG-Anlagen auch noch die EEG-Umlage abgezogen werden, da nach geltendem Recht das Privileg für alle ausgeförderten Photovoltaik-Anlagen entfällt. Gleichzeitig erhalten die Betreiber jedoch eine Gewinnbeteiligung an den Einnahmen des Virtuellen Kraftwerks. Unter dem Strich bleibt bei Ostermanns Beispielrechnung für den Haushalt eine jährliche Ersparnis von 928 Euro. Damit amortisiere sich die Investition in die Sonnenbatterie in weniger als zehn Jahren, so der Geschäftsführer. Sonnen weist jedoch auch darauf hin, dass es sich um eine „unverbindliche“ Rechnung handele und die Preise und Konditionen für die Direktvermarktung variieren könnten.

„Niemand soll ab 2021 seine Photovoltaik-Anlage abbauen müssen, denn sauberer Strom ist eine wertvolle Ressource. Gerade die ersten Besitzer solcher Anlagen haben die Initialzündung zur Energiewende mit ausgelöst. Mit der neuen Sonnenflat direkt geben wir diesen Haushalten einen einfachen Zugang zur nächsten, digitalen Phase der Energiewende, von der sie selbst, aber auch die Gemeinschaft profitieren können“, erklärte Ostermann.

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