Tesla-Chef Elon Musk hat erstmals ein Bild veröffentlicht, dass die geplante Giga-Fabrik in Grünheide zeigt. Wo anders als auf Twitter hätte Musk den Designentwurf veröffentlichen sollen? Allerdings twitterte er nur das Bild unter der Überschrift „Giga Berlin“. Es zeigt, dass das geplante Werk in Deutschland wohl doch eine Photovoltaik-Dachanlage bekommen wird. In den vergangenen Tagen waren Zweifel daran laut geworden, da Tesla die Photovoltaik-Anlage in seinen Genehmigungsanträgen nicht aufgeführt hat. Allerdings stellte der kalifornische Elektroauto-Hersteller mittlerweile klar, dass das erste europäische Giga-Werk eine Photovoltaik-Anlage haben werde. In den Unterlagen sei es nicht enthalten, da es für die Prüfung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz nicht relevant sei.
Genau diese Prüfung nimmt derzeit Brandenburgs Landesamt für Umwelt vor. In dieser Woche erteilte die Behörde eine weitere Zulassung des vorzeitigen Beginns nach § 8a des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Trotz noch laufender Umweltprüfung war bereits die Rodung der Bäume für den Bau der Fabrik erlaubt worden. Nun hat das Landesumweltamt auch vorzeitige Gründungs- und Fundamentarbeiten oberhalb des Grundwasserleiters, Erdarbeiten, Rohbaumaßnahmen und die Errichtung der privaten Verkehrsflächen auf dem Gelände erlaubt. Tesla hatte diese Genehmigung der Behörde zufolge am 8. Juni beantragt und alle beteiligten Stellen hätten der Zulassung zugestimmt.
„Alle baulichen Anlagen oberhalb der geplanten Pfahlgründungen sowie Bauteile und Leitungen, die in das Grundwasser hineinreichen, sind nicht in der Zulassung enthalten“, heißt es vom Landesamt für Umwelt weiter. Zudem gebe es Auflagen zum Lärmschutz, zur Vermeidung von Staubemissionen sowie zum Gewässer- und Denkmalschutz. Auch alle Auflagen der bisher schon erteilten Zulassungen des vorzeitigen Beginns blieben erhalten. Die Behörde betonte, dass Tesla die nun zugelassenen Maßnahmen auf eigenes Risiko ausführe. „Sie sind auf Kosten des Vorhabenträgers vollständig zurückzubauen, falls es nicht zu einer Genehmigung kommen sollte“, heißt es vom Landesamt für Umwelt. Zugleich würden solche vorzeitigen Zulassungen meist nur erteilt, wenn eine „insgesamt eine positive Genehmigungsprognose“ für das geplante Vorhaben besteht.
Bis zum Herbst könnte das Verfahren abgeschlossen sein. Bis zum 3. August können die Antragsunterlagen im Internet sowie direkt beim Landesamt für Umwelt in Frankfurt (Oder), der Stadt Erkner, dem Amt Spreenhagen und in der Gemeinde Grünheide eingesehen werden. Bis zum 3. September seien noch Einwendungen gegen das Vorhaben möglich.
Tesla will bereits im nächsten Jahr mit der Produktion seiner Elektrofahrzeuge in Grünheide beginnen. In der ersten Phase werde der Fokus auf dem „Model Y“ liegen. Bis zu 12.000 Jobs will Tesla in dem Werk schaffen. Perspektivisch ist geplant, jährlich bis zu 500.000 Elektrofahrzeuge der Modelle 3 und Y sowie künftige Modelle in Brandenburg herzustellen.
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Das brandenburgische Landesamt für Umwelt genehmigt in einem Waldgebiet und Wasserschutzgebiet eine Giga-Fabrik für ein amerikanisches Unternehmen, in der zukünftig Giga-Fahrzeuge (Model Y) gebaut werden, die schon jetzt Auslaufmodelle sind, weil sie mit einer effizienten Mobilität so rein gar nichts zu tun haben, auch nicht, wenn sie mit Strom fahren.
Siehe dazu auch:
https://www.rbb24.de/wirtschaft/thema/tesla/beitraege/gruenheide-brandenburg-tesla-wasserverband-wasserknappheit.html
Ich frage mich wirklich, wozu es so eine Behörde braucht, wenn sie solche Projekte genehmigt.
Damit das Projekt vermeintlich umweltfreundlich daherkommt, wird jetzt mit einer großen Photovoltaikanlage geworben. Das ist eine Farce!
Ich fahre schon seit zwei Jahren elektrisch und es gibt in den nächsten 10 Jahre keine Alternative am Horizont, die es schaffen könnte, das zu ändern – der Boom wird kommen und die ewig gestrigen zahlen drauf – spätestens, wenn sie ihren Diesel oder Benziner einfach verschrotten und dafür noch bezahlen müssen.
Es ist klar, dass die gesamte deutsche Autoindustrie (für BMW sehe ich die grössten Chance), den Anschluss verlieren wird, weil solche Kommentare wie dieser hier immer noch als realistische Beiträge angesehen werden.
Das neue Auto ist die Batterie und die Softwarefabrik dahinter, die sich laufend verbessert und dazulernt – davon sehe ich in Deutschland noch kaum etwas vergleichbares, das dem Standard von Tesla auch nur annähernd das Wasser reichen könnte – wie sich das ändern sollte mit solcher Einstellung im Lande, gerade auch wie die trotzigen Ankündigungen bezüglich den massiven Investitionen in die Verbrenner der Führungsgremien von VW, ist mir schleierhaft!
Hallo Herr Buehler,
Sie tun mir einen Gefallen mit Ihrer Antwort. Ich bin keineswegs ein ewig gestriger. In wenigen Wochen werde auch ich elektrisch unterwegs sein, wie Sie. Jedoch fahre ich dann ein Fahrzeug, das in Europa gefertigt wird und ca. halb so viel wiegt und halb so viel Leistung hat, wie ein Model Y. Demzufolge werden vermutlich auch deutlich weniger Ressourcen bei der Herstellung verbraucht. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Amerikaner und auch BMW vergessen haben, wie Energieeffizienz im Bereich der Mobilität funktioniert. Entwicklungsziele sind dort vor allem, immer größer, immer komfortabler und immer leistungsfähiger. Das nennt man dann sportlich. Mir ist aber auch nicht klar, was ein 2-Tonnen-Fahrzeug überhaupt noch mit Sportlichkeit zu tun hat. Warum muss ein Fahrzeug in 3,7 Sek. auf 100 km/h beschleunigen, warum muss es 241 km/h schnell sein und warum braucht es einen Allradantrieb mit Dualmotor?? Das sind alles Dinge, die Sie sich vielleicht gerne leisten wollen, die aber nullkommagarnichts mit Effizienz zu tun haben.
Die Migration, weg von der Verbrennung fossiler Energie, muss so schnell wie möglich stattfinden. Dabei sind wir uns einig. Es macht aber keinen Sinn, den Verbrauch fossiler Energien durch einen gleich hohen Verbrauch an elektrischer Energie zu ersetzen. So schaffen wir keine Energiewende.