Pilotprojekt „PV-SÜD“ zur Photovoltaik-Überdachung für Autobahnen gestartet

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Das AIT Austrian Institute of Technology hat gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE und Forster Industrietechnik hat Pilotprojekt „PV-SÜD“ gestartet. Ziel sei es, neue Möglichkeiten zur Photovoltaik-Gewinnung im Bereich des Straßennetzes zu erschließen. Mehrere Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten bereits, dass Photovoltaik zur Versorgung von Rastplätzen oder Tunnelbeleuchtungen oder auch an Lärmschutzwänden einsetzbar sei. Bei „PV SÜD“ soll es nun darum gehen, ein Konzept und einen Demonstrator zur Photovoltaik-Nutzung in Form einer Überdachung von befahrenen Straßen zu entwickeln, wie das AIT am Donnerstag erklärte. Das österreichische Forschungsinstitut ist für die Gesamtkoordination des Projektes zuständig.

Die  Wissenschaftler erwarten neben der Mehrfachnutzung der Flächen weitere positive Implikationen solcher Potovoltaik-Installationen. Dazu gehörten vor allem der Schutz der Straßenoberfläche vor Niederschlägen und Überhitzung, die dadurch erhöhte Lebensdauer der Fahrbahndecke und der durch geeignete Konstruktionen erreichbare zusätzliche Lärmschutz. Im Zuge von „PV-SÜD“ soll nun untersucht werden, ob die Photovoltaik-Überdachung den erhofften Mehrwert für den Straßenbelag bringen und zugleich die Praxistauglichkeit solcher Konzepte hinsichtlich der technischen Machbarkeit und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit getestet werden.

Im ersten Teil des Projektes werde es darum gehen ein Prototyp für eine Photovoltaik-Straßenüberdachung zu entwickeln. Dies umfasst auch die Auswahl geeigneter Module und passender Tragkonstruktionen, die alle Sicherheitsanforderungen erfüllten und gleichzeitig die gewünschten Nebeneffekte erbringe. Im zweiten Teil von „PV-SÜD“ soll dann der Demonstrator mit Messtechnik ausgestattet werden und ein Jahr lang der Betrieb wissenschaftlich begleitet werden, wie es weiter hieß. Dabei werde geprüft, ob eine derartige Photovoltaik-Konstruktion den vielfältigen Anforderungen gerecht werden könne, etwa bezogen auf Entwässerung, Wind- und Schneelasten, Standsicherheit und Anprallsicherheit, Wartungsmöglichkeiten und Verkehrssicherheit. Dann wollten die Wissenschaftler auch testen, ob die Anlage zuverlässig und dauerhaft funktioniere sowie die Tragkonstruktion statisch geeignet sei.

„Mit der PV-Überdachung sollen insbesondere folgende Ziele erreicht werden: Erstens, Energiegewinnung durch Photovoltaik mit Hilfe geeigneter PV-Modultechnik, zweitens flexibler Einsatz im hochrangigen Straßennetz, drittens Erhöhung der Dauerhaftigkeit und Erhaltung der Oberflächeneigenschaften der Fahrbahn durch Schutz vor Überhitzung und Niederschlägen, sowie viertens zusätzlicher Lärmschutz“, erklärt Projektleiter Manfred Haider vom AIT Center for Mobility Systems. Das Projekt „PV-SÜD“ wird von der D-A-CH Kooperation „Verkehrsinfrastrukturforschung – 4. Ausschreibung über das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie dem deutschen Bundesverkehrsministerium und dem Schweizer Bundesamt für Straßen ASTRA finanziert. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt sollen dem zukünftigen Einsatz der Photovoltaik im Straßennetz in allen drei Ländern zugutekommen.

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