Photovoltaik-Ausschreibung wieder deutlich überzeichnet

Bundesnetzagentur, Hauptsitz, Bonn

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Die Bundesnetzagentur hat am Mittwoch die Ergebnisse der Ausschreibungen für Photovoltaik und Wind zum 1. Juni 2020 mitgeteilt. Demnach wurden für die ausgeschriebene Menge von 96.358 Kilowatt Photovoltaik 101 Gebote mit einem Umfang von 447.225 Kilowatt abgegeben. Den Zuschlag werden 21 Gebote für eine zu errichtende Photovoltaik-Leistung von 99.567 Kilowatt erhalten. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen laut Bundesnetzagentur zwischen 4,90 und 5,40 Cent pro Kilowattstunde und damit unter den Werten der Vorrunde, die sich zwischen 4,64 und 5,48 Cent pro Kilowattstunde bewegten. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist demnach leicht auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde angestiegen; in der Vorrunde waren es 5,18 Cent.

Bei der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land hingegen war die Resonanz deutlich schlechter. Für die ausgeschriebene Menge von 825.527 Kilowatt wurden der Bonner Behörde zufolge 62 Gebote mit einem Volumen von 467.590 Kilowatt eingereicht. 61 Gebote mit einem Volumen von 463.990 Kilowatt werden einen Zuschlag erhalten. Damit wird nur etwas mehr als die Hälfte der ausgeschriebenen Menge vergeben.

„Die Flaute bei der Windenergie hält an“, sagte Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Das sei nicht überraschend, da vom zuständigen Minister keine gesetzliche Initiative komme, um die Situation für neue Windenergie-Projekte zu verbessern. Bei der Photovoltaik hingegen gebe es Projekte für fast ein halbes Gigawatt Kraftwerksleistung. Dass die Bundesregierung nur ein Fünftel davon zulasse, grenze an ein Investitionsverbot. Verlinden: „Diese Regierung stößt alle vor den Kopf, die eine saubere Energieversorgung aufbauen wollen.“

Wie die Bundesnetzagentur weiter mitteilte, werden wegen der Corona-Pandemie die Zuschlagsentscheidung zunächst nicht im Internet bekanntgegeben. Damit würden zugunsten der erfolgreichen Bieter wichtige Fristen nicht zu laufen beginnen. Die Bekanntgabe der Zuschläge soll im September nachgeholt werden.

Die nächsten technologiespezifischen Ausschreibungstermine des Jahres für Photovoltaik und Wind sind laut Bundesnetzagentur am 1. September 2020. An diesem Termin sollen zudem zum ersten Mal Innovationsausschreibungen stattfinden. Nähere Informationen will die Behörde „in Kürze“ auf ihrer Internetseite zur Verfügung stellen.

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