Infrarotheizungen sind elektrische Direktheizungen und haben als solche einen hohen Stromverbrauch. Trotzdem setzen sie manche Bauherren gerne ein, weil sie günstig in der Anschaffung sind und angeblich Behaglichkeit wie ein Kaminofen versprechen. Eine neue Studie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz hat nun wissenschaftlich untersucht, was die Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen gegenüber Heizungen mit Wärmepumpen sind. In diesem Podcast hat pv magazine Redakteurin Cornelia Lichner den Leiter der Forschungsgruppe IR Bau, Jan Heider, zu Gast.
Sie diskutieren die wichtigsten Erkenntnisse der Studie. Trotz der vergleichsweise einfachen und günstigen Technik gibt es viele Aspekte zu Infrarotheizungen, die bisher kaum erforscht waren. Die Forschungsgruppe hat nun anhand von identischen Räumen in einer alten Kaserne ermittelt, wie sich wassergeführte Fußbodenheizungen, elektrische Fußbodenheizungen und Infrarotheizungen im täglichen Betrieb verhalten. Dabei zeigte sich, dass Infrarotheizungen besonders schnell sind und daher in Situationen, in denen ein Raum nicht durchgängig genutzt wird, vorteilhaft sein können. Auch die Behaglichkeit haben die Forscher vermessen.
Besonders interessant sind aber die wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte der Studie. So ist eine Infrarotheizung meist nur dann dauerhaft umweltverträglich, wenn sie in kleinen, gut gedämmten Gebäuden und in Kombination mit einer großen Photovoltaik-Anlage eingesetzt wird. Als ein Pluspunkt bringt sie einen niedrigeren CO2-Fußabdruck aus der Herstellung mit und sie sei sehr langlebig, betont Heider.
Die vollständige 218-seitige Studie steht hier zum Download bereit.
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Da habe ich meine Zweifel, ob das was wird.
Aus eigener Erfahrung: hier im Zweifamilienhaus wird mit Elektronachtspeichern geheizt, ca. 180 qm. Die Anlage funktioniert seit über 50 Jahren wartungsfrei, ist durch Außenfühler, elektronische Steuerung und Zimmerthermostate optimal gesteuert.
Auf dem Dach befindet sich eine 7 kWp- Anlage in optimaler Ausrichtung und Effektivität mit Einspeisung und Eigenverbrauch.
In den drei kalten Wintermonaten würde die Sonnenenergie bei weitem nicht zur Heizung reichen, auch nicht mit Speicher, der ja auch Geld kostet.
Eine Infrarot- Direktheizung mit Anbindung an PV kann ich mir daher nur für die Übergangszeit vorstellen. Oder man hat ein derartig dick gedämmtes Haus mit Minifenstern, daß man (fast) keine Heizungs- und Lüftungsenergie braucht, so eine Art Bunker, wie man sie ja auf entsprechenden Architekturabbildungen sehen kann.
Sie habe durchaus recht, wenn Sie von einem 50 Jahre alten Gebäude ausgehen.
Unser EFH ist zwar auch schon 20 Jahre alt, wir kommen aber mit 5 Personen und 150 qm auf rund 7500 kWh. Dazu braucht es keine kleinen, sondern gute Fenster, eine zeitgemäße Dämmung sowie eine Lüftungsanlage. Das ist mittlerweile bei heutigen Neubauten Standart.
Generell entscheidet weniger das Heizungssystem über den Verbrauch als die Wärmedämmung.
Was nicht verloren geht, muss auch nicht nachgeliefert werden.
Wir verwenden seit 4 Jahren eine temperatur und zeitgesteuerte Infrarot Deckenheizung (je Modul 600W) in unserer Werstatt und Versandabteilung (Neubau) und haben beste Erfahrungen damit gemacht. Es stimmt das im Winder die PV-Anlage teils zugefrohren oder mit Schnee bedeckt ist. Aber bei guter Ausrichtung bringt die PV im Winter bei Sonnenschein auch ordentliche Ergebnisse. Und übers Jahr gesehen ist die PV-Stromproduktion deutlich höher als der Energieverbrauch durch IR-Heizung, Ladung der betriebl. Elektrofahrzeuge und allgemeinem Stromverbrauch im kompletten Betrieb. Wir speisen also etwa 25% mehr ein.
Die Votreile sind:
Schnelle Aufheizung am Morgen (1 Std. vor Arbeitsbegin startet die Heizung, am Montag 2Std. zuvor) für 20 Grad Raumtemperatur.
Sehr Kostengünstig in der Anschaffung (196,00 EUR pro Modul)
Keine Reparatur- und Instandhaltungskosten, lange Lebensdauer
Kein Platzverbrauch durch Öltank, Holz, Pellets, Heizungsanlage, Pumpen ect.
Angenehme Wärmeabgabe (wird von dem Personal bestätigt)
Ideal bei Feuchtigkeit im Gebäüde, in Wänden etc. Stoppt Schimmelbildung.
Guter ökologischer Fußabdruck in der Produktion
Am Wochenende kann im Betrieb die Heizung aus bleiben
Im Extremfall kann in der Heizung nichts einfrieren.
Nachteil:
Im Winter vorallem in der Aufheitzphase hoher Stromverbrauch
Nur zu empfehlen wenn eine PV Anlage installiert ist
Bei Stromausfall keine Heizung (dann ist ein Speicher von Vorteil)
Die mobilen Infrarot-Elemente i.V.m. mit einer IR-Deckenheizung im Wohnzimmer, sowie IR-Spiegel und Fussboden-Heizung im Bad sind temperatur- / zeitgesteuert und funktionieren bei uns sehr gut.
Der meiste Strom wird durch die 3 Module des Photovoltaik-Balkon-Kraftwerks (1 kWp) erzeugt, bei Bedarf in einer modularen 2.4 kWh-Batterie gespeichert und später wieder abgerufen.
Bei Anschaffungskosten von ca. 3.700 Euro – inklusive PV und Batterie – können wir unsere knapp 160 m² Wohnfäche im Süden von Hessen sehr angenehm beheizen.
Im nächsten Projekt mit etwas mehr Wohnfläche nehmen wir noch zwei weitere PV- und ein Batterie-Module dazu. Damit wäre es nach unseren Berechnungen und Erfahrungen möglich den Zähler des Energieversorgers nach Ende der Bauphase wieder abzumelden.
Wir heizen unser Einfamilienhaus (2 Personen, 100qm) seit der Renovation vor 10 Jahren mit Infrarotpanelen (1 Jahr später wurden sie im Kanton St Gallen als Primärheizung verboten) Leistung 5,7 KW, Einkaufspreis Fr. 4700.-. Dach- und Kellerdecke isoliert. Offener Wohnraum heizen wir im Winter auf 18 Grad. Die Restwärme mit einem Schwedenofen (6 KW). Jahresverbrauch ( mit Elektroboiler) 12‘oooKw. Strom- und Holzkosten im Jahr Fr 2400.- (Durchschnitt von 10 Jahren)
Jetzt wird gerade aktuell das ganze Dach erneuert und Fotovoltaik installiert, Leistung 11‘ooo Kw. Wir freuen uns darauf. Abgesehen gilt alles was im Kommentar vorher gesagt wurde:
Die Votreile sind
Sehr Kostengünstig in der Anschaffung
Keine Reparatur- und Instandhaltungskosten, lange Lebensdauer
Kein Platzverbrauch durch Öltank, Holz, Pellets, Heizungsanlage, Pumpen ect.
Angenehme Wärmeabgabe (wird von dem Personal bestätigt)
Ideal bei Feuchtigkeit im Gebäüde, in Wänden etc. Stoppt Schimmelbildung.
Guter ökologischer Fußabdruck in der Produktion
Wenn man diese Studie etwas besser hätte machen wollen, hätte man als Ergebnis geliefert, mit welchem Modell (IR-Heizung+PV oder Wärmepumpe) man wieviel kg CO2 pro eingesetztem Euro spart. Man sollte vorhandenes Geld immer so effizient wie möglich einsetzen. Das ganze noch mit Blick auf die zukünftige Marktentwicklung mit zunehmend häufigerem Überangebot an Strom. Auch der Break-Even, ab dem die Wärmepumpe billiger als die IR-Heizung wird, könnte man so bestimmen. Aus der etwas höheren Warte käme natürlich heraus, dass es am wirtschaftlichsten ist, den Strom aus dem Netz zu ziehen, und die Heizzeiten vom Wind- und PV-Angebot dort abhängig zu machen. Dem individuellen Verbraucher bringt das allerdings noch keinen Vorteil, aber sogar solche Tarife sind ja bereits in Planung. Dazu bedarf es noch einer Neuregelung im Strommarkt, so dass für Kleinverbraucher nicht nur das Standardlastprofil zwischen Stromlieferant und Verteilnetzbetreiber abgerechnet wird, unabhängig davon, ob der Verbraucher sein Lastprofil an das Erzeugungsprofil anpasst, sondern dass diese Anpassung auch honoriert wird. Dann wird es für den Kleinverbraucher noch attraktiver.
Ein ganz wesentlicher Punkt ist das Nutzerverhalten: Die IR-Heizung ist bei den gegenwärtigen Marktverhältnissen ideal in einem Haus/Wohnung, das wenig bewohnt wird, beispielsweise, weil man tagsüber zur Arbeit außer Haus ist und nachts schläft. Morgens reicht dann eine gezielte Erwärmung des Bades, für die wenigen Stunden am Abend im Wohnraum die IR-Heizung. Voraussetzung für ein angenehmes Wohnklima ist allerdings eine zeitgemäße Dämmung, so dass die Auskühlung in den heizungslosen Zeiten gering ist. Ich heize in meinem Passivhaus auch inzwischen relativ viel mit Strom, seit es nicht mehr von den in der Wärmebedarfsrechnung vorgesehenen 6 Personen bewohnt wird, sondern nur noch von 2. Für die 1200kWh im Jahr, die bei mir dafür draufgehen (tatsächlich ist der Stromverbrauch trotz Auszug von vier Personen nicht gesunken), würde sich eine Wärmepumpe bei weitem nicht lohnen.