Kaum hat die Bundesregierung mit ihrem Corona-Konjunkturprogramm den Startschuss zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft gegeben, meldet Thyssenkrupp einen massiven Ausbau seiner Elektrolyseur-Fertigung: Elektrolyse-Zellen mit einer Gesamtleistung von bis zu einem Gigawatt kann das Unternehmen jetzt pro Jahr produzieren. Zum Vergleich: Im Konjunkturpaket heißt es, bis 2030 sollen in Deutschland insgesamt bis zu fünf Gigawatt Elektrolyseleistung entstehen. Bis 2035 sollen „nach Möglichkeit“ weitere fünf Gigawatt hinzukommen. Thyssenkrupp will seine Fertigungskapazitäten kontinuierlich erweitern.
Thyssenkrupp bietet seine zusammen mit dem strategischen Zulieferer und Joint-Venture-Partner De Nora produzierten Elektrolyseure in vorgefertigten Standardmodulen an. Ein Modul produziert pro Stunde bis zu 4000 Kubikmeter Wasserstoff. Die Module lassen sich nach Angaben des Unternehmens einfach transportieren, installieren und zu verschiedenen Anlagengrößen bis zu mehreren hundert Megawatt und mehr zusammenschalten. Thyssenkrupp betont, dass die Anlagen sehr reaktionsschnell sind, so dass sie sich auch zur Netzstabilisierung einsetzen ließen. Das patentierte Design der Elektrolysezellen ermögliche hohe System-Wirkungsgrade von bis zu 80 Prozent.
Wasserstoff wird nicht nur als sauberer Energieträger und Treibstoff, sondern auch als CO2-neutraler Rohstoff für die Produktion grüner Chemikalien gebraucht. Als Spezialist für die Planung und den Bau von chemischen Anlagen sieht sich Thyssenkrupp in der Lage, komplette Wertschöpfungsketten realisieren, beginnend bei der großtechnischen Produktion des Wasserstoffs bis zur anschließenden Herstellung von nachhaltigen Basischemikalien wie Ammoniak oder Methanol.
„Insbesondere den energie- und ressourcenintensiven Industriezweigen, wie der Kraftstoff-, Chemie- oder Stahlproduktion, eröffnet erst grüner Wasserstoff den Weg zur Klimaneutralität. Dafür braucht es Wasserelektrolyse im Gigawatt-Maßstab“, erklärt Christoph Noeres, Leiter des Bereichs Energy Storage and Hydrogen. Klar sei aber auch, dass es ohne veränderte regulatorische Rahmenbedingungen und faire Marktchancen für grünen Wasserstoff nicht gehe. „Neben dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien stehen dabei insbesondere die Anpassung des Abgaben- und Umlagesystems sowie die Anrechnung der CO2-mindernden Wirkung von grünem Wasserstoff in den Zielmärkten im Vordergrund.“
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Jetzt wird man hoffentlich auch im Wirtschaftsministerium endich aufwachen, wenn man feststellt, dass man für die Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff mit Elektrolyseuren auch klimaneutrale Elektrizität benötigt. Vielleicht schafft man es nun endlich, den 52 GW PV-Deckel tatsächlich endlich abzuschaffen und nicht nur immer neue Ankündigungen zu veröffentlichen!
Die Produktion von Elektrolysdeuren allein, um diese dann mit Kohlestrom zu betreiben, bringt keine Verbesserung unserer CO2-Bilanz.
@ Norbert Friedrich
Da hoffen sie verutlich auf die Falschen!
Seit mindestens 2010 hat noch jede Bundesregierung den Erneuerbaren massive Steine in den Weg gelegt. Angefangen von der Zwangsverramschung von EE-Strom am Spotmarkt durch Antrag der FDP, über die Auflagen für PV Anlagen je nach Größe (ab 7kWp Smart meter Zwang, ab 10kWp Erzeugungszähler und anteilige EEG-Umlage auf Direktverbrauch, ab 30kWp RSE-Pflicht und NA Schutz….), bis hin zur Abstandsregel für WKA und der Deckelung des Ausbaus.
Das ist alles gewollt und mit Bedacht und Kalkül geschehen, um dafür zu sorgen, dass die fossile und atomare Lobby bedient wird und so lange wie möglich ihr Geschäftsmodell verfolgen kann. Am Ende heisst es dann womöglich….“jaaaaa, jetzt haben wir so eine tolle GRÜNE Wasserstofftechnologie, aber leider kaum/nicht ausreichende Erzeugungskapazitäten, tja, da werden wir unsere bestehenden Kraftwerke wohl noch länger laufen lassen müssen….“
Ich jedenfalls traue dem (entschuldigung, ich kann es nicht anders formulieren“ Dreckspack nicht weiter, als ich spucken kann. Und das ist nicht sehr weit!
Ihre Hoffnung teile ich aber dennoch, was bleibt uns auch anderes übrig?