Der Batteriehersteller Leclanché aus der Westschweiz hat eine strategische Reorganisation angekündigt. In diesem Zuge schließt sich das Unternehmen mit der polnischen Cleantech-Holding Eneris Group zusammen. Mit deren Hilfe sollen die Produktionskapazitäten deutlich erweitert werden.
Drei Vereinbarungen haben die beiden Unternehmen geschlossen. So wird Eneris Leclanché zum einen eine Betriebskapitalfinanzierung von bis zu 42 Millionen Schweizer Franken (39 Millionen Euro) zur Verfügung stellen, um den Geschäftsplan bis Juni 2021 vollständig zu finanzieren. Zum zweiten wird Eneris die Technologie von Leclanché gegen eine Gebühr von bis zu 32 Millionen Franken (30 Millionen Euro) lizensieren. Diese Lizenz ist nicht-exklusiv auf einer Nutzungsrechtsbasis, mit der Freiheit, zukünftige Entwicklungen durchzuführen.
Drittens werden die beiden Unternehmen zwei Produktions-Joint-Venture gründen: eines in Deutschland für die Produktion von Zellen und das andere in der Schweiz und in Polen für die Montage von Modulen. Ein drittes wird für Frankreich erwogen. Etwa 135 Produktionsmitarbeiter werden in die Joint Ventures überführt werden. Leclanché unterhält im badischen Willstätt eine Zellfertigung.
Mit einer Investition von mehr als 53 Millionen Franken (49 Millionen Euro) hält Eneris die Mehrheit an den neu gegründeten Unternehmen. Leclanché bleibe aber Eigentümer der Technologie und werde weiterhin in Forschung und Entwicklung rund um Zellen, Module und Batterie-Management-Systeme investieren.
„Der Verwaltungsrat des Unternehmens hat beschlossen, das Betriebsmodell von Leclanché neu zu organisieren, da die derzeitigen Geschäftseinheiten eine kritische Größe in Bezug auf Personal, Umsatz und Kundenverträge erreicht haben“, erklärt Leclanché-Vorstandsvorsitzender Stefan Mueller. Er verweist zudem auf die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in Folge der Corona-Pandemie.
„Das Transformations-Partnerschaftsabkommen mit Eneris wird Leclanché eine enorme Kapitalbelastung von den Schultern nehmen und gleichzeitig die Produktionskapazität garantieren“, ergänzt Leclanché-CEO Anil Srivastava. Diese Transaktion biete Leclanché eine Reihe entscheidender Vorteile, darunter die Vermeidung von Investitionen in Höhe von bis zu 53 Millionen Franken (49 Millionen Euro) im Jahr 2020 und weitere 60 Millionen Franken (55Millionen Euro) im Jahr 2022 für eine erhöhte Zellproduktion. Das Unternehmen werde seine Betriebskosten um etwa 20 Prozent realisieren. „Darüber hinaus wird die Verlagerung der Produktionsaktivitäten in die Joint Ventures zu einer erheblichen Reduzierung des mit der Produktion verbundenen Betriebskapitalbedarfs führen“, so Srivastava.
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