Experten sehen gute Bedingungen für Solarparks in Polen

Teilen

Im vergangenen Jahr erlebte die Photovoltaik in Polen einen kleinen Boom, wenn auch auf niedrigem Niveau: Die installierte Leistung stieg binnen Jahresfrist von 0,5 auf 1,3 Gigawatt. Getrieben wurde dieser Zuwachs vor allem durch Auktionen für kleine Freiflächen-Anlagen sowie ein großzügiges Eigenverbrauchsmodell. Mit dem Zubau von 300 Megawatt in den ersten zwei Monaten 2020 setzte sich der Trend fort.

Auch die Gesamtbilanz des laufenden Jahres wird sehr positiv ausfallen, erwarten die unter anderem auf erneuerbare Energie spezialisierte Warschauer Anwaltskanzlei SolivanPontes und die Berliner Unternehmensberatung Enervis: Bei der anstehenden Erneuerbare-Energien-Ausschreibungsrunde haben Photovoltaik-Großprojekte gute Chancen, so die Experten. Bislang hat dort die Windenergie an Land dominiert – nur sechzig Megawatt an Photovoltaik-Leistung wurde bei der letztjährigen Auktion bezuschlagt. Wegen einer sehr restriktiven neuen Abstandsregel hätten Onshore-Windprojekte nun jedoch kaum mehr eine Chance. Zudem könne die Photovoltaik nun kostenseitig mit der Windenergie mithalten.

„Wir sehen ein starkes Interesse internationaler Investoren, in große Photovoltaik-Entwicklungsportfolios einzusteigen, um für die kommenden Auktionen gerüstet zu sein“, erklärt Christian Schnell, Partner von SolivanPontes. „Da das polnische Klimaministerium beabsichtigt, das Auktionsförderungssystem bis 2024 zu verlängern, treibt auch die mittelfristige Perspektive die Investitionen an.“

SolivanPontes und Enervis erwarten, dass demnächst eine signifikante Zahl großer Photovoltaik-Projekte realisiert wird. So wurde  bis Ende April für neue Projekte mit einem Volumen von fast zwei Gigawatt ein Netzanschlussantrag eingereicht. Ein Teil davon ist bereits genehmigt worden. Etwa ein Drittel dieser Projekte haben eine installierte Kapazität von jeweils mehr als 15 Megawatt. Allerdings hakt es in Polen derzeit beim Netzausbau: Im vergangenen Jahr haben der polnischen Energieregelungsbehörde Urząd Regulacji Energetyki (URE) zufolge mehr als 400 Photovoltaik-Anlagen keine Erlaubnis für den Anschluss an das Stromnetz erhalten.

Solivan Pontes und Enervis haben eine Studie für die bevorstehende Ausschreibungsrunde erarbeitet und beraten ihre Kunden über mögliche Markteintritte und Ausschreibungsstrategien.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...