Meyer Burger prüft Bau einer Fabrik für hocheffiziente Solarzellen und Module in Deutschland

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Im vergangenen Jahr schloss Meyer Burger mit REC und Oxford PV zwei strategische Partnerschaften, um seine Hocheffizienz-Technologie weiter zu entwickeln und in die Produktion zu bringen. Nun erwägt der Schweizer Photovoltaik-Anlagenbauer selbst eine Fertigung in Deutschland hochzuziehen. Derzeit werde der Aufbau einer Produktion für hocheffiziente Solarzellen und Solarmodule basierend auf der Heterojunction-Technologie in Deutschland evaluiert, erklärte Meyer-Burger-CEO Gunter Erfurt in einem Interview mit „Radio Rur“ am Wochenende. Der genaue Standort sei jedoch noch offen – auch ob Meyer Burger die Pläne tatsächlich umsetzen könne.

Erfurt hat allerdings schon konkrete Vorstellungen, wo die hocheffizienten Solarmodule verbaut werden sollen. Im Tagebauloch Hambach könnten sie für einen riesigen schwimmenden Solarpark installiert werden. Mit der Hocheffizienz-Technologie könnte ein Photovoltaik-Kraftwerk mit rund zehn Gigawatt Leistung entstehen, was den dort derzeit betriebenen Kohlekraftwerken Weisweiler, Neurath, Niederaußem und Frimmersdorf entspreche. Nordrhein-Westfalen werde so auch nach dem Kohleausstieg in Deutschland als wichtige Energieregion Deutschlands erhalten, sagt Erfurt weiter. Dabei würden dann auch noch grüne Technologie „Made in Nordrhein-Westfalen“ zum Einsatz kommen.

Zugleich ließe sich mit dem geplanten Werk und dem schwimmenden Photovoltaik-Kraftwerk ein Teil der rund 10.000 wegfallenden Arbeitsplätze in der Kohleindustrie in der Region kompensieren. Einen weiteren Pluspunkt sieht er darin, dass der schwimmende Solarpark während der auf 30 Jahre angelegten Flutung des Tagebaulochs weniger Wasser verdunsten lasse, bis der dann größte See Nordrhein-Westfalens entstanden sei. Nach Aussage von Erfurt in dem Radiointerview gibt es erkennbares Interesse seitens der Landesregierung, ein solches Projekt zu realisieren. Von Vorteil sei dabei auch, dass die Themen Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in Nordrhein-Westfalen in einem Ministerium gebündelt sind.

Ende 2018 hatte der Hamburger Ökostrom-Anbieter Greenpeace Energy ein Kaufangebot für die Braunkohlesparte von RWE abgegeben. Er wollte die Kohlekraftwerke im Rheinischen Revier bis 2025 stilllegen und auf den Flächen neue Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit 8,2 Gigawatt Gesamtleistung errichten, wie die damaligen Pläne vorsahen. Die Offerte fand allerdings keinen Anklang bei dem Energiekonzern. In der Zwischenzeit hat sich die Bundesregierung auf Empfehlung einer Expertenkommission jedoch auf einen Kohleausstieg bis spätestens 2038 geeinigt. Noch fehlt auch bei diesem Vorhaben die abschließende gesetzliche Regelung, die immerhin schon auf den parlamentarischen Weg gebracht wurde. Damit steht auch die Transformation des Rheinischen Reviers wieder auf der Tagesordnung.

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