Der April 2020 mit seinen außergewöhnlich vielen Sonnenstunden hätte beinahe einen neuen Photovoltaik-Rekord in Deutschland beschert. Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden 6,9 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert. Dies lag nur geringfügig unter den knapp 7,1 Milliarden Kilowattstunden im Juni 2019, dem bisherigen Höchstwert der Photovoltaik-Erzeugung in Deutschland. Im April 2019 erreichte die Solarstromerzeugung noch 5,6 Milliarden Kilowattstunden. Neben den Sonnenstunden habe auch der weitere Zubau von Photovoltaik-Anlagen zu der deutlich erhöhten Solarstromernte im Jahresvergleich geführt, hieß es weiter.
In den ersten vier Monaten sind damit nach den vorläufigen Berechnung bereits 14,3 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom in Deutschland erzeugt worden. Dies sind 17 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae forderte, den Zubau der Photovoltaik in Deutschland weiter voranzutreiben. „Voraussetzung für den weiterhin erfolgreichen Ausbau der Solarenergie in Deutschland ist, dass der 52-Gigawatt-Deckel nun endlich abgeschafft wird. Gerade mit Blick auf die aufziehende Wirtschaftskrise braucht es kurzfristig wirksame industriepolitische Impulse“, sagte sie. Ein Förderstopp für die Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt Leistung würde das Gegenteil bewirken.
Nach Ansicht von ZSW-Vorstandsmitglied Michael Powalla ist es unverständlich, warum die Bundesregierung die zugesagte Streichung des 52-Gigawatt-Deckels aus dem EEG bislang noch nicht umgesetzt hat. Er verwies zudem auf den zusätzlichen Strombedarf im Zuge der Sektorkopplung und Energiewende. Wir werden bis 2030 jedes Jahr mindestens sechs Gigawatt, besser zehn Gigawatt Photovoltaikleistung angesichts von steigendem Strombedarf durch Sektorenkopplung installieren müssen, um das 65-Prozent-Ziel der Bundesregierung erreichen zu können“, so Powalla.
Erst am Mittwoch hatte die Bundesregierung eine Option verstreichen lassen, den 52-Gigawatt-Deckel rasch aus dem EEG zu streichen. Das Kabinett verabschiedete eine Formulierungshilfe des Bundeswirtschaftsministeriums für eine Mini-EEG-Novelle. Darin vorgesehen sind unter anderem die Verlängerung der Fristen für Photovoltaik-Ausschreibungsprojekte mit Zuschlägen vor März 2020 und eine Abschaffung des Privilegs für Bürgerenergiegesellschaften bei den Windkraft-Ausschreibungen. Die Mini-EEG-Novelle soll nun im Eilverfahren verabschiedet werden, um noch vor dem 1. Juli 2020 in Kraft treten zu können.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Das habe ich Zuhause auch regiestriert, verglichen mit 2019 produzierte unsere Anlage 8 bis 10% mehr pro TAG. Der Himmel war blau und klar, fast ohne Flugzeuge, da muss Mann nur 1+1 zusammen zählen.
Gertha lässt grüßen.
Faszinierend, dass die Erzeugungskurve Deutschlands vollkommen identisch mit meiner eigenen Anlage ist – sie erzeugt damit ein Zehmillionstel des deutschen PV-Stroms. Maßgeblich liegt es wohl doch an den Sonnenstunden. Beim Zubau ist D deutlich abgerutscht, weil die Fördermaßnahmen diesen Namen nicht mehr verdienen. Selbst die noch angepriesenen Kredite der KfW sind teurer als jede Hausbank! Aber auch ohne Landes- und Kommunalzuschüsse hätte mich die Gesamtrendite von 5% überzeugt!