Die Centrotherm International AG konnte mit rund 100 Millionen Euro ihr Umsatzziel erreichen. Es lag jedoch wegen einiger Verschiebungen eher am unteren Ende der Prognose, wie der Photovoltaik-Anlagenbauer aus Blaubeuren am Dienstag veröffentlichte. Der Auftragseingang habe sich 2019 mehr als verdoppelt und erreichte 175,3 Millionen Euro. Ein Großteil sei jedoch bereits abgearbeitet worden. Zum Jahresende 2019 betrug der Auftragsbestand 68,9 Millionen Euro, wie Centrotherm weiter mitteilte.
Auf das Ergebnis 2019 hatte die Corona-Krise, die den wichtigsten Absatzmarkt Asien seit Januar erfasst hat, auch bereits Auswirkungen. Zum einen führte dies zu Verschiebungen von Neuprojekten bei Kunden insbesondere aus der Photovoltaik-Industrie, wie es weiter hieß. Zum anderen seien geplante Abnahmen von Großprojekten bedingt durch die Corona-Krise in Asien bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses noch nicht realisiert worden. Daher belasteten Sonderabschreibungen in Millionenhöhe das Ergebnis. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Steuern (EBITDA) belief sich auf -11,4 Millionen Euro. Dies liege deutlich unter den Erwartungen. Ohne die Sonderabschreibungen wäre das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses erreichbar gewesen, so der Centrotherm-Vorstand. Nach einem EBIT-Gewinn von gut 1,5 Millionen Euro 2018 musste das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von mehr als 14 Millionen Euro verbuchen.
Angesichts der schwierigen Lage wagt Centrotherm nur eine vage Prognose in seinem Geschäftsbericht. So erwartet das Unternehmen, dass sich der chinesische Photovoltaik-Markt schrittweise ab Mitte der zweiten Jahreshälfte wieder zu erholen beginnt. Damit könnten die Kunden im asiatischen Raum auch ihre Investitionen wieder aufnehmen und bereits anvisierte Aufträge ausgelöst werden. Insgesamt rechne der Vorstand jedoch „mit einem spürbaren Rückgang von Auftragseingang und Gesamtleistung sowie einem deutlich negativen EBITDA“. Er verweist doch auch auf die erheblichen Unsicherheiten, bedingt durch die aktuelle Corona-Krise. Um dieser entgegen zu wirken, seien frühzeitig Maßnahmen ergriffen worden. So befinden sich die Mitarbeiter von Centrotherm zunächst bis Ende Mai in Kurzarbeit.
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