Grüner Wasserstoff bleibt ein heißes Thema. Erst in der vergangenen Woche erklärte das Umweltministerium in Baden-Württemberg eine Roadmap bis zum Jahresende an, um das Land zum weltweiten Vorreiter bei grünem Wasserstoff zu machen. Am Montag erklärte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) den Start des neuen Verbundprojekts „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“ (BW-Elektrolyse). Es sollen die Potenziale bei der Industrialisierung der Wasserstoff-Technologie für die Wirtschaft nutzbar machen. „Für Baden-Württemberg bietet die Herstellung ein besonders erfolgversprechendes Betätigungsfeld: Das Land verfügt über einen starken und exportorientierten Maschinen- und Anlagenbau ebenso wie über eine leistungsfähige Komponenten-Zulieferindustrie“, hieß es vom ZSW zum vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg mit fünf Millionen Euro geförderten Projekt.
Die Industrialisierung der Elektrolyse-Technologie soll vorangetrieben werden. Dazu arbeitet das ZSW mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung (HS, Stuttgart) zusammen. „Übergeordnetes Ziel von ‚BW-Elektrolyse‘ ist die Stärkung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit baden-württembergischer Unternehmen auf diesem Gebiet“, sagt Marc-Simon Löffler, Marc-Simon Löffler, Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren am ZSW. Vor allem mittelständische Firmen sollen eingebunden werden.
Herzstück ist die Entwicklung eines Elektrolyseurs „made in Baden-Württemberg“: Der alkalische Druck-Elektrolyseur mit einer elektrischen Leistung von rund einem Megawatt soll modular konzipiert werden, so dass die Technologie künftig aufbauend auf dieser kleinsten Einheit auf einfache Weise in größere, zweistellige Megawatt-Leistungsklassen skaliert werden kann, wie es vom ZSW weiter hieß. Ein CE-zertifizierter Demonstrator werde am Zentrum in Stuttgart errichtet und dort unter realen Betriebsbedingungen eingesetzt. Die Firmen sollen derweil serientaugliche verfahrens- und elektrotechnische Komponenten und Fertigungstechnologien in den Demonstrator einbringen. Auf diese Weise soll die Systemtechnik verbessert und standardisiert werden mit einem hohen Wertschöpfungsanteil aus Baden-Württemberg.
Daneben werde auch an innovativen Materialien und Methoden für den Elektrolyse-Block geforscht, um die Technologie künftig noch effizienter und kostengünstiger zu machen. Hierzu zählt neben der Optimierung eines bereits bestehenden, patentierten Elektrolyseblockdesigns des ZSW die Entwicklung effizienter und robuster Ionenaustausch-Membranen, die Entwicklung von Sensorik, die in den Elektrolysezellblock integriert werden und so die relevanten Betriebsinformationen direkt am Ort der Gasentstehung überwachen kann sowie die Fortentwicklung eines kostengünstigen Plasmaspritzverfahrens zur Elektrodenbeschichtung, wie es weiter hieß. Die Weiterentwicklungen sollen durch den Einsatz im Demonstrator dann ebenfalls in den industriellen Maßstab überführt werden.
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