EuPD Research: 52-Gigawatt-Deckel bei Photovoltaik ist Investitionsbarriere für Privathaushalte

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EuPD Research hat mehr als 1000 Hausbesitzer in Deutschland befragt und eine sehr hohe Investitionsbereitschaft für Photovoltaik festgestellt. Fünf Prozent der Befragten haben sich demnach bereits zum Kauf einer Photovoltaik-Anlage entschieden, wie die Bonner Marktforscher am Donnerstag veröffentlichten. Weitere 15 Prozent der Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern befänden sich nahe einer finalen Kaufentscheidung. Sie seien derzeit dabei, Angebote einzuholen oder sich beraten zu lassen.

Als Hauptgründe für die Investition in eine Photovoltaik-Anlage geben die Hausbesitzer zum einen die Senkung ihrer Stromkosten an, zum anderen wollten sie einen Beitrag für die Umwelt leisten. Dahinter folgt der Wunsch, von der staatlich garantierten Einspeisevergütung profitieren zu wollen. 61 Prozent der Planer mit kurzfristigem und 71 Prozent der Planer mit mittelfristigem Investitionshorizont geben dieses Motiv in der EuPD Research-Befragung als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ an.

Diese deutlich gestiegene Bedeutung der Einspeisevergütung ist Beleg dafür, dass sich private Haushalte mit der Investitionsabsicht in eine Photovoltaik-Anlage, intensiv mit deren wirtschaftlichen Betrieb auseinandersetzen, wie es von den Bonner Marktforschern zur Einordnung hieß. Bei Planern mit mittelfristiger Perspektive bestehe zugleich eine starke Unsicherheit, ob sie angesichts des immer noch bestehenden 52-Gigawatt-Deckels noch von der Solarförderung profitieren werden.

Nach Ansicht von EuPD Research könnte diese Grenze im Falle wahrscheinlicher Vorzieheffekte bereits im Juli 2020 erreicht werden. Mit Erreichen der 52 Gigawatt würden nach dem derzeitigen EEG keine neu installierten Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt mehr gefördert. Dies hätte somit starke Auswirkungen auf die privaten Hausbesitzer, sollte die Regelung nicht zuvor abgeschafft werden, wie die Analysten betonen. Dabei sei das Segment der Kleinanlagen bis 10 Kilowatt Leistung ein wesentlicher Markttreiber in Deutschland. Das Segment sei im vergangenen Jahr um 45 Prozent gewachsen. Insgesamt 581 Megawatt seien mit Anlagen bis 10 Kilowatt 2019 realisiert worden. Zu Jahresbeginn – konkret im Januar und Februar – sei zudem ein weiteres Wachstum festzustellen gewesen. Auch aktuell seien noch keine Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise in diesem Marktsegment erkennbar, hieß es von EuPD Research weiter.

Eine Befragung von Installateuren hatte zuvor gezeigt, dass sie einen starken Einbruch bei gewerblichen und industriellen Photovoltaik-Anlagen wegen des 52-Gigawatt-Deckels befürchten. Dieser wurde mit durchschnittlich 31 und 53 Prozent von den Befragten angegeben. Die gewerblichen Investoren sind dabei der wichtigste Treiber der Photovoltaik-Nachfrage in Deutschland.

„Unsere aktuelle Analyse belegt eindeutig, dass die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage einzig im Zusammenspiel aus Ökologie und Ökonomie funktioniert. Hierfür sind verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen unumgänglich“, erklärte Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research, zu den Ergebnissen. Das Aussetzen der staatlich garantierten Einspeisevergütung beim Erreichen des 52-Gigawatt-Deckels bilde folglich eine massive Barriere zur Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage.

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