Die Forderungen sind nicht neu und in weiten Teilen Europas und auch bei der EU-Kommission zu hören: Die notwendigen Konjunkturprogramme zur Bekämpfung der Corona-bedingten Rezession sollten grün ausgestaltet werden. Ein Ausbau der erneuerbaren Energien im eigenen Land schafft neue Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Dies dokumentiert nun auch eine Studie von Greenpeace für Österreich. Oberste Priorität müsse neben dem anhaltenden Bekenntnis zur Energiewende die Unterstützung von Investitionen in eine nachhaltige Zukunft haben.
Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) greift dies auf. Er hat bereits zuvor immer wieder betont, dass für eine 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung in Österreich bis 2030 einen Ausbau der Photovoltaik-Leistung auf 15 Gigawatt fordert. Dies entspricht etwa einer Verzehnfachung. „Ein wichtiger Schritt ist daher anstatt Geld für den Import fossiler Energie zu verschwenden, dieses in den Ausbau der Erneuerbaren zu investieren und somit die österreichische Wirtschaft zu stärken“, appelliert PVA-Chef Herbert Paierl an die Regierung. Mit der zeitnahen Realisierung von Photovoltaik-Projekten könnten Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Installation und Betrieb gesichert und geschaffen werden. „Zielgerichtete Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energieträger wird die regionale Wirtschaft beleben und unsere Gesellschaft insgesamt unabhängiger und damit auch krisenfester machen“, so Paierl weiter.
Die Studie von Greenpeace geht von 200.000 Jobs aus, die allein für den Photovoltaik-Ausbau bis 2030 benötigt werden. Ein Großteil davon würde in kleinen und mittelständischen Betrieben in Österreich entstehen. Dies würde die aktuell angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt entspannen. Vor allem kleine Photovoltaik-Anlagen könnten rasch installiert werden und würden damit unmittelbar Wertschöpfung schaffen, heißt es von PVA dazu. Bei größeren Photovoltaik-Anlagen gebe es hingegen noch Verzögerungen durch administrative Hürden, die umgehend abgebaut werden sollten. Das für 2021 geplante Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz könnte diese bei vernünftiger Ausgestaltung beseitigen.
Als erfreulich bewertet es der Bundesverband, dass das österreichische Parlament in einem der bisherigen fünf Maßnahmenpakete zur Corona-Krise auch die Frist für die Inbetriebnahme von größeren Photovoltaik-Projekten verlängert habe. Damit sei sichergestellt, dass sie ihre OeMAG-Förderung nicht verlieren, auch wenn sich die Realisierung wegen der aktuellen Situation verzögert. Zugleich fordert PVA, dass auch die Photovoltaik-Kleinanlagenförderung des Klima- und Energiefonds umgehend gestartet werden muss. Zudem müsse sie mit ausreichend Fördermitteln ausgestattet werden. Dies werde sich positiv auf die Konjunktur der Gewerbebetriebe auswirken.
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