Der deutsche Strommix ist in den vergangenen Jahren deutlich grüner geworden. Hinzu kam 2019 ein signifikanter Umschwung von der Erzeugung aus Kohle- zu Gaskraftwerken. All dies schlägt sich in der Bilanz wieder, wenn es um die Ermittlung des spezifischen CO2-Emissionsfaktors im deutschen Strommix geht. Für das Jahr 2019 hat das Umweltbundesamt dazu am Mittwoch aktuelle Berechnungen vorgelegt, die allerdings noch vorläufig sind.
2017 emittierte Deutschland demnach noch 485 Gramm CO2 als direkte Emissionen für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom für den Endverbrauch. Im Folgejahr sind es – ebenfalls noch nach vorläufigen Daten – 468 Gramm CO2 pro Kilowattstunde gewesen. Im Jahr 2019 setzte sich der Trend weiter fort. Die hochgerechneten Werte des Umweltbundesamts ergeben 401 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Strom. Gegenüber dem Basisjahr 1990 – auf die die CO2-Minderungsziele bezogen werden – stelle dies einen Rückgang um rund 47 Prozent dar. Also fallen 363 Gramm CO2 weniger pro erzeugter Kilowattstunde Strom an.
Diese positive Entwicklung ist nach Ansicht des Umweltbundesamtes auf die höhere Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik, die sinkende Erzeugung der Kohlekraftwerke sowie die erhöhten Preise im Emissionshandel zurückzuführen. Letztere führten neben niedrigen Gaspreisen dazu, dass im vergangenen Jahr verstärkt Gaskraftwerke zum Zug kamen, während die Erzeugung der Kohlekraftwerke unrentabler wurde. Zugleich hielt der Trend an, dass Deutschland mehr Strom ins Ausland verkaufte, als es importierte.
Nach den Daten des Umweltbundesamtes betrugen die Emissionen im Stromsektor im Referenzjahr noch 366 Millionen Tonnen CO2. Für 2018 werden die vorläufigen Emissionen noch auf 269 Millionen Tonnen CO2 und für 2019 auf 219 Millionen Tonnen CO2 geschätzt. Die Statistik leitet die Behörde aus der eigenen Emissionsberichterstattung, den Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) und der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ab. Für 2018 verfügte das Umweltbundesamt dabei über vorläufige Angaben. Die Werte für 2019 seien dagegen geschätzt.
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