Auch in diesem Jahr lohnt sich die Investition in eine neue Photovoltaik-Anlage für Privathaushalte. Obgleich die Einspeisevergütung gesunken ist, sind weiterhin gute Renditen zu erzielen, da auch die Kosten für Photovoltaik-Anlagen weiter zurückgegangen sind, wie es vom Solar Cluster Baden-Württemberg heißt. Nach Rechnung der Vereinigung sind neue Photovoltaik-Anlagen unter Berücksichtigung von Eigenverbrauch nach rund 15 Jahren über die Stromerträge abbezahlt. Da eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren für neue Anlagen angenommen wird, würden sie dann für weitere Jahre günstigen Solarstrom für Haushalte produzieren.
Das Solar Cluster Baden-Württemberg weist daraufhin, dass die Anlagen am besten noch im Frühling installiert werden sollten. Etwa 75 Prozent der Solarstromerzeugung entfalle auf die Monate April bis September. „Derzeit ist eine jährliche Rendite von rund fünf Prozent möglich“, sagt Franz Pöter, der Geschäftsführer des Solar Clusters. Die meisten Elektrohandwerksunternehmen arbeiteten derzeit trotz Corona-Krise weiter. Daher sei es auch aktuell möglich, sich eine neue Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen.
Pöter gibt sich zuversichtlich, dass die Bundesregierung noch rechtzeitig vor Erreichen des 52-Gigawatt-Deckels diesen abschaffen werde. Aktuell sind noch rund zwei Gigawatt Luft, ehe nach derzeitigem EEG die Solarförderung für alle Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt automatisch enden würde. Die Bundesregierung hat die Abschaffung bereits bei der Vorstellung ihres Klimapakets im vergangenen Herbst zugesagt, bislang aber nicht umgesetzt.
Nach Angaben von Vergleichsportalen sind die Kosten für private Photovoltaik-Dachanlagen im vergangenen Jahr um rund zwei Prozent gesunken. Bei Anlagen bis 10 Kilowatt installierter Leistung hätten sich demnach die Nettopreise für Komplettanlagen im Schnitt von 1280 auf 1250 Euro pro Kilowatt Leistung reduziert. Pöter rät potenziellen Investoren, mehrere Angebote zu vergleichen, um das beste Preis-Leistungsverhältnis zu erhalten. Zugleich unterschieden sich jedoch auch die Installationskosten.
Allerdings stehen den gesunkenen Anlagenkosten auch geringere Einnahmen durch die Einspeisevergütung gegenüber. 2019 ist die Einspeisevergütung insgesamt um 1,6 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde gefallen. Im April 2020 liegt sie bei 9,44 Cent pro Kilowattstunde für kleine Dachanlagen bis 10 Kilowatt. Angesichts des relativen Zubaus in den vergangenen Monaten sinkt sie zudem kontinuierlich Monat für Monat weiter. Ein Argument für eine Installation im Frühjahr ist nach Ansicht des Solar Clusters Baden-Württemberg auch, dass zusätzlich zu den 20 Jahren auch die verbleibenden Monate des Inbetriebnahmejahres noch vergütet werden.
Zugleich könnten die gesunkenen Einnahmen aus der Vergütung kompensiert werden, wenn der Solarstrom teilweise für den Eigenverbrauch direkt im Haushalt genutzt werde. Der Bezug von Netzstrom sei zum Jahresbeginn um rund fünf Prozent auf 31 Cent pro Kilowattstunde vielerorts gestiegen. Damit sei der Eigenverbrauch für die Haushalte noch profitabler geworden, da sich die Stromgestehungskosten für den Solarstrom vom eigenen Dach je nach Größe der Photovoltaik-Anlage bei rund neun bis elf Cent pro Kilowattstunde lägen. Somit würde sich eine Kostenersparnis durch Eigenverbrauch von bis zu 16 Cent pro Kilowattstunde ergeben, wobei sich in den Haushalten üblicherweise eine Eigenverbrauchsquote von 20 bis 30 Prozent erreichen lassen. Mit Speicher oder intelligenter Steuerung der Verbraucher könnte die Quote auf bis zu 60 Prozent erhöht werden. Allerdings seien die Photovoltaik-Heimspeicher meist noch nicht wirtschaftlich, heißt es weiter. Bei der kompletten Einspeisung des erzeugten Solarstrom ließe sich „nur ein kostendeckender Betrieb erreichen“.
Das Solar Cluster Baden-Württemberg führt auch gleich mehrere Gründe auf, warum Haushalte die Anlage eher größer dimensionieren sollten, wenn sie über ausreichend Dachflächen verfügen. Zwar steige mit kleinen Photovoltaik-Anlagen die Eigenverbrauchsquote. Doch je größer die Anlage dimensioniert ist, desto geringer die Investitionskosten pro installiertem Kilowatt. Dann fielen auch die 40 Prozent EEG-Umlage, die für Eigenverbrauch aus Anlagen größer 10 Kilowatt gezahlt werden muss, kaum ins Gewicht. Zudem könnten so auch mehr Kilowattstunden selbst verbraucht werden. „Größer dimensionieren und nicht kleiner, sollte daher die Devise sein“, heißt es von der Vereinigung weiter. Zugleich sei dies eine finanzielle Absicherung gegen steigende Strompreise und verschaffe den Haushalten mehr Unabhängigkeit.
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