Der Wintertourismus ist wohl mehr als jede andere Form des Toursimus besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels, da Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und viel Schnee Voraussetzung sind. In Österreich, einer der beliebtesten Wintersportzielen Europas, hat ein Konsortium unter der Führung der kanadischen BRP-Rotax eine grüne Wasserstofflösung für Schneemobile vorgestellt.
„HySnow“ ist ein auf vier Jahre angelegtes Projekt, in dem der österreichische Motorenhersteller und seine Konsortialpartner die Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Wintertourismus untersuchen werden. Die anderen beteiligten Unternehmen sind das Schweiß-, Photovoltaik- und Batterieladeunternehmen Fronius International, der Wasserstoffspeicherspezialist Hycenta Research, das Institut für elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung der TU Graz, das Energieeffizienzgeschäft EcusoL und der Wintersportbetreiber Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen, alle aus Österreich, sowie der deutsche Autoteilehersteller Elring Klinger.
Die Partner modifizierten BRP „Lynx 69 Ranger“ Schneemobile, damit sie dank einer Kombination aus Brennstoffzellen und Elektromotoren Wasserstoff statt Gas zu schlucken. Der grüne Wasserstoff für den Antrieb der Fahrzeuge stammt aus der Wasserstofflösung „Solhub“ von Fronius, die eine 34,5 Kilowatt-Photovoltaik-Anlage, zwei Wechselrichter, einen Elektrolyseur, Speichertanks und ein Betankungssystem umfasst.
Der „Solhub“ kann andere Brennstoffzellen-Fahrzeuge antreiben oder im Sommer, wenn die Schneemobile nicht in Betrieb sind, Strom erzeugen. Darüber hinaus kann Abwärme für die Raum- und Wassererwärmung genutzt werden. Fronius erklärte, dass sein „Solhub“ einen Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM)-Elektrolyseur verwendet und täglich bis zu 52 Kilogramm Wasserstoff der Reinheitsklasse 5,0 erzeugen kann. Das System sei skalierbar, so Fronius weiter.
Der österreichische Wechselrichterhersteller hat den „Solhub“ und modifizierte Motorschlitten im Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm während eines FIS-Weltcup-Skilaufs im vergangenen Monat auf den Markt gebracht.
„Wir bei Fronius sind sicher, dass grüner Wasserstoff eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen für die Mobilität darstellt“, sagte Martin Hackl, Leiter der Solarenergie des Unternehmens. „Mit unserem mehrfach ausgezeichneten Fronius Solhub haben wir bereits eine schlüsselfertige Komplettlösung für die dezentrale Wasserstofferzeugung, -speicherung und -versorgung entwickelt, die ab sofort verfügbar ist“.
Kommunen, Unternehmen und andere Organisationen mit einer Fahrzeugflotte können mit dem „Solhub“ grünen Wasserstoff produzieren, sagte Fronius, insbesondere wenn sie über genügend Dachfläche verfügen, um Sonnenkollektoren aufzunehmen.
Das Projekt „HySnow“ wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und dem Klima- und Energiefonds des Landes finanziert.
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