Nachdem die Photovoltaik-Fertigungen in China Anfang Februar zum Stillstand kamen, normalisiert sich der der Betrieb bei den Herstellern nach Berichten von PV Info Link seit Anfang März wieder. „Die Kapazitätsauslastung in der gesamten Lieferkette stieg im März auf 80 Prozent, wodurch sich die Lieferung von Modulen allmählich stabilisierte“, berichtet die führende PV Info Link-Analystin Corrine Lin. „Mit der anhaltenden Verbreitung des Coronavirus droht jedoch eine Wirtschaftskrise, und die Auswirkungen werden sich im Fertigungssektor niederschlagen und auf die globale Nachfrage in den Monaten März bis April auswirken.“
PV Info Link berichtet, dass Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) die Fristen für Projekte des chinesischen Auktionssystems bis Mitte Juni verschoben habe und auch eine Verlängerung der Netzanschlusstermine in Erwägung ziehe. Diese sind aktuell 31. März, 30. Juni und 31. Dezember. PV Info Link zufolge könnte NEA jede dieser Fristen um ein weiteres Quartal verlängern.
„Vor diesem Hintergrund wird die Nachfrage wohl erst im zweiten oder dritten in China anziehen, und ob die Nachfrage steigen wird, hängt von der Entscheidung Chinas über die Fristverlängerung am 31. Dezember ab“, sagt Lin. „Aktuell erwarten wir, dass die chinesische Nachfrage in diesem Jahr voraussichtlich etwas weniger als 40 Gigawatt betragen.“
Preisentwicklung am Spotmarkt
In ihrer Spotmarkt-Preisanalyse für diese Woche stellen die in Taiwan ansässigen Analysten fest, dass einer von zwei Tier-I-Polysilizium-Herstellern wieder mit voller Kapazität arbeitet, während der andere seine Kapazitäten hochfährt und voraussichtlich in Kürze zu seiner normalen Auslastungsrate zurückkehren wird.
Die Analysten von PV Info Link berichten derweil nur über geringe Veränderungen bei den Wafer- oder Zellpreisen. Sie weisen aber darauf hin, dass die Modulhersteller zwar ihre Geschäftstätigkeit weitgehend wieder aufgenommen haben – mit Ausnahme von Malaysia, wo die Beschränkungen für Unternehmen weiterhin gelten -, die Auswirkungen von Covid-19 auf die Endmärkte wie die USA und Europa sich erst jetzt zu zeigen beginnen.
„Bisher gibt es keine deutliche Veränderung im Volumen der ausländischen Bestellungen von Modulen. In Europa und anderen Regionen, in denen der Virus stark verbreitet ist, wird jedoch mit einer Verschiebung von Projekten gerechnet“, so die Analysten. „Dadurch wird es noch unsicherer, wie sich die Nachfrage nach ausländischen Modulen entwickelt. Die Pandemie wird im März/April ihre Fangarme von der Angebots- zur Nachfrageseite ausdehnen“, heißt es bei PV Info Link.
Bisher hat PV Info Link seine Erwartungen für den globale Photovoltaik-Zubau im Jahr 2020 nicht geändert und prognostiziert für das Jahr 134,3 Gigawatt an neuen Installationen weltweit. „Es werden sich allmählich Auswirkungen auf die Nachfrage in Übersee ergeben“, sagt Lin. „Aber in welchem Umfang das Nachfrageniveau betroffen ist, hängt davon ab, wann der Ausbruch eingedämmt werden kann.“
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