Rund anderthalb Jahre ist es her, dass die Berliner Landesregierung mit den Planungen für einen Masterplan „Solarcity“ begann. Es wurde eine Expertenkommission gebildet, die bei der Erstellung half. Im Herbst 2019 übergab sie einen Katalog mit 27 Maßnahmen, die den Photovoltaik-Ausbau beschleunigen soll. Am Dienstag beschloss nun der Senat die Vorlage des Berliner Wirtschaftssenats.
„Die Potenzialstudie zum Masterplan Solarcity hat gezeigt: 25 Prozent der Stromerzeugung können wir mit Solarenergie von den Dächern Berlins ernten. Wir müssen dafür den Solarausbau in der Stadt beschleunigen“, sagte die zuständige Senatorin Ramona Pop von den Grünen. „Es ist notwendig, dass die Bundesregierung den rechtlichen Rahmen für Solarenergie in den Städten endlich verbessert. Die vorhandenen Spielräume wollen wir dennoch auf Landesebene aktiv nutzen.“ So wolle das Land die Beratungsangebote ausbauen sowie Anreize setzen. Darüber hinaus wolle Pop regulative Instrumente prüfen. „Die Umsetzung des Masterplans Solarcity ist eine Gemeinschaftsaufgabe für den Senat, aber auch für alle Berliner Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte sie weiter.
Als einen der ersten Schritte soll es eine Koordinierungsstelle für die Umsetzung geben. Die Erarbeitung des Masterplans erfolge unter Leitung des Fraunhofer ISE. Daneben waren Experten aus der Energie-, Solar- und Wohnungswirtschaft sowie Verbände, Landesunternehmen, Wissenschaftler und Vertreter der Verwaltung beteiligt. Entsprechend breit gefächert ist der Maßnahmenkatalog.
Das Ziel des Landes Berlin ist es, einen Anteil von 25 Prozent Solarstrom bis 2050 zu erreichen. Dazu müsste eine Photovoltaik-Leistung von etwa 4,4 Gigawatt erreichen. Damit lassen sich der Potenzialstudie zufolge dann 14 Petajoule Solarstrom produzieren. Um dies zu schaffen, müssen alle Eigentümergruppen der Hauptstadt sowie verschiedene Nutzungsarten der Photovoltaik berücksichtigt werden, wie es von der Senatsverwaltung weiter heißt. In der Studie wird empfohlen, dass der überwiegende Anteil der zu installierenden Photovoltaik-Anlagen durch private Akteure sowie landeseigene Unternehmen realisiert werden müsse.
Bereits im Oktober hatte Berlin ein eigenes Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher aufgelegt. Auch dies ist Teil des Masterplans „Solarcity“. Mit dem Programm „Energiespeicher plus“ werden 30 bis 65 Prozent der Anschaffungskosten für Speichersysteme, die in Kombination mit einer neuen Photovoltaik-Anlage installiert werden, gedeckt. Pro Kilowattstunde nutzbarer Speicherkapazität wird ein Zuschuss von 300 Euro gewährt. Die Fördersumme sei pro System auf maximal 15.000 Euro begrenzt. Für Photovoltaik-Speicher mit Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen wird ein Bonus von 300 Euro gezahlt.
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Es bleibt schwach was Berlin tut: „Darüber hinaus wolle Pop regulative Instrumente prüfen. “
Also nix mit einer Baupflicht die aufgrund der vorhandenen Wirtschaftlichkeit von PV durchsetzbar wäre.
25 Jahre nach dem Beschluss des Abgeordnetenhauses eine Baupflicht für Solarthermie einzuführen (damals sollte jeder Neubau eine Anlage bekommen) wieder kein Mumm das durchzusetzen. 1995 gegen eine sog. Selbstverpflichtung zur CO2- Einsparung der Wirtschaft getauscht und nie umgesetzt.
Nun denn, ich hoffe die Kolleginnen und Kollegen die nun mehr Mittel für Beratungen bekommen können viele Berlinerinnen und Berliner überzeugen.
Und „wer weiß, wer weiß“ wie es schön in der Partyhauptstadt von den Bühnen klingt.