Der Corona-Virus hat die chinesische Wirtschaft umfassend im Griff. Davon ist auch die Produktion von Batteriespeichern betroffen. Wood Mackenzie schätzt, dass China 2020 etwa zehn Prozent weniger Speicher herstellen wird, als vor dem Ausbruch des Virus angenommen wurde. Die Analysten beziffern das Minus mit rund 26 Gigawattstunden und das neue Produktionsvolumen mit 237 Gigawattstunden. Der Rückgang der Produktion könne aber auch gravierender ausfallen, wenn der Corona-Virus sich weiter ausbreite.
Wie Analyst Le Xu erläutert, sind von den verschiedenen Quarantäne-Maßnahmen vor allem die Autoproduktion in der Provinz Hubei sowie die Schwerindustrie in Provinzen wie Shandong, Jiangsu, Zhejiang, Fujian, Anhui und Guangdong betroffen. Vor dem Ausbruch des Virus sei erwartet worden, dass diese Provinzen im Jahr 2020 etwa 162 Gigawattstunden zur chinesischen Batteriezellenherstellung beitragen, also 61 Prozent der gesamten chinesischen Produktion. Zudem seien im Zuge der um zwei Wochen verlängerten Neujahrsferien auch einige Batteriezellenfabriken vollständig geschlossen gewesen, einschließlich der Gigafactory von Tesla in Shanghai.
Die Verknappung von Speichern auf dem Weltmarkt kann Le Xu zufolge dazu führen, dass sich der Kostenrückgang bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen und Energiespeichersystemen verlangsamt. Außerdem werde der Aufbau von Speicherkapazitäten behindert, wie ihn beispielsweise Australien und China im großen Stil geplant hätten. Auch Entwickler in Großbritannien und den USA könnten von den Engpässen besonders betroffen sein.
Wie pv magazine bereits berichtete, gibt es bei den deutschen und europäischen Modulherstellern schon erste Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Solarglas und Solarzellen. Weniger drastisch werden die Auswirkungen auf die Polysilizium-Versorgung eingestuft. Bei Herstellern von Photovoltaik-Speichersystemen kommt es darauf an, wo die Produktion stattfindet und wie die Lieferketten organisiert sind: Rohmaterialien sowie Zubehör- und Bauteile kommen häufig aus Asien.
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