Sturmtief „Sabine“ fiel in weiten Teilen weniger heftig aus, als viele Experten befürchteten. Dennoch waren die heftigen Orkanböen stark genug, um in einigen Teilen Deutschlands den Bahn- und Straßenverkehr lahmzulegen. Dazu kamen auch örtliche Stromausfälle. Rund 60.000 Haushalte saßen am Wochenende oder Wocheanfang so allein im ost- und niederbayerischen Netzgebiet des Versorgers Bayernwerk zeitweise im Dunkeln. Umgeknickte Bäume beschädigten jedoch auch andernorts Stromleitungen und in vielen Regionen waren die Netze überlastet.
E3/DC hat nun die Betriebsdaten auf seinem Portal, mit dem rund 25.000 Photovoltaik-Heimspeicher vernetzt sind, ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass am Sonntag und Montag deutschlandweit rund 1000 der Speicher in den Notstrombetrieb gingen und die Haushalte weiter mit Energie versorgten. Der Notstrombetrieb ist bei den Speichern der Serien S10 E und S10 E Pro mit einer vollständigen Trennung der Hauskraftwerke vom Netz und einer dreiphasigen Versorgung aus Speicher und Photovoltaik-Anlage verbunden, wie es von dem Unternehmen weiter hieß.
Am Sonntag in der Zeit bis Mitternacht habe es deutschlandweit etwa 200 Umschaltungen in den Notstrombetrieb gegeben, die weit überwiegende Zahl trat erst nach Mitternacht am Montag auf. In Einzelfällen blieben Photovoltaik-Anlage und Speichersysteme über etwa acht Stunden im Inselbetrieb, in einem Fall sogar fast elf Stunden, wie es weiter hieß. Die am stärksten betroffen Region – anhand der Betriebsdaten der E3/DC-Systeme – sei dabei der Raum Augsburg/Dachau/Ingolstadt gewesen. Hier seien insgesamt 258 Notstrom-Umstellungen erfolgt. Ein weiterer Schwerpunkt der Unwetter sei im Bereich Passau/Bayerischer Wald zu verzeichnen gewesen. In Westdeutschland verzeichnete nur in der Umgebung von Aachen und im Saarland größere Häufungen beim Notstrombetrieb.
Nach Angaben von E3/DC stellt das Speichersystem automatisch auf den netzgekoppelten Normalbetrieb zurück, sobald das Stromnetz wieder verfügbar ist.
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Krass dass die so viele Anlagen absetzen könnten. Die E3/DC Speicher sind im Vergleich sehr hochpreisig und eigentlich nicht wirtschaftlich.
Daran kann man sehen, dass es auch Leute gibt, bei denen Autarkie, oder Umweltschutz vor Wirtschaftlichkeit steht. Möglicherweise, hat sich das nun etwas bezahlt gemacht, in dem gefüllte Gefriertruhen, oder sonst was gerettet wurden.
Von 8 Stunden Stromausfall geht eine Kühltruhe noch nicht verloren. Eine Kühl-Gefrier-Kombination in der Küche könnte allerdings schon Probleme bekommen, aber da ist nicht so viel drin.
Wirklich schön ist sowas für schlecht gedämmte Häuser, denn welche Heizung kommt heute noch ohne Strom aus? Und bei dem Wind kühlt das Haus noch schneller aus. Auch wenn man sein Handy und den Laptop noch laden kann, ist das natürlich eine nette Sache. Aber dieses hämische „während die Nachbarn Dunkeln saßen“ ist eines Qualitätsmediums nicht würdig. Das ist billigster Populismus. Wenn von 25000 Installationen 1000 in den Notstrombetrieb gegangen sind, und ein Sturm wie Sabine alle 2 Jahre kommt (Angabe des DWD), dann muss der stolze Besitzer im Schnitt 50 Jahre warten, bis der Speicher das nächste Mal bei einem solchen Ereignis zum Einsatz kommt. Bei uns in der Gegend wurden im übrigen in den vergangenen Jahren die Stromleitungen alle unter die Erde gelegt, so dass sie nicht mehr so sturmanfällig sind. Man muss sich das also schon leisten wollen. Ein Quartierspeicher, der vielseitiger einsetzbar ist, die gleiche Sicherheitsfunktion bietet und pro Einheit wesentlich weniger kostet, wäre die bessere Lösung.
Ich frage mich nur, wo denn diese Batterien den Strom her hatten bei diesem Wetter…? Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei diesem Wetter ausreichend Sonneneinstrahlung vorhanden war, um einerseits den Hausverbrauch zu decken und gleichzeitig noch die Akkus für eine stundenlange 3-phasige Komplettversorgung des Strombedarfes zu decken. Es wäre interessant, diese Fakten einmal zu beleuchten.
Wir habe zwar… noch … kein Speicher, aber unsere etwa 25 Kwp PV auf den verschieden ausgerichteteten Dachflächen auf unserem Grundstück, haben im Januar und Februar einiges über den Eigenbedarf ins Netz gespeist. Ich kann mir vorstellen, dass ein Speicher voll gewesen wäre.
In Hessen wohlgemerkt wo bis jetzt kein Schnee war.
Nun, wenn es in der Nacht (nach Mitternacht) war, dürfte die Anzahl der Verbraucher und der Energiemengen überschaubar sein (Kühlschrank, Router, ggfs. Kühltruhe, etc.) einige 100 W.
Wenn man beim Aufwachen feststellt, das der Notstrom läuft, wird man ebenfalls sparsam sein. Wenn dann noch mit Gas gekocht wird (und der Druck vorhanden ist) ist der Tag gerettet.
Wie diese Anlagen geschaltet sind, weiß ich nicht, aber gerade bei diesem Wetter sehe ich grundsätzlich gute Chancen für gefüllte Akkus.
Warum?
Schlecht würde es aussehen, wenn man den Akku tagsüber auflädt und dann Abends bis in die Nacht alles verbraucht, was noch da ist. Dann wäre im Winter und bei Bewölkung kaum etwas übrig für eine Notstromversorgung.
Eine gute Schaltung stelle ich mir anders vor: Ich überlege mir erst, wieviel Strom ich im Notfall (Inselbetrieb) benötige – die Akkus wähle ich aber etwas größer.
Den Akku lade ich voll auf, bevor ich erstmalig etas entnehme. Sobald er voll ist, beginne ich, den gespeicherten Strom abend selbst zu nutzen, weil dies wirtschaftlich ist – aber nur so viel, wie der Akku am nächsten Tag voraussichtlich wieder aufgeladen wird.
Im Sommer wäre die Kalkulation schwierig. Da die Akkus am nächsten Tag voraussichtlich wieder voll werden, kann ich die Akkus sehr tief entladen. Für die wirtschaftliche Nutzung iim Normalbetrieb ist das gut, aber es bleibt keine Reserve für echten Notstrom.
Im Winter, gerade mit Bewölkung, sieht es anders aus: Da ich am nächsten Tag kaum Sonne erwarte, nutze ich am Abend auch kaum Eigenstrom für den Normalbetrieb, der Akku bleibt also fast voll. Ich verbrauche immer noch allen Eigenstrom, habe ich gleichzeitig eine Reserve für die Notstromversorgung in der Nacht.
Nach einem Notstrombetrieb wird der Akku leer oder fast leer sein – dann wird er, je nach Risikobereitschaft, entweder aus dem Netz geladen oder man wartet im Winter ggf. einige Tage, bis er wieder voll ist, und erst dann nutzt man abends wieder Eigenstrom.
Das ganze kann man jetzt noch mit der erwarteten Sonneneinstrahlung kombinieren und abwägen, um man den Schwerpunkt auf die Nutzung des Eigenstroms setzt und auf die Notfallvorsorge. Im Winter, bei Bewölkung, ist es grundsätzlich leichter, die Notstromversorgung zu garantieren, ohne daß es auf kosten der Eigenstromnutzung geht.
Und wenn das Ereignis vorhersehbar ist (Stromausfall wird bei einem Orkan wahrscheinlicher), dann kann man am Abend vorübergehend auf die Eigenstromnutzung verzichten, um in den kommenden zwei, drei Tagen immer einen vollen Akku zu haben.
Die Werte für die durchschnittliche Sonneneinstrahlung sind bekannt, damit kalkulieren ja auch die EVUs und können planen, welche zzsätzlichen Kraftwerke benötigt werden. Für die einzelne Anlage wird das schwieriger, weil es keinen Mittelwert gibt, aber schon mit den vorhandenen Daten sollte damit eine gute Grundlage vorhanden sein, um die Eigenstromnutzung/Notstromversorgung zu optimieren.
Ob die Anlagen das tun, weiß ich nicht. Aber auf diesen Punkit werde ich achten, wenn ich mir so etwas kaufe. Mit der Kaufentscheidung bin ich aber noch sehr am Anfang (falls jemand in diesem Zusammenhang einen Tip hat, würde ich mich freuen)
Sehr guter Punkt, aber wer sich so einen nicht billigen Speicher ins Haus stellt, wird auch eine Dachfläche haben, die zu dieser Jahreszeit mehr PV-Strom bereitstellt, als man bei normalem Stromverbrauch benötigt. Meine kleine Anlage produziert im Februar bei schönem Wetter (und Freitag, Samstag und Sonntag waren in Südbayern sehr schön gewesen) ca. 10kWh/Tag, ich brauche aber nur 7 – es hätte also sogar für mich für eine Speicherladung für einen Tag gelangt. Auf die Möglichkeit, dass die Verhältnisse nicht so ideal sind, ist E3/DC vorsichtshalber nicht eingegangen. Der Schwerpunkt beim erfolgreichen Ersatzstromeinsatz (Notstrom versorgt nur ausgewählte wichtige Verbraucher) war sicher deshalb in Südbayern, weil dort eben das Wetter an den Vortagen besonders schön gewesen war, nicht weil es dort besonders heftig gestürmt hätte.
In den Kommentaren wird auf etwas grundsätzliches vergessen:
Bei Stromausfall ohne Notstromversorgung kommt von der PV-Anlage kein Strom, auch nicht bei schönstem Wetter.
Das heißt, selbst wenn der Speicher leer ist habe ich, zumindest tagsüber, eine Chance auf Stromproduktion über die PV-Anlage.
Die wichtigsten Geräte und das Licht können damit in der Regel versorgt werden.
Wir haben unsere PV-Ost-West-Anlage (5,5 kWp, Kostal Piko 6.0 mit 2 MPP-Tracker) samt Speicher (9 kWh BYD HV) vergangenen Herbst aus eben diesem Grund mit einer Notstromversorgung (Kostal Backup-Unit) nachgerüstet.
Seither hatten wir 4 ungeplante Stromausfälle (witterungsbedingt) und 4 geplante Stromabschaltungen (Netzwartung etc.).
Die Notstromumschaltung erfolgte in diesen Fällen innerhalb weniger Sekunden anstandslos.
Wegen der Vorkommentare: Wir leben in den oberösterreichischen Voralpen auf 720 Meter Seehöhe. Der Schnee wird, wenn irgend möglich, mit einem Gummibesen an sehr langer Teleskopstange abgeräumt (ok nicht jedermanns Sache!). Im Gegenzug sind wir fast immer Nebelfrei.
Für die Heizung benötigen wir keinen Strom, ein zentraler Grundofen verrichtet hier bestens seine Aufgabe (1 Abbrand am Morgen reicht in der Regel aus). Das benötigte Holz (5 m³/a bei 80 m² WF) kommt aus unmittelbarer Umgebung.
Ach ja die Kosten von PV und Notstrom, wenn ich mich so umschaue was viele Menschen in einem Jahr für div. Urlaubsreisen ausgeben….
Es bleibt wohl, wie in vielen anderen Fällen auch, eine Frage der Priorität.
Eine bessere Werbung kann sich E3DC garnicht wünschen, als ein paar tausend autarke EFH-Besitzer … und einige 10.000 im Dunkeln und Kalten Ausharrende! Und die Energieversorger mit Kohle- und Wackelstrom werden darüber noch schizophrener, wissen nicht, ob sie sich freuen oder in den Arxxx beiden sollen.
Zur Frage woher der Strom in der Dunkelflaute für die Batterie kommt … natürlich aus der Steckdose! Nein, im Ernst, wer über die 8 normalen Monate soviel Energiekosten gespart hat, kann sich in den 4 dunklen Monaten locker den teuersten Öko-Strom leisten, den es gibt und fährt trotzdem noch billiger als jeder Atomstrom-Kunde.
B. Schwarz
Es ist schon erstaunlich wieviele Spekulationen hier kursieren!
Zur Aufklärung natürlich ist es bei dem E3 DC System möglich eine Notreserve zu programmieren die beim täglichen Gebrauch nicht angegriffen wird. Ebenso lässt sich die Situation im Sommer entsprechend managen, sodass für die Spitzenzeiten der Sonneneinstrahlung Speicherkapazitäten vorhanden sind, damit die 70 % Regelung eingehalten werden kann. Unabhängig davon ist es natürlich auch möglich wenn Katastrophenwetter in Sicht sind und die Gefahr für Stromausfall groß ist, den Speicher aus dem Netz zu laden, damit eine Überbrückung des Stromausfalls möglich ist. Bei einer Auslegung des Speichers der ca. drei Tagesbedarfe abdeckt gelingt es nicht nur bei Stromausfall sich selbst zu versorgen, sondern erreicht auch bei den natürlich unterschiedlichen Tagesernten bis auf die 100 Wintertage eine vollständige Eigenversorgung! Wobei hier zu erwähnen ist, dass selbst der November 2019 mit 50 % Eigenversorgung, der Dezember mit 35 % und der Januar 2020 mit 46 % Eigenstrom Versorgung abgedeckt waren. Die geplante Erweiterung um 50 % der Solaranlage wird den November auf fast 100 % Abdeckung an Eigenstrom bringen, den Dezember auf 58 % und in den Januar auf 76 %, sodass der Fremdbezug sich auf das ganze Jahr bezogen im Bereich von 5 % liegen würde.
Der Überschuss der anderen drei Jahreszeiten ermöglicht manchen Kilometer zu schönen Ausflügen mit dem E-Mobil.
Auch wenn die Speicherkosten aktuell noch recht hoch sind ergibt sich dennoch eine vollständige Amortisation innerhalb der gesicherten 20-jährigen Einspeisevergütung ohne Berücksichtigung des zusätzlichen Feedbacks aufgrund der steuerlichen Abschriebbarkeitbarkeit.
Da E3Dc einen reinen Inselbetrieb ablehnt , ist beim Hauskraftwerk S10
ohne Stromanschluss nur kurzfristig der Notstrom zu nutzten.
ein längerer Stromausfall wird kaum zu überbrücken sein.
( Fa. E3DC lehnt einen Betrieb des S10 ohne Stromanschluss ab!
Dazu liegt ein umfangreicher Schriftwechsel vor)