Wacker Chemie macht 2019 Verluste wegen Abschreibungen auf Polysilizium-Sparte

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Die Wacker Chemie AG hat im Geschäftsjahr 2019 nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von 4,93 Milliarden Euro erzielt und blieb damit etwa ein Prozent unter dem Niveau des Jahres davor. Die niedrigen Preise für Polysilizium und Standardsilikone werden als wesentlicher Grund genannt, die nur teilweise durch insgesamt höhere Absatzmengen, Produktmixeffekte sowie Wechselkursveränderungen durch den im Jahresvergleich stärkeren US-Dollar aufgefangen werden konnten, wie der Münchner Konzern am Dienstag veröffentlichte.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe sich 2019 auf 780 Millionen Euro belaufen – nach 930 Millionen Euro 2018. Darin enthalten sind Wacker Chemie zufolge ein Sonderertrag aus den Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5 Millionen Euro aus dem Schadensfall des Jahres 2017 im US-Polysiliziumwerk in Charleston. Die geringeren Preise von Polysilizium und damit Abwertungen auf die Bestände sowie stark gestiegene Stromkosten in Deutschland hätten das Ergebnis belastet.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war mit -540 Millionen Euro deutlich negativ, was ebenso auf die Sonderabschreibungen in Höhe von 760 Millionen Euro auf seiner Polysilizium-Anlagen zurückzuführen ist, wie Wacker Chemie mitteilte. Hintergrund für die außerplanmäßige Abschreibung ist auch, dass das Unternehmen auch für die weitere Preisentwicklung bei Polysilizium „verhaltene Erwartungen“ habe. 2018 konnte Wacker Chemie noch einen EBIT-Gewinn von 390 Millionen Euro verbuchen.

Die Sparte „Wacker Polysilicon“ blieb mit 780 Millionen Euro um fünf Prozent unter dem Umsatz von 2018. Die stark gestiegenen Absatzmengen hätten die niedrigen Preise für Polysilizium nicht ausgleichen können. Das EBITDA sank nach vorläufigen Berechnungen um 24 Prozent auf 55 Millionen Euro binnen Jahresfrist. Bereinigt ohne die Sondereffekte habe das EBITDA jedoch nur bei -55 Millionen Euro gelegen.

„Unsere Ertragsentwicklung im vergangenen Jahr ist stark von Sondereinflüssen aus den erhaltenen Versicherungsleistungen und der außerplanmäßigen Abschreibung auf das Anlagevermögen geprägt“, erklärte Vorstandschef Rudolf Staudigl zur Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen. Während sich die meisten Sparten des Konzerns normal entwickelten oder erholten, ist man für die Entwicklung des Siliziumgeschäfts eher pessimistisch. „Weiterhin unbefriedigend waren jedoch die Rahmenbedingungen im Geschäft mit Solarsilizium. Hier sind die Preise wegen der hohen Überkapazitäten, die staatlich subventionierte Wettbewerber in China aufgebaut haben, im vergangenen Jahr erheblich zurückgegangen“, so Staudigl. Wacker Chemie erarbeite derzeit ein Programm, dass das Unternehmen effizienter machen solle und die Kosten signifikant senke. „Konkrete Ziele dazu werden wir voraussichtlich schon im 1. Quartal 2020 bekanntgeben.“

Seinen finalen Bericht für das Geschäftsjahr 2019 wird Wacker Chemie am 17. März veröffentlichen.

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