Die AfD und weite Teile von CDU und CSU lehnen Klimaschutz und die Pariser Klimaziele ab ab. Während der Klimaschutz oder die Energiewende bei der AfD unter anderem als „Teufelszeug“ deklariert werden, drücken es Unionspolitiker weniger drastisch aus, doch im Ergebnis wollen Politiker beider Parteien die Energiewende in Deutschland stoppen oder wenigstens deutlich verzögern, wie Volker Quaschning von der Hochschule für Wirtschaft und Technik in seinem jüngsten Youtube-Video sagt. Auch die Umstellung auf Elektroautos wird gerade von diesen beiden Parteien zumeist abgelehnt und sie wollen langfristig einen Bestandschutz für Verbrennungsmotoren in Deutschland erreichen.
Dabei gibt es gut Gründe für beide Parteien den Klimaschutz ganz oben in ihrer Agenda zu platzieren. Mit ihren derzeitigen Bemühungen würden sie die Importabhängigkeit Deutschlands bei der Energieversorgung zementieren oder noch verschärfen. Jährlich zahlt Deutschland Milliarden Euro für Importe von Erdöl, Erdgas und Steinkohle. Warum setzen wir nicht auf eine 100 Prozent deutsche Energieversorgung, fragt Quaschning in Richtung beider Parteien. Photovoltaik und Windkraft hätten in der Vergangenheit schon hunderttausende Jobs in Deutschland geschaffen, die durch die Politik teilweise wieder verloren gingen. Auch bei der Umstellung um die Elektromobilität ginge es um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Autoindustrie. Neben den wirtschaftlichen Aspekten betont Quaschning auch, dass der Klimawandel zu den häufigsten Fluchtursachen gehöre. Ergo: Wenn man Zuwanderung nach Deutschland stoppen oder eindämmen wolle, müsse man auch und vor allem die Ursachen des Klimawandels bekämpfen.
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„Wenn man Zuwanderung nach Deutschland stoppen oder eindämmen wolle, müsse man auch und vor allem die Ursachen des Klimawandels bekämpfen.“ Klimawandel findet statt. Es ist aber auch eine wissenschaftliche Tatsache, daß es keine Aktion gibt, die Deutschland durchführen könnte, die selbst bei günstigsten Voraussetzungen irgendetwas an diesem Klimawandel ändern könnte. Wir sind zu klein und zu unwichtig.
Elektromobilität wird mit Subventionen aus Steuergeldern in den Markt gedrückt. Umverteilung von unten nach oben. Typisch Grün. Wenn kaum einer die Elektromobile kaufen möchte, liegt das m.E. nach nicht nur an den Käufern.
Auch wenn ich ein Freund der E-Mobiltät bin…sofern man immer mit vermeintlichen „Klimaflüchtlingen“ argumentiert, die ohne Energiewende allesamt nach Deutschland wollten, muss man doch vielmehr befürchten, dass bei einem Wegfall der Erlöse der fossilen Brennstoffe grössere Anteile der Bevölkerung der öl- und gasreichen Staaten sich aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Perspektiven in der Heimat zur Migration (oft dann unter Fluchtvorwand) nach Europa aufmachen.
Daher ist die These steigender Flüchtlingszahlen durch „Klimaflüchtlinge“ schlicht unbegründet…und unbelegt sowieso.
Hallo, wenn die öl- und gasreichen Staaten ihr Geld in die Entwicklung und den Ausbau von erneuerbaren Energien einsetzen würden, gäbe es auch in diesen Staaten eine Zukunft. Die Klimakatastrophe geht uns alle an.
Es wird eine Entwicklung geben. Lass sie uns verschlafen. Dann werden wir zu Wirtschaftsflüchtlingen. Deutschland ist nicht groß, betrachtet man den pro Kopf Verbrauch, sieht das anders aus. Auch wenn der Anteil Deutschlands an den weltweiten Emissionen gering ist, befreit uns das nicht davor etwas zu tun.
@Frank: Bisher bestehen die Staatseinnahmen der typischen Öl.- und Gaslieferanten ausschliesslich aus diesem Geschäft…und obwohl sie auch wirklich preiswerte Energie aus dem Verbrennen dieser dort billigen Brennstoffe erzeugen, hat es kein Staat geschaft, eine Wirtschaft ausserhalb des Öl- und Gassektors aufzubauen.
Dass das geschähen würde, wenn sie dann auf erneuerbare Energien setzen, ist uptopisch, sondern sie würden zusammen brechen und eben Mio an Wirtschaftsflüchtlingen verursachen.
Das heisst nicht, dass man nicht Öl und Gas ersetzen sollte – ich bin absolut dafür. Das Märchen von Klimaflüchtlingen ist allerdings absolut unschlüssig und nicht zu Ende gedacht, da diesen dann eben Wirtschaftsflüchtlinge aus den Öl- und Gasstaaten ggü. stehen würden.
Ein Herr Wolff hat heute im Deutschlandfunk 10-20 Mrd. Euro für die Autoindustrie gefordert. 2011 sagte mir der damalige Chef Plattformstrategie von BMW im persönlichen Gespräch auf die Frage „Wenn sie jetzt E-Autos machen wollen, müssten Sie sich doch um die Zelltechnologie kümmern, das Kern-Know-How?“ ,Ach, Herr Erben, das ist gar kein Problem. Wir stärken 2 Hersteller und spielen sie dann gegeneinander aus.“ Damals hätte der Einstiegspreis vielleicht bei ca. 100 Millionen gelegen. Woher will der Diskutant wissen, dass E-Autos nicht gekauft werden? Ich weiß bloß von langen Lieferzeiten.