Kurz vor dem Weihnachtsfest meldet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) eine gute Nachricht für den Klimaschutz: Vorläufigen Berechnungen zufolge sind die CO2-Emissionen in Deutschland 2019 um 50 Millionen Tonnen zurückgegangen. Das entspricht einem Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen sind um Temperatureffekte und Veränderungen bei den Lagerbeständen bereinigt. Die AG Energiebilanzen begründet diese Entwicklung mit dem starken Rückgang der Kohleverstromung sowie einem Zuwachs bei den erneuerbaren Energien.
Zudem sank der Energieverbrauch der AG Energiebilanzen zufolge in Deutschland 2019 um 2,3 Prozent auf insgesamt 12.815 Petajoule beziehungsweise 437,3 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Bereinigt beträgt das Minus sogar mehr als drei Prozent. Als Gründe nennt die AG Energiebilanzen eine höhere Energieeffizienz, Veränderungen im Energiemix sowie einen konjunkturell bedingten Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie. Verbrauchssteigernd hätten sich dagegen die etwas kühlere Witterung sowie die Zunahme der Bevölkerung ausgewirkt. Die verbrauchssteigernden Faktoren seien jedoch in Summe deutlich schwächer als die verbrauchssenkenden.
Bedeutung der Braunkohle geht weiter zurück
Bei den Energieträgern war die Braunkohle der große Verlierer – ihr Verbrauch ging um 20,7 Prozent zurück, im siebten Jahr in Folge ein Minus. Die AG Energiebilanzen verweist darauf, dass weitere Braunkohle-Kraftwerksblöcke in Sicherheitsbereitschaft gegangen sind, die Zahl der Kraftwerksrevisionen höher lag als im Vorjahr und im Tagebau Hambach weniger Kohle gefördert wurde. Auch die Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien habe sich ausgewirkt.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zur Deckung des gesamten Energieverbrauchs im abgelaufenen Jahr um vier Prozent. Besonders stark legte die Windkraft zu, mit einem Plus von 15 Prozent. Die Solarenergie verzeichnete nur einen Zuwachs von einem Prozent. Bei der Wasserkraft waren es vier Prozent, bei der Biomasse – auf die mehr als die Hälfte des gesamten Aufkommens im Bereich der Erneuerbaren entfällt – zwei Prozent. Aktuelle Zahlen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bestätigen diese Tendenz: Erneuerbare Energien deckten 2019 ihren vorläufigen Berechnungen zufolge fast 43 Prozent des deutschen Stromverbrauchs – ein Plus um fast fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
Gas- und Ölverbrauch steigt
Der Erdgasverbrauch stieg 2019 um 3,6 Prozent, vor allem wegen der kalten Witterung im Frühjahr sowie aufgrund des vermehrten Einsatzes von Erdgas in Kraftwerken. Der Verbrauch an Steinkohle verminderte sich insgesamt um 20,5 Prozent und erreichte ein historisches Tief. Die Stahlindustrie ist seit Längerem erstmals wieder der wichtigste Absatzbereich für diesen Energieträger.
Zudem verbrauchte die Bundesrepublik 2019 insgesamt 1,7 Prozent mehr Mineralöl als im Vorjahr. Der Absatz von Diesel- und Ottokraftstoff sowie Flugbenzin stieg in geringem Maße. Beim leichten Heizöl kam es zu einem deutlichen Absatzplus in Höhe von 17,4 Prozent – der kalte Frühling hinterlässt hier Spuren. Die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie verringerten sich aus konjunkturellen Gründen um rund acht Prozent.
In Summe verschoben sich die Anteil der einzelnen Energieträger am nationalen Energiemix weiter in Richtung Erneuerbare. Dennoch entfallen immer noch gut 60 Prozent des inländischen Energieverbrauchs auf Öl und Gas, Stein- und Braunkohle deckten zusammen etwa 18 Prozent. Die Erneuerbaren steigerten ihren Beitrag auf beinahe 15 Prozent.
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Der Kreis schließt sich.
Siehe hier:
https://www.pv-magazine.de/2019/12/17/statistisches-bundesamt-erzeugung-aus-kohle-bricht-ein-windkraft-auf-der-ueberholspur/#comments
Nach einem „Bremsweg“ von 9 Jahren regelt sich nun offensichtlich von alleine, was ursprünglich von den Urvätern der Energiewende gesetzlich auf den Weg gebracht wurde, und 2010 von den Energiewendebremsern, im Schnellverfahren geändert wurde. Schnellverfahren insofern, weil es gar keine Gesetzesänderung war, sondern ein Ermächtigungsverfahren. Gefordert von den Elektrizitätsunternehmen und der FDP
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat: Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[2][3]
Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Und so zieht sich das faule Ei, das damals den EE ins Nest gelegt wurde, von der explodierenden EEG Umlage bis zu den CO2 Emissionen, die wir nicht in den Griff bekamen, wie ein roter Faden negativ durch die gesamte Energiewende.
Wollen wir hoffen, dass die gegenwärtige Entwicklung so weiter geht, und den Bremsern nicht wieder was einfällt.
> Erneuerbare Energien deckten 2019 ihren vorläufigen Berechnungen zufolge fast 43 Prozent des deutschen Stromverbrauchs
Man muss hier immer dazu schreiben brutto oder netto, sonst sind schnell ein paar Prozent Abweichung dabei.
Siehe: Energy Charts
https://www.energy-charts.de/ren_share_de.htm?source=ren-share&period=annual&year=all
Es fragt sich, warum einige mit der Bruttostromerzeugung rechnen? Diese ist bei fossilen Kraftwerken rund 10% höher als die Nettostromerzeugung, diese ist der Teil, der auch wirklich ins Netz eingespeist wird und damit zum Endverbraucher gelangen kann.
( Allerdings fallen dann noch die Netzverluste an, bevor wir von der Bruttostromerzeugung über die Nettostromerzeugung schließlich zum Nettostromverbrauch kommen und hier hat z.B. die dezentrale PV sicher niedrigere Netzverluste als z.B. zentrale Kohle- oder Atomkraftwerke.)
Also traue keiner Statistik 🙂
Man beachte vor allem, welch gute Nachricht das für alle von Abbaggerung bedrohte ist: Damit sind die Pläne der Braunkohle-Ausbeuter Makulatur. Wir werden schnell bei der Hälfte des im letzten Jahr erwarteten Bedarfs sein, wenn die im Augenblick angezogenen Bremsen gelöst sind. Wenn es die gegenwärtige Regierung nicht schafft, dann wird sie bei der Wahl 2021 abgelöst werden.
So geht also Demokratie und Marktwirtschaft?
Die Einen bekommen es garantiert, die Anderen müssen sehen wie sie unplanbar (wetterabhängig) zurecht kommen. Und alles per Gesetz, lt. Herrn Diehl von „unten“, nicht von „oben“, die haben nur gebremst!
Ein paar „Berufs“-Protestierer, sogar mit realistischem Ausgleichsangebot und aktiver Unterstützung wollen nicht ein paar km weiter in einen Neubau ziehen.
Aber viele hundert oder tausend Mitarbeiter sollen jetzt „freiwillig“ umziehen, weil sie ihre Arbeitstelle „schnellstens, gottseidank“ verlieren.
Und das, weil die deutschen ca. 0,1 Gt CO2 „sofort“ weg müssen und nicht geplant und kontrolliert bis 2035 abgebaut werden dürfen. Und dies bei lt. Herrn Fell globalen 75,2 Gt THG und einem jährlichen globalen Zuwachs von ca. 2%, also 1,5 Gt.
Was für eine Fanatikerlogik bzw. Egoistenlogik!
Aber Kompromisse unter Beachtung der Realität sind nur was für Weicheier? Oder etwas für die Geldbörse?
Als Industrieland, welches die Machbarkeit des Infrastrukturumbaus der hochtechnisierten Gesamtgesellschaft und derer Produktionsprozesse vorzeigen soll, damit anderen Ländern dieser Umbau des Strom-, Mobilitäts- und Wärmesektors erleichtert wird, muß Deutschland beweisen, daß mit Erneuerbaren Energien (und dabei relativ geringen Wasserkraftressourcen) das Produktionsniveau und der erreichte Lebenstandard aufrechterhalten werden können.
Diese „viele hundert oder tausend Mitarbeiter“ sollten auch deren Arbeitgebern (Kohlekraftwerksbetreiber) den Vorwurf machen, nicht rechtzeitig für alternative Einkommensmöglichkeiten Vorsorge (beispielsweise mit Investitionen in Weiterbildung der MitarbeiterInnen und alternative Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien) geleistet zu haben?
Und ich habe seit vorgestern, gemäß eines klugen besserwissenden und vielschreibenden Herren aus diesem Blog mich auf die Vorbilder Schweden, England, Frankreich und Dänemark ausgerichtet.
Entweder also AKW, Wasserkraftwerke in Rhein, Elbe, Weser und Weserbergland bzw. Erdgas (durch Fracking?) und Schweineanbau als Zukunft ausgeguckt. Wobei der Strompreis von DK mich etwas irritiert!
So viele gute Vorbilder, da wird schon was dabei sein. Und wenn es San Marino ist, da scheint doch die Sonne?
Deutschland könnte in Nordafrika in Erneuerbare Energien investieren.
Über die gewährleistete Versorgungsicherheit kann man geteilter Meinung sein und damit auch zur Rentabilität der Investitionen in der Methodik internationaler Ratingverfahren.
Deutschland – Land der Ideen
Ein weiteres Beispiel dessen Ansätze bekannt sind: Desertec (mit Sonnenwärme- oder Photovoltaikkraftwerken oder Kombinationen daraus)
Besinnliche Feiertage auch den MitarbeiterInnen mit pv-magazine.de zusammen mit freundlichem Dank für Ihr Engagement
Peter Rentfort sagt:
So geht also Demokratie und Marktwirtschaft?
Die Einen bekommen es garantiert, die Anderen müssen sehen wie sie unplanbar (wetterabhängig) zurecht kommen.
@ Peter Rentfort.
Wie gut die „Anderen“ – vor allem gewinnbringend damit planen und zu recht kommen, habe ich Ihnen aber schon einige male aufgezeigt.
Zur Erinnerung: Auszug aus einer Hochschulrecherche.
Zitat: Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Sie sehen wie lukrativ die damit zu recht kommen.
Immer wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken, und die Börsenpreise unter denen ihrer Langzeitverträge liegen, drosseln die ihre Produktion und bedienen diese durch kaufen am billigen Spotmarkt. Ertragsoptimierung nennt man das in der folgenden Untersuchung
Siehe hier auf Seite 5— 2/3
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Zitat: Kraftwerksbetreiber, die Strom bereits über die Terminmärkte im Voraus verkauft haben, haben sich bereits zum Verkaufszeitpunkt einen festen Deckungsbeitrag in der Zukunft gesichert.Darüber hinaus besteht für die Kraftwerksbetreiber zum Erfüllungszeitpunkt jedoch unter Umständen die Möglichkeit, ihre Deckungsbeiträge zu erhöhen. Anstatt den Strom selbst zu erzeugen, um diesen an die Käufer der Terminkontrakte zu liefern, können die vereinbarten Strommengen an den Spotmärkten von Dritten zugekauft werden, um schließlich diese an die Käufer der Terminkontrakte zu liefern. Die offene Terminposition wird damit geschlossen. Zitat Ende.
Sie sehen, wenn Sie sich damit beschäftigen müssen Sie sich keine Sorgen um deren wetterabhängiges Zurecht kommen machen. Die lauern schon auf ein Sturmtief oder Hochdruckphase, um ihre Gewinne zu optimieren.
Herr Diehl, die Stromerzeuger kaufen nicht den eigenen Strom für mehr Geld zurück!
Trading und Erzeugung sind zwei verschiedene Unternehmen!
trading wird es noch geben, wenn es keine Kohle-KW mehr geben wird.
Wie dämlich wäre ich, wenn ich meinen Strom für 2,5 Cent produzieren müsste und für 2 Cent zurückkaufe? Höchsten damit der Preis nicht noch weiter fällt, aber bestimmt nicht um ein Geschäft zu machen!
irgendwann muss doch Schluss sein??
Diese bezahlten Studien zählen nur von einer zahlenden Seite?
@ Peter Rentfort
Sie müssen bei diesen Studien was nicht verstanden haben.
Strom wird gehandelt mit Langzeitverträgen am Terminmarkt, und im Viertelstundentakt am Spotmarkt. Der Preis für den Langzeitvertrag bleibt für die gesamte Laufzeit gleich, während am Spotmarkt die Preise ständig in Bewegung sind. Wenn zum Beispiel ein Langzeitvertrag für 5 oder mehr Cent über 5 Jahre für diesen Preis läuft, wird der Vertrag immer dann durch kaufen am Spotmarkt bedient, wenn da die Preise unter 5 Cent fallen. Das geschieht meistens dann, wenn ein Sturmtief für übermäßig viel Windstrom sorgt, oder während Hochdruckphasen, wenn an verbrauchsarmen Wochenenden die Sonne hoch am Himmel steht.
Leider kann bei diesem Stromüberschuss seit der EEG Neuordnung 2010 auch Kohlestrom dabei sein, der für 2,5 Cent erzeugt wurde und für 2 Cent zu haben ist. Das kommt daher, dass die Kohlekraftwerke seit 2010 nicht mehr an die EE angepasst werden müssen, und in Folge dessen schadlos am Netz bleiben können. Bei niedrigen Börsenpreisen zahlen ja die Verbraucher ohnehin seit 2010 höhere Umlage. Eine komplexe Konstruktion, die da der Energiewende 2010 untergejubelt wurde.
Das können Sie im Folgenden alles nachvollziehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Sie müssten das Prinzip „dämlich“ dazu im Kapitalismus (Monopole wie Duopole als Eon-RWE-Kooperationen) definieren.
Gleichzeitig sind Sie in einer modernen Gesellschaft sozialen Rahmenbedingungen verpflichtet.
Natürlich bleibt, mit Erneuerbaren Energien in der Aufbauphase (Kosten(ohne zusätzliche Risiken)-Ertrag-Bilanzierung erweist sich ohne (steuerliche) Förderung gerade so rentabel), in diesem Dilemma auch die Energiebranche gefangen.
(Die externen Kosten werden für die fossilen Energierohstoffe (fossile Ressourcen) zur zusätzlichen Belastung.)
Der gehandelte Preis je kWh ist zur pseudoVergleichsgröße geworden, denn für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zählen vorwiegend die Investitionskosten für die Kraftwerkskapazitäten (haben die BürgerInnen für Atom- und Kohlekraftwerke den Großversorgern schon abbezahlt und für Erneuerbare Energien wird die EEG-Umlage zur Einnahmequelle der Investoren der 1. Generation), getarnte Netzsanierungskosten und -aufbaukosten (werden den BürgerInnen als erhöhte Netzentgelte zugemutet, obwohl man dafür in den zurückliegenden 2 Jahrzehnten ausreichend Rücklagen hätte bilden können, aber als Retoure zur europäischen Gesetzgebung des Unbundling wollte sie zeigen, daß Großkonzerne sich diese Art Transparenz und Kundenservice nicht vorschreiben lassen müssten, aus Europa?) und die Vorhaltung von Reservekraftwerken, deren Notwendigkeit man teils gegen den Aufbau von Speicherungskapazitäten ausspielt. Die materiellen Vergleichskosten müssten (im gesellschaftsweiten Kontext) auch die Kosten zukunftsbezogener Potentialvernichtung berücksichtigen, welche durch Extrakapazitäten (zu tendenziell erhöhten Kosten für die größten Kundengruppen, nicht unbedingt die verbrauchs-/leistungsintensivsten Nutzer, wie wir erkennen müssen) mittel- bis langfristig kompensiert werden müssen?
man sollte nicht vergessen: Die Großkonzerne und Verbünde zur deutschen Stromversorgung haben viele Experten und Fachleute auf den Gehaltslisten deren Expertise (zu staalichen Planungsvorgaben) man nur eingeschränkt und zurückhaltend (hinsichtlich Kostenentlastung der Allgemeinheit) wahrnimmt. Unterschätzen sollte man die „eigennützigen“ Strategien der Großversorger (aus Kundensicht und im Sinne des Verbraucherschutzes) deshalb nicht.
Allen Anforderungen dieses Strukturwandels gerecht zu werden ist trotzdessen aber auch kein „simples“ Projekt und die diversen Interesseneinflüsse weit gefächert.
Ich verstehe wohl wirklich überhaupt nichts von diesem wahnsinnig paradoxen Geschäft.
Die Kraftwerke verkaufen also für einen Zeitraum (also auch spekulativ) für zwei Jahre in drei Jahren eine bestimmte Liefermenge an einen Händler (oder OTC?) für 4 Cent/kWh.
Und jetzt gibt es an einigen Tagen in zwei Jahren am Spotmarkt wg. viel Sonne und Wind niedrige Preise. Und jetzt kaufen die Kraftwerke (Erzeuger) also den Strom ein, um ihn dann wieder an die Händler zu verkaufen?? Puh, ist das kompliziert!
Aber dann haben sie doch den CO2 Ausstoß wenigstens reduziert durch Minderproduktion ! Ach nee, denn die Kraftwerker sind ja noch dümmer, die verschenken den Strom sogar, notfalls ans Ausland bzw. verdrängen dort den CO2-freien Atom-Strom in Frankreich, England und Schweden. Und den Windstrom in Dänemark eigentlich auch? Oder fließt dort das Geld auch bei Nichterzeugung?
Und die Dänen, als Musterland, nehmen von Deutschland also den Dreckstrom, obwohl sie gar nichts brauchen?
Verrückte Welt!
Das ist nicht so sicher, welche Stromqualität und Menge dabei exportiert und im Gleichtakt importiert wird.
Bilanziell kann man die Strommengen während des Jahresverlaufes darstellen, im momentanen Vergleich sind dazu einige Details ungeklärt (externe Kosten, Vergütung des ökologischen Anspruchs der Investitionsvorlage, Vertrauensvorschuss in die Folgsamkeit anderer europäischer Staaten ins „deutsche Vorbild“ …) und dabei die Niveauunterschiede zur Versorgungsicherheit nicht ausgeglichen.
Der moralische Zeigefinger ist also (aus deutscher Lage) kein Zeichen für Kompetenz.
Aber fahren sie weiter so fort?
„Aber dann haben sie doch den CO2 Ausstoß wenigstens reduziert durch Minderproduktion“
Polen hat teilweise effizientere und modernere Kohlekraftwerke als Deutschland.
Bei zukünftigen Strommengen werden die CO2-Emissionen daraus jedoch insgesamt weniger werden (in Europa). Der weltweite Peak für Kohleemissionen wird deutlich später erreicht werden (ähnlich bei Erdöl und Erdgas).
Das Wetter bzw. die Jahreszeit, konjunkturelle Phasen werden teils berücksichtigt.
Soziale Einflüsse und kulturelle Gewohnheiten werden teils berücksichtigt oder unzureichend.
Insidervorteile werden kaum berücksichtigt.
Im Tagesverlauf senkt Photovoltaikstrom teils die Spotmarktpreise in (früheren) Spitzenlasteinkünften (mittels einer stabilisierten Vergütung für EEG-Investoren für Kraftwerke und Zwischenspeicherung) und die Einspeisemenge der Erneuerbaren Energien ist bereits ausreichend prognostizierbar geworden (und der Prognosefehler wird zudem über die EEG-Umlage ausgeglichen) um das Risko für die Erfüllung der Terminkontrakte versicherbar zu halten.
Die Berechnung der EEG-Umlage hat 3 Variablen: Vergütungsausgaben-Markterträge, Verbraucherstrommenge(-unterstützter Gesellschaftsteile) und vorgehaltene Sicherheitsreserven/Prognoseausgleich.
Der zukünftige Investitionsanspruch ist in der Gleichung nicht direkt enthalten und einige Maßnahmen waren dazu (national begrenzt verstanden) hinderlich.
Jetzt mit steigendem Spotmarktbörsenpreis nimmt die Regierung die Proteste (organisiert durch wen?) auf und erhöht die CO2-Preise auch. Wenn keine ausreichenden neuen Kraftwerkskapazitäten geschaffen werden, werden die fossilen Kraftwerksbetreiber einen Teil dazu zahlen, wenn Reservekapazitäten genutzt werden und diese Kosten werden an die StromkundInnen teils weitergegeben werden. Deutschland hat kaum Kapazitäten um Photovoltaikmodule herzustellen. Das darf man doch inkonsequent umschreiben, oder nicht?
Dänemark hat erheblich früher und stärker investiert (je Versorgungsaufgabe), einen vorbildlicheren ökologischen CO2-Vorteil und dafür auch höhere Strompreise (für „alle“?).
@Ralph Diermann
könnten sie den Satz aus Ihrem Beitrag bitte nochmals näher erläutern?
„Dennoch entfallen immer noch gut 60 Prozent des inländischen Energieverbrauchs auf Öl und Gas, Stein- und Braunkohle deckten zusammen etwa 18 Prozent. Die Erneuerbaren steigerten ihren Beitrag auf beinahe 15 Prozent.“
Eventuell wäre hier nach Energie-Einzatz und Stromlieferung ins Netz oder zum Verbraucher zu unterscheiden. Bislang wird doch ein Prozentsatz der Erneuerbaren bei 43 % am Strommix in D gefeiert.
Im Moment ein wenig verwirrend für mich.
Danke
Ich verstehe das so, dass die 15% der Anteil am gesamten, nationalen Energiemix sind, während die 43% reiner Anteil am Strommix ist.
So viele Worte! Und die AG sind also schuld, wenn der Gesetzgeber etwas beschließt, was Arbeitsplätze kostet, aber global keine Auswirkung hat?
Wenn der Gesetzgeber jetzt bei 41 mg/m3 NOx das Autofahren verbietet, und die Autobauer pleite gehen, dann ist der AG schuld?
Weil 40mg an der Straße noch gesund sind, aber 41mg töten? Aber 950mg über 40 Std. in der Woche am Arbeitsplatz kein Problem sind?
Aber mit Paradoxien da kennt man sich hier aus! Und wenn ich schon immer lese, dass alle den Strompreis am Jahr 2008 vergleichen und dann bei der Senkung die globale Finanzkrise schlabern, dann reicht mir die Paradox-Lösung.
Wenn sinkende Preise nur dem einem Marktteilnehmer zurechnet werden, der auch noch garantierte hohe Preise bekommen und der andere Teilnehmer der Böse ist, wird es noch bunter.
Was wäre denn, wenn es den Bösen nicht geben würde, wo wären die Preise? Jede Stunde anders?
Und will das Echo wirklich behaupten, bei „sofortigem noch stärkerem Einsatz“ würde es keine Konsequenzen für Deutschland geben? Und nur die Welt würde sich freuen?
So eine Menge Naivität ist schon erstaunlich!
Wenn Sie erklären „Und will das Echo wirklich behaupten, bei „sofortigem noch stärkerem Einsatz“ würde es keine Konsequenzen für Deutschland geben?“ wem Sie dafür die Verantwortung im Umfeld abhängig beschäftigter ArbeitnehmerInnen (welche durch Lobbyorganisationen der AG in der Vergangenheit und teils gegenwärtig bedrängt und in deren Handlungsoptionen eingeschränkt wurden und werden) zusprechen wollen, dann kann man sich damit vernünftig auseinandersetzen.
Innovative Erleichterungen (ökologische Verbesserungen und psychologische Stabilität durch Anerkennung des jeweiligen unterstützenden Arbeitseinsatzes) hat man vielen ArbeitnehmerInnen vorenthalten, während Unternehmen gleichzeitig finanzielle Vorteile seitens staatlicher Stellen im „Kampf gegen den Klimawandel“ gewährt wurden (bspw.: energieintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb „EEG-Umlage“begünstigte Ladestationen für Elektrofahrzeuge für ArbeitnehmerInnen am Arbeitsplatz ? (Vorbilder zumindest für elektrifizierte Fahrzeugflotten: Vattenfall, SAP, BVP) ).
Peter Rentfort sagt.
Ich verstehe wohl wirklich überhaupt nichts von diesem wahnsinnig paradoxen Geschäft.
Die Kraftwerke verkaufen also für einen Zeitraum (also auch spekulativ) für zwei Jahre in drei Jahren eine bestimmte Liefermenge an einen Händler (oder OTC?) für 4 Cent/kWh.
Und jetzt gibt es an einigen Tagen in zwei Jahren am Spotmarkt wg. viel Sonne und Wind niedrige Preise. Und jetzt kaufen die Kraftwerke (Erzeuger) also den Strom ein, um ihn dann wieder an die Händler zu verkaufen?? Puh, ist das kompliziert!
@ Peter Rentfort.
Sie kommen der Sache schon näher, aber Komplexität braucht Weile.
Wenn Sie jetzt noch berücksichtigen, dass laut verschiedenen Untersuchungen, die Erzeuger auch immer mehr zu Händlern werden, entsteht die Situation, dass ein Erzeuger an der Börse 3 Cent oder weniger bekommt, und als Händler für diesen Preis an der Börse kaufen kann, um seine Langzeitverträge am Terminmarkt für 4 bis 5 Cent damit zu bedienen.
Die Ergebnisse verschiedener diesbezüglichen Untersuchungen, siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Oder hier:
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Zitat: Ertragsoptimierung durch Handel auf Termin- und Spotmärkten.
Kraftwerksbetreiber, die Strom bereits über die Terminmärkte im Voraus verkauft haben, haben sich bereits zum Verkaufszeitpunkt einen festen Deckungsbeitrag in der Zukunft gesichert. Darüber hinaus besteht für die Kraftwerksbetreiber zum Erfüllungszeitpunkt jedoch unter Umständen die Möglichkeit, ihre Deckungsbeiträge zu erhöhen. Anstatt den Strom selbst zu erzeugen, um diesen an die Käufer der Terminkontrakte zu liefern, können die vereinbarten Strommengen an den Spotmärkten von Dritten zugekauft werden, um schließlich diese an die Käufer der Terminkontrakte zu liefern. Die offene Terminposition wird damit geschlossen. Zitat Ende.
Wenn man den Deal zwischen RWE und EON vor diesem Hintergrund unter die Lupe nimmt, kann man zu folgendem Schluß kommen. RWE ist nur noch Erzeuger, sowohl konventionell als auch für Erneuerbare, und somit zuständig bis an die Börse, und hat Einfluss auf die Preise dort, EON dagegen, mit dem viel sagenden Namen Handel und Vertrieb , kauft dort zu diesen Preisen, und handelt damit.
Wenn RWE Offshore Windparks, oder große Solarparks betreibt, bekommen die über 20 bzw. 15 Jahre eine feste Vergütung. Denen kann egal sein wie tief deren EE Erzeugung an der Börse die Preise senken. Zu mal bei niedrigen Börsenpreisen für die Verbraucher die Umlage steigt. Merken Sie was ????
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten, und eventuell ein paar Stunden Zeit, um Daten und Fakten orientiert drüber nachzudenken, was ich geschrieben habe.
„n Untersuchungen, die Erzeuger auch immer mehr zu Händlern werden“
und damit gegenständlich wird, ob Stromerzeuger in Deutschland (mit anteiliger Anwendung europäischer Regeln) übermäßig in Anspruch und reglementiert werden und damit das Modell geteilter Erzeugung und Handel zur Wahrung der solidarischen Versorgungspflichten (für wen?) interessant wird?
Gegensätzlich dazu sind die erfolgte kartellrechtliche Zustimmung zu Strukturveränderungen bei Eon und RWE durch die EU-Kommission.
https://www.pv-magazine.de/2018/03/13/eon-und-rwe-veroeffentlichen-weitere-details-zu-uebernahmeplaenen/
Hallo Herr/Frau Echo, nach ihrer Logik sind also die Arbeitgeber schuld für den vielfachen Abbau der PV- und Windarbeitsplätze?
Denn sie hätten dies doch erkennen müssen, dass es da Widerstände gibt und die Chinesen billiger fertigen können.
Was ist das für eine Lobbylogik!
Nicht nur, denn die Wahlprogramme und Parteiprogramme, Konsumentscheidungen und Dividenden-ReInvestitionsbranchen sind nicht nur durch etablierte Mehrheitsverhältnisse in Deutschland auf organisierter AG Seite (also Lobbyverbände der AG, welche deren Vorteilswünsche in der Gesellschaft durchsetzen und damit im Großen des Ganzen kapitalistische Interessen (noch) mit etwas Sozialanspruch vermengen) zu suchen, sondern auch durch eine medial gesteuerte Gesamtbevölkerung entschieden worden (Wahlverhalten, „Brexit“ als Beispiel des Medieneinflusses durch Leitbilder usw.).
Vorbildliches Engagement in anderen Ländern Europas zeigt dazu Verhaltensalternativen für Unternehmertum, deshalb bleibt der Verweis auf ArbeitgeberInnen in der Aufbaubranche der Erneuerbaren Energien, mit Deutschlands teils hohen Lohn- und Standardkosten und Widerständen aus der fossilen/atomaren Stromerzeugung aufgrund Partikularinteressen, falschem Protektionismus und dessen Folgen oder auch (teils verständlicher) fehlender staatlicher Unterstützung (Wachstum vs. Kosten) einseitig.
UnternehmerInnen für „Ökostrom“ (haben das erkannt und) arbeiten an möglichen Alternativkonzepten für die Integration ressourcenschonender Kraftwerke und fördern deren Aufbau aktiv. Dort wird auch der wertvolle Beitrag der ArbeitnehmerInnen anerkannt und unterstützt. Auch deshalb sind die CO2-Emissionen um 7 Prozent gesunken. Danke für diesen Umweltschutzbeitrag.
Echo einer Zukunft sagt:
Gegensätzlich dazu sind die erfolgte kartellrechtliche Zustimmung zu Strukturveränderungen bei Eon und RWE durch die EU-Kommission, und zitiert zu dem Deal RWE EON das Folgende..
Aus dieser Transaktion erwachsen zwei gestärkte europäische Energieunternehmen mit Sitz in Essen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Die neue Eon solle sich dabei auf intelligente Stromnetze und Kundenlösungen fokussieren. RWE werde zu einem breit aufgestellten Stromerzeuger, der sein konventionelles Erzeugungsgeschäft mit seinem Erneuerbaren-Portfolio ergänzt und über bestehende Handelsplattformen vernetzt. „Zitat Ende.
@ Echo
Was ist denn da gegensätzlich ???
Die praktizieren das Gewohnte nun lediglich in zwei verschiedenen Unternehmen.
Während RWE und EON vorher jeweils so wohl Erzeuger als auch Händler waren, ist RWE nach dem DEAL nur noch der Erzeuger, und EON nur noch der Händler. Das heißt die RWE Geschäfte gehen bis an die EEX (Strombörse ) und für den Händler und Netzbetreiber EON beginnen die Geschäfte an der EEX.
Um es noch deutlicher auszudrücken, RWE hat Einfluss auf die Börsenpreise, sprich Beschaffungskosten für Stom, mit denen EON handelt.
Bezahlen muss das wegen der EEG Neuordnung seit 2010 alles der Verbraucher, denn wenn RWE mit seinen garantiert vergüteten EEG Anlagen Überschuss an der Börse verursacht, und des halb die Preise sinken, steigt für die Verbraucher die EEG Umlage.
Ein komplexes System, möglicherweise zu komplex auch für die EU Kommission.
Die Vermutung, die Großkonzerne Eon und RWE würden eine Pufferfunktion zwischen staatlicher Reglementierung, den damit verbundenen Kosten und den Normalstromkunden ausüben, lässt sich damit nicht bestätigen?
Während RWE’s klassische Kraftwerkstandorte in Deutschland (Mátra Ungarn, Vianden Luxemburg, GB), sind, kamen mit den Offshore-Windparks bei Innogy (auch Belectric, Renewables UK) weitere europaweite Anlagen dazu (irische See, SW Nordsee, (AWS)) dazu?
Innogy’s Vertriebstrukturen in andere Länder (Niederlande, Österreich, Großbritannien, Polen, Ungarn, Slowakei) wurden durch e.on übernommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Innogy
https://www.energy-charts.de/exchange.htm
Es würde mich überraschen, wenn die EU-Kommission mit diesen Zusammenhängen an die Grenzen der damaligen Kapazität (und der Kompetenz der Energieministerien der europäischen Staaten) gekommen wäre?
https://www.pv-magazine.de/2019/12/19/europaeische-experten-sehen-deutsche-energiewende-kritisch/
Mit Vergleich der Seiten 14 und 20
https://www.netztransparenz.de/portals/1/2019-10-15%20Ver%c3%b6ffentlichung%20EEG-Umlage%202020.pdf
wird die Zuordnung des europäischen Begriffes „Börsenpreis“ für deutsche Stromerzeugung nicht offensichtlich eindeutiger?
… für das Jahr 2020 dem aktuellen Preis nach §3 Abs. 2 EEV
„Die Prognosen nach Absatz 1 sind nach dem Stand von Wissenschaft und Technik zu erstellen. Für die Prognose der Einnahmen nach Absatz 3 Nummer 1 ist der Durchschnitt der täglichen Abrechnungspreise für das Produkt Phelix Baseload Year Future an der Strombörse für das folgende Kalenderjahr zugrunde zu legen. Maßgeblich ist dabei der Handelszeitraum vom 16. Juni bis zum 15. September des laufenden Kalenderjahres.“
Echo einer Zukunft sagt:
Die Vermutung, die Großkonzerne Eon und RWE würden eine Pufferfunktion zwischen staatlicher Reglementierung, den damit verbundenen Kosten und den Normalstromkunden ausüben, lässt sich damit nicht bestätigen?
@ Echo
Wenn ich Sie richtig verstehe bezieht sich Ihre Aussage auf meine Behauptung die deutschen Stromverbraucher würden diesen Deal mit finanzieren.
Dazu dürfen Sie nicht nur die von Ihnen verlinkte Seite 14 zugrunde legen, wo die Börsenpreise im Verhältnis zu der Zeit von 2011 bis 2016 gestiegen sind.
Siehe hier:
https://www.netztransparenz.de/portals/1/2019-10-15%20Ver%c3%b6ffentlichung%20EEG-Umlage%202020.pdf
Sondern auch all die Jahre davor, wo die Börsenpreise kontinuierlich gesunken sind, und in Folge dessen die Umlage nach oben gerieben haben.
Siehe hier.
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Nach oben getrieben haben, ohne, dass das Geld für die Vergütungen benötigt wurde.
Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Die Vergütungen haben sich in dem gezeigten Zeitabschnitt gerade mal verdoppelt, während die Verbraucher deshalb das Fünffache an Umlage bezahlen müssen.
Wie sagt der Prof. im Video, das Geld stecken sich die Leute in die Taschen, die den Strom bereit stellen. Bezogen auf den RWE EON Deal, muss das — von den Verbrauchern zu viel gezahltedieses Geld — ja auch irgendwo bleiben.
Fazit: Wenn die Börsenpreise sinken, zahlen die deutschen Verbraucher höhere Strompreise weil die Differenz zu den Vergütungen größer wird, und die Umlage paradoxerweise deswegen steigt.
Wenn die Börsenpreise aber steigen, und nach dem System die Umlage eigentlich geringer werden müsste, sind es die höheren Preise für Rohstoffkosten mit denen die Strompreiserhöhungen begründet werden.
Die Grundlage für diese Ungerechtigkeit gegenüber den Verbrauchern, wurde 2010 mit der EEG Neuordnung, auf Drängen der Stromwirtschaft und deren nahestehenden Institutionen konstruiert.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat: Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Zitat Ende.
Wenn Sie sich das Video vom Prof. genau ansehen, können Sie selbst erkennen wie die Pufferzone 2010 entstanden ist.
„Wenn ich Sie richtig verstehe bezieht sich Ihre Aussage auf meine Behauptung die deutschen Stromverbraucher würden diesen Deal mit finanzieren.“
Wir wollten eine positive Grundannahme für die Großversorger e.on und RWE zur Diskussion stellen, welche (staatliche) „Großkonzerne“ in anderen europäischen Ländern teils bestätigen.
Interessant ist, daß zeitenweise (2016,2017) die Spotmarktbörsenpreise höher waren als die Terminmarktpreise, meistens aber nicht. Für die Berechnung des Vermarktungsertrages der Erneuerbaren Energien am Spotmarkt (day-ahead) zum Ausgleich der EEG-Umlage-Vergütungen werden die sonnenstarken Monate Juni-September zur Berechnungsgrundlage (tendiziell höchste Einspeisemengen der Erneuerbaren Energien Kraftwerke während des Jahres, Ausnahme: starke Windkraftjahre in D) gemacht. In dieser Zeit scheint es, daß die day-ahead Preise mit höherer Regelmäßigkeit öfter? unter den future Preisen bleiben (starker, regelmäßig erwartbarer mitttäglicher Spitzenlastausgleich, Ferienzeiten mit verminderter Stromnachfrage, kaum Heizungsbelastung und noch rel. wenig Klimaanlageneinsatz).
Wird dadurch die EEG-Umlage tendenziell etwas höher angesetzt wird, als das beim day-ahead Durchschnitt des ganzen Jahres zuträfe?
(Die monatlichen Durchschnittswerte der day-ahead Preise sind, mit Ausnahme des Jahres 2018, in den Sommermonaten niedriger, als in den Wintermonaten, wenn nicht, dann während des gesamten Jahres „relativ“ gleichbleibend)
Die Handelsvolumen (täglich gesamt zwischen 1.0-1.5TWh, Sommer2010, 1.2-1.6TWh, Sommer2018, 1.0TWh-1.45TWh, Sommer2019 und 1.3-1.85TWh, Winter2010, 1.35-1.95TWh, Winter2018) zwischen day-ahead (2019: Winter 25-30GWh/h, Sommer 23-26GWh/h, 2018…2010?, intraday etwa 1/5 ca. 50TWh) und future Kontrakten teilen sich etwa im Verhältnis 1:5-1:7 für den gesamten, euroweiten Stromhandel und als Schätzung für den gesamten Stromverbrauch (EEG-Umlage, nicht privilegiert wäre ca. DE 350TWh/Jahr 2020, DE AT LU 514 62 6 = 582TWh 2018) Marktbereich DE etwa 2:3 (DE AT LU 48%:52%)?
E.on’s Vertriebsnetz reicht über das Marktgebiet DE AT LU hinaus.
RWE’s Kraftwerknetz reicht über das Marktgebiet DE AT LU (die Einspeiseanteile sind jedoch noch relativ niedrig)?
… und man sollte Uniper nicht vergessen?
Hallo Echo,
Ihre Ausführungen erscheinen mir etwas zu kompliziert, und weit ausgeholt. Wenn tatsächlich hier noch jemand mit liest, der sich weniger intensiv mit der Materie beschäftigt, ist das wenig zielführend. Deshalb im Folgenden noch einmal in Kurzfassung, was ich zum Ausdruck bringen will wenn ich sage, neue Geschäftsmodelle in der Stromwirtschaft – u.a. auch der Deal RWE EON – werden von den deutschen Stromverbrauchern mit finanziert.
Mit finanziert in Gestalt einer viel zu hohen EEG Umlage.
Dazu noch einmal das Video vom Ex Chef des Fraunhofer Institut.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Nach der EEG Neuordnung 2010 hat sich die EEG Umlage „Verfünffacht“, während die EE Vergütungen sich NUR „Verdoppelt“ haben. Nach Adam Riese muss da Geld übrig bleiben.
Das stecken die Leute in die Tasche, die den Strom bereitstellen sagt der Prof. so ab Minute 3 im Video.
Auf diese Daten und Fakten fundierte Tatsache sollten Sie sich konzentrieren, wenn Sie meine Betrachtung kommentieren.
In der Auseinandersetzung damit, ob Großversorger wie e.on und RWE eigennützige Konzernstrategien vorantreiben oder gesellschaftliche Versorgungsgrundsätze unterstützen wird das kleinteilige Verständnis des Begriffes Börsenpreis, die Schwankungen des Preises im StromTermin-/StromSpotmarkthandel/außerbörslichen Handel, über einen Zeitraum bis 2010 und über variierende Rahmenreglementierungen, sowohl in Deutschland, als auch auf Ebene des europäischen Stromexport/-import notwendig.
Vielleicht rechnet man in den Konzernetagen auch damit, daß kaum jemand diesen Aufwand auf sich nähme?
Mit Ansicht des EEG-Kontoverlaufes seit 2011 erkennt man (mit einigen Ausnahmen und stabiler ab etwa 2013/2014):
Die monatlichen Einnahmen während der Jahre (2011-2014)-2019 variieren, über ein Bilanzjahr gesehen, höchstens um 300-350(-400) Mio€, während die Ausgaben mit bis zu 1,1-1,3-1,5 Mrd€, zwischen niedrigsten und höchsten Ausgabenmonaten differieren können. Der Einfluß des Wetters eines Jahres wird auf der Kostenseite (für die Stromverbraucher) belastender, noch stärker mit größeren Leistungsanteil der Erneuerbaren Energien in Deutschland, ohne ausreichende europäische Vernetzung.
Die ausgabenstärksten Monate sind oft die sonnenintensivsten, wärmsten Monate von Mai-September (deckungsgleich mit den Monaten, in welchen der dann aktuelle Tagespreis für Baseload future Produkte (des folgenden Jahres) für die EEG-Umlageprognose als Durchschnitt gebildet wird, §3 Abs. 2 EEV).
Einnahmeüberschüsse entstehen oft im Dezember, Januar, Februar durch die Windkraftvermarktung.
Die Situaton im Video für die Verdopplung der Vergütung und Verfünffachung der EEG-Umlage stellt eine (ungerechte) statistische Ausnahme, während einer Übergangszeit mit wechselnden Regelungen dar.
Der europäische Stromhandel (die Anpassung der Versorgungstandards innerhalb Europas wäre immerhin sinnvoll, zudem gültige europäische Gesetzgebung) gibt den Erneuerbaren Energien die Möglichkeit eine grundlastähnliche Stromversorgung in den einzelnen Staaten zu fördern, ohne jeweils in den Staaten die volle Kapazität dafür vorhalten zu müssen. Mit zunehmendem Anteil EE würden die Kosten zwar an den verantwortlichen Stromvermarktern hängen, aber es bleibt fraglich, ob Konzerne wie e.on, RWE, Uniper, ENBW, Vattenfall oder die großen Stadtwerke die Kompetenz und finanzielle Kapazität hätten, um europaweit (und kundengerecht, sowie transparent, wie der heutige Börseneinblick das zulässt) diese EE-grundlastversorgung auszubauen (und das im Rahmen der Klimaschutzziele des Pariser Klimaabkommens).
2010 eine passende Regelung, jedoch zweifeln einige weitere, ob die zwangsweise Zuweisung (für Zeiten massiv über der Nachfrage erfolgender Einspeisung oder auch minimalster Stromeinspeisung über den Zeitraum einer „Dunkelflaute“) an heutige Kraftwerks-/Vermarktungstrukturen noch gütlich regulierbar wäre, im Sinne des Verbraucher- und auch des Klimaschutzes. Die Investitionen sind keine variablen Unternehmensentscheidungen, sondern (nach Stand der Technik und Wissenschaft) gesellschaftliche Forderungen für die Zukunftsicherung.
etwas das diesen Gesamtansatz stützt (wenn auch auf hohem Strompreisniveau, für ein nachhaltiges Stromprodukt):
Entwicklung der Strompreise Haushalte / Verbraucher
https://www.energiefirmen.de/wirtschaft/statistik/strom
(2006-2013? lineare Entwicklung, 2013- Stagnation (derzeit: Netzentgelt, Emissionspreise) auf sehr hohem Preisniveau)
Die Gesamtentwicklung zeigt immer noch den Ansatz zu konstruktiver Verbesserung der Strominfrastruktur, nur die Verteilung der Kosten muß stärker der Leistungsfähigkeit der Gesellschaftsprofiteure entsprechen.
Wir unterscheiden uns nur in der Einzelbewertung der jeweiligen Argumente.
(Die privilegierten Strommengen sind auch Wahlgeschenke an das Unternehmertum dieses Landes und entsprechende Angebote auf Stromverbraucherseite für Normalstromkunden, seitens des Staates, sind rar und werden teils durch bürokratische Hürden untergraben. Umweltfonds, Genossenschaftsbeteiligungen, Windparkanteile.)
„Nach der EEG Neuordnung 2010 hat sich die EEG Umlage „Verfünffacht“, während die EE Vergütungen sich NUR „Verdoppelt“ haben. Nach Adam Riese muss da Geld übrig bleiben.“
In welchem Maß die Einzelunternehmen investieren bleibt deren unternehmerische Freiheit.
Einige nutzen die Kostensubventionierung um sich strategische Marktvorteile zu sichern (das könnten auch e.on und RWE so anstreben) ohne dem Klimaschutz Vorrang einzuräumen?
Die europaweiten Zusammenhänge werden nicht einfacher, als das deutsche EEG-Gesetz für sich.