Schwaches Polysilizium-Geschäft beschert Wacker Chemie 2019 voraussichtlich Verlust von 750 Millionen Euro

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Die Wacker Chemie AG muss in diesem Jahr außerplanmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen vornehmen. Diese beläuft sich voraussichtlich 750 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2019 und betrifft den Bilanzwert der Produktionsanlagen zur Herstellung von Polysilizium. „Hintergrund ist die nach wie vor ausbleibende Erholung der Preise für Polysilizium für die Solarindustrie auf Grund der hohen Überkapazitäten, die von chinesischen Herstellern aufgebaut wurden“, teilte der Münchner Konzern am Donnerstag mit. Die genaue Höhe werde im Zuge der Abschlusserstellung für das Geschäftsjahr 2019 noch ermittelt.

Diese außerplanmäßigen Abschreibungen wirken sich auch auf die Konzernbilanz und das Spartenergebnis des Geschäftsbereichs Wacker Polysilicon aus. Während bislang ein leicht positives Jahresergebnis prognostiziert wurde, geht der Vorstand nun von einem EBIT-Verlust von etwa 750 Millionen Euro aus. Darin sind allerdings Sondererträge aus Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5 Millionen Euro noch nicht enthalten, die Wacker im dritten Quartal verbucht habe. Diese stammen aus der vorübergehenden Schließung nach einer Wasserstoff-Explosium 2017 im Polysilizium-Werkes in den USA. Bereits im Oktober hatte Wacker Chemie seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

„Die erwartete Erholung auf dem Solarmarkt ist bisher ausgeblieben und die Preise für Polysilizium für Photovoltaik-Anwendungen sind nach wie vor sehr niedrig“, erklärte Finanzvorstand Tobias Ohler. „Gleichzeitig haben wir im Hinblick auf die weitere Marktentwicklung gegenwärtig nur eine geringe Visibilität. Grund dafür ist vor allem, dass der Zubau von Solaranlagen in China hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibt.“ Zusätzlich machen Wacker Chemie auch die bestehenden Überkapazitäten für Polysilizium auf dem Weltmarkt zu schaffen. „Der chinesische Staat subventioniert diesen Ausbau nicht nur mit Krediten und Fördermitteln, sondern stellt dort den Polysilizium-Produzenten auch Strom aus Kohlekraftwerken zu extrem günstigen Preisen zur Verfügung“, so Ohler weiter.

Wacker Chemie habe seine Erwartungen für das kommende Jahr daher auch bereits angepasst. Allerdings bleibe die Strategie für das Polysilizum-Geschäft unverändert. „Wir arbeiten weiter konsequent daran, unsere Kosten zu senken und fokussieren uns auf Polysilicium für Halbleiteranwendungen sowie auf hochqualitatives Material für monokristalline Solarzellen“, sagte Ohler.

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